2. „Montagsdemo“ – eine Nachbetrachtung
Leserbrief. Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger, gestern Abend (Montag, 4. November 2019) fand zum zweiten Mal eine „Montagsdemo“ auf dem Marktplatz in Hildburghausen statt. Dieser Abend zeigte einmal mehr auf, „was den Bürgern alles unter den Nägeln brennt“.
Das Einstiegsthema war Demokratie. Hier wurde der Artikel 146 aus dem Grundgesetz zum Anlass genommen, um festzustellen, dass die Bundesrepublik Deutschland zurzeit keine gültige vom Volk verabschiedete Verfassung besitzt, somit auch keine Verfassungsorgane. Soviel zur Grundlagentheorie unseres Rechtstaates – Traurig!
Hitzig wurde es, als wir die bürgerliche Bühne kurzzeitig verließen um uns in einer „politischen Darbietung“ wiederzufinden. Emotional und auch kontrovers wurde zum Thema Klimapolitik diskutiert. Aufhänger waren Wortmeldungen einiger anwesenden Grünen-Politikerinnen. Auch eine Vertreterin der AfD erhob das „parteipolitische Wort“.
Interessanter Weise entstanden nach der Beendigung der Versammlung noch einige gute Gespräche zwischen den ehrenamtlichen Abgeordneten und einzelnen Bürgern.
Zurück zum Grundtenor des Abends, ein Bürger machte deutlich, dass er zur „Montagsdemo“ komme um mit Bürgern zu diskutieren und nicht ein „Parteipolitisches Niederhalten“ zu erleben. Nach diesen deutlichen Worten waren die Teilnehmer auch wieder zu einer guten Diskussionskultur zurückgekehrt.
Thematisiert wurden außer Demokratie und Klimapolitik auch die Themen Kultur im ländlichen Raum, landwirtschaftliche Versorgung, Stigmatisierung von Hartz-IV-Empfängern und die Rentenpolitik.
Sie merken, es sind Themen die uns Bürgerinnen und Bürger sehr nahegehen, weil sie für unser persönliche Zukunft und die unserer Kinder und Enkel eklatante Auswirkungen haben können. Ein Bürger hat es dann auf den Punkt gebracht. Die „Bauern“ haben es uns schon vorgemacht, auf nach Erfurt und Berlin und Flagge zeigen!
Ob wir als Souverän schon so weit sind? Ich denke nein. Noch geht es uns gut, jedenfalls den meisten und deshalb braucht es noch mehr solcher Veranstaltungen, um einen Weckruf zu beginnen.
Das Schlusswort einer Bürgerin rundete den Abend mit dem demokratischen Willen ab, indem sie darauf verwies, dass das Wahlergebnis von allen Parteien zu akzeptieren sei und die gewählten Volksvertreter endlich zum Wohle des Volkes ihre Arbeit machen sollen.
Der Staffelstab wurde an einen Bürger aus Hinternah übergeben, mit dem Ziel, dass wieder eine „Montagsdemo“ stattfindet.
Also Augen und Ohren offenhalten, warm anziehen, nach Hildburghausen kommen und dem Volk ein Gesicht geben.
Wir freuen uns auf Sie!
Andreas Schmidt
Versammlungsleiter
Foto: Südthüringer Rundschau
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