5 Punkte für eine gute Zukunft
Über eines sind wir uns vermutlich alle einig: dass wir uns nämlich inmitten riesiger Veränderungen befinden – und dass uns ein großer, weltgeschichtlicher Bruch erst noch bevorsteht.
Natürlich: „alles“ ändert sich nie. Nachts wird es weiterhin dunkel sein, der Himmel bleibt oben und Wasser eine feuchte Angelegenheit. Aber was unsere Verfasstheit als Gesellschaft und unser Leben auf diesem Planeten anbetrifft, wird die Welt, die wir kennen, mit großer Wahrscheinlichkeit in zwanzig Jahren radikal verändert sein.
Wie diese Veränderung aussieht, weiß keiner. Und wir werden den Lauf der Dinge von Südthüringen aus wohl auch nur wenig beeinflussen können.
Aber wir können uns darauf einstellen. Wir können uns vorbereiten. Wir können uns rüsten für die Stürme, deren Vorboten wir bereits erleben – und uns gut aufstellen für die Erneuerung, die ja gleichzeitig auch stattfindet.
Dafür sollten wir uns parteiübergreifend über einige grundlegende Richtungsentscheidungen verständigen.
- Eine Situation, in der es billiger und praktischer ist, Äpfel aus Italien oder Spanien zu importieren, als die Apfelbäume vor Ort zu ernten, ist auf die Dauer nicht haltbar. Deshalb: Regionale Kreisläufe aufbauen, ausbauen und stärken!
- Ein auf ewiges Wachstum ausgelegtes Wirtschaftssystem auf einem begrenzten Planeten mit begrenzten Ressourcen kann nicht gesund sein. Das Prinzip Höher, Schneller, Weiter ist erkennbar an seine Grenze gekommen. Deswegen: Nachhaltige Produktion und bewusster Konsum statt Ressourcenverschwendung und Wegwerfgesellschaft!
- Die Welt wächst zusammen. Viele Probleme sind nur international lösbar. Aber ein Zentralismus, der sich von der konkreten Situation vor Ort völlig abkoppelt, kann für die Menschen nicht funktionieren. Darum: Lokale Selbstermächtigung! Wir entscheiden selbstbewusst und vor Ort, was für uns gut und richtig ist!
- Infrastruktur ist ein anderes Wort für „Nachdenken über die Zukunft“. Die Veränderung aktiv zu gestalten, bedeutet deshalb: konsequenter Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs! Energieerzeugung und Energieeinsparung vor Ort! Aktiver Naturschutz! Nachhaltige Landwirtschaft!
- Wir rennen seit der Französischen Revolution mit dem ewig selben Modell herum: indirekte Demokratie, Volksvertreter, Parlamente. Dieses Modell ist von Korruption zerfressen und morsch. Hier brauchen wir eine fundamentale Erneuerung: Direkte Demokratie! Neue Formen der kollektiven, demokratischen Entscheidungsfindung! Zusammenarbeit statt Spaltung!
Diese fünf Punkte sind grob und unvollständig. Sie herunterzubrechen auf konkrete Entscheidungen, ist eine Herkulesaufgabe.
Aber wir können in unserer Region immer noch sehr Vieles richtig machen. Wir haben hier genug ökologische Ressourcen. Wir sind keine von Hunger und Seuchen geschüttelte Elendsregion. Wir sind handlungsfähig – wenn wir uns entschließen, zu handeln.
Dafür sollten wir uns über die ungefähre Richtung verständigen, wenn unsere Reise in eine gute Zukunft führen soll.
Prinz Chaos II.
Weitersroda
Foto: Südthüringer Rundschau