Lost Places live in Hildburghausen
Hildburghausen. Verlassene und verfallende Orte – Lost Places – sind das Thema der aktuellen Fotoausstellung im Landratsamt Hildburghausen. Verlassene Orte, sich selbst überlassen und damit dem Verfall preisgegeben – Lost Places sind nicht nur in der Fotografie in aller Munde sondern auch in unserer Kreisstadt.
Beispiel 1: der Zentralfriedhof in Hildburghausen:
Erst Friedhofsgebühren anheben und dann? Niveaulos, stillos und pietätlos den Verstorbenen und den Angehörigen gegenüber. Egal – es ist, wie es ist, es kommt nur auf die Erwartungshaltung an, die man gegenüber den Verantwortlichen hat.
Beispiel 2: die Apothekergasse in Hildburghausen:
Stadtrat Ralf Bumann: „Laufen in Hildburghausen die Uhren rückwärts? Meine Baduhr schon, wenn die Batterie zur Neige geht. Schaue ich mich hingegen in der Stadt um, habe ich den Eindruck, dass zumindest die Zeit stehen geblieben ist. Das Gras wächst und wächst. Auf dem Zentralfriedhof ist es zum Teil höher als so mancher Grabstein. In der Apothekergasse blüht das Unkraut. Der Schlosspark ist bald nicht mehr zu sehen. Die Chance, den gesamten Nonnepark nach den Bauarbeiten der Wasserwirtschaft wieder zum Park zu machen, ist vertan. Schlaglöcher in unseren Straßen werden immer größer, Gehwege immer desolater. Nur die Kehrmaschine ist fast täglich auf dem Marktplatz unterwegs und saugt die letzten Pflasterfugen frei. Und die Holzbrücke in Häselrieth ist wegen Baufälligkeit seit Jahren gesperrt. Die Stadtverwaltung prüft seit Monaten, ob die Rosa-Luxemburg-Straße nun Einbahnstraße wird oder es Einschränkungen fürs Parken am Straßenrand gibt. Das könnte so fortgeführt werden. Was ist nur los in Hildburghausen?“