„Kohlendioxid ist nicht die Ursache…“ – Bernd Schreiner nimmt Stellung auf Leserbrief von Gerold Bähring
Stellungnahme zum Leserbrief: Antwort auf Leserbrief: „Co2 ist nicht die Ursache…“ von Gerold Bähring
Leserbrief. Sehr geehrter Herr Bähring, danke für Ihre Stellungnahme, die sich letztendlich darauf beschränkt, „Nun, in welchem Maße es absinkt oder wie lange es sich in der Atmosphäre verteilt aufhält, lassen wir einmal dahin gestellt“. Ja, erst war es das schlagkräftige Argument, dann, nachdem ich nur einige wenige Punkte klargestellt habe, löst es sich in Luft auf wie der Disconebel.
Und sofort kommt eine neue Nebelkerze, nun kann das CO2 nicht wirken, weil es „nur 0,04%“ Anteil hat. Dazu sollte man wissen, dass über hunderte von Jahrmillionen es immer unter 300 ppm, also 0,03 % war. Und wie bereits dargestellt, bildet es keine Schicht, sondern durchmischt sich.
Jeder denkt nun, das ist so wenig, klar, da passiert nichts. Doch weit gefehlt, denn bereits kleine Stoffmengen können Eigenschaften von Stoffen völlig verändern!
Ohne nun wieder ellenlang auf die wichtigen Details und vielen möglichen Beispiele einzugehen, nur ein Einziges, das zeigt, dass der Ansatz, so zu argumentieren, absolut falsch ist.
Jeder nutzt heute Computer, Handys und kennt möglicherweise auch die alten Transistorradios noch. Ja, nach Ihrem Standpunkt darf es diese Technik nicht geben, da ein Halbleiter nicht funktionieren kann!
Ein Halbleiter ist ein Nichtleiter, also beispielsweise Silizium, wo ein einziges fremdes Atom unter 10 Millionen eingebaut wurde.
Das sind dann nicht 4 Tausendstel wie beim CO2, sondern 1 Zehnmillionstel Anteil, welcher die gesamten Eigenschaften vollkommen verändert und Dinge ermöglicht, die mit reinem Silizium niemals gelängen. So ist es wieder die oberflächliche, unfundierte Herangehnsweise, die ein scheinbar logisches Argument erzeugt, das aber keinerlei Belas-
tung standhält. Populismus für die Massen.
Interessanter dabei ist es, dass der Mensch das Gleichgewichtssystem zwischen dem natürlichen CO2-Ausstoss und den natürlichen CO2-Senken massgeblich gestört hat! Was Millionen Jahre für einen Ausgleich sorgte, findet für den inzwischen erheblichen, menschgemachten Teil nicht mehr statt! Das CO2 des Kohlekraftwerks benötigt die Natur nicht, denn sie hat in ihrem Kreislauf von Wachsen und Vergehen genau die richtige Menge innerhalb der Toleranzbreite schon zur Verfügung!
Kurz noch zu den Zahlen, Wind- und Solarstrom werden heute bereits billiger ohne Subvention erzeugt als Kohle- und Gasstrom. Was heute noch an hoher EEG Umlage gezahlt wird, sind die Vergütungen der Anlagen, die vor 20 Jahren gebaut worden sind und Industriesubventionen!
Wo ich allerdings voll bei Ihnen bin, ist, dass es zu wenige Solaranlagen auf unseren Dächern gibt. Große wie kleine!
Für nur 400-500 Euro kann sich jeder einen kleine Anlage an das Fenster, den Balkon oder in den Garten stellen und einen Teil seines „Grundbedarfs“ decken. Ganz ohne große Installation einfach in die Steckdose stecken, so wie einen Staubsauger. Diese Anlagen machen sich nach 3 Jahren voll bezahlt. Wieviele Windräder wir damit einsparen könnten, habe ich nicht ausgerechnet, aber für den eigenen Geldbeutel machen sie sich sehr schnell bezahlt und mit jeder selbsterzeugten Kilowattstunde befreien Sie sich selbst von der EEG-Umlage!
Auch ist der Infraschall von Windkraftanlagen ein bisher oft unterschätzter Einfluss, ebenso wie der Stroboskop-Effekt. Gute Standortwahl reduziert dies jedoch auf ein Maß, das kein Problem mehr darstellt. Und wer ein Problem mit der Verschandelung der Landschaft durch ein Windrad hat, den bitte ich doch einmal die Tagebaue anzusehen, beispielsweise beim Hambacher Forst. Dabei geht es nicht nur um die optische Verschandelung, sondern auch um die großen Mengen an Stäuben, die in die Orte der Umgebung geblasen werden, inclusive dem Quecksilber und anderen sehr schädlichen Stoffen noch lange bevor die Kohle verbrannt wird!
Was ist das kleinere Übel? Irgendwo muss der Strom ja erzeugt werden, den Sie täglich nutzen. Alternativ können Sie natürlich auch einfach auf Strom verzichten.
Falls Sie übrigens einen funktionierenden „Magnetmotor“ haben, würde ich den gerne sehen, ebenso wie das Auto, das nur mit Wasser fährt oder andere Anlagen, die die sogenannte „Freie Energie“ nutzbar macht. Bisher, also in den letzten 25 Jahren, konnte mir noch niemand einen Lauffähigen zeigen. Wirklich freie Energie ist die, die wir durch Wind und Sonne geschenkt bekommen!
Worin die Zukunft liegen wird, ist, dass wir unsere Produktion von den chemiebasierten Verfahren auf biologische umstellen, darin liegt eine große Zukunft. Das wird auch die Energiewirtschaft massiv verändern. Mit biologischen Verfahren lässt sich dann auch aus dem Co2 der Abgase annähernd jeder Stoff erzeugen, von Treibstoffen für Flugzeuge, medizinische Wirkstoffe und sogar tierische Proteine für „künstliches Fleisch“.
Wir stehen kurz vor einem entscheidenden Wendepunkt, der die meisten Bereiche unseres bisherigen Lebens tangieren wird. Wir haben jetzt die Chance, mit unseren Wissen diesen so auszugestalten, dass wir unseren Wohlstand und die Würde der Menschen erhalten können.
Dies gelingt aber nicht, wenn man nur verleugnet und sich auf Positionen zurückzieht, die zwar einfach klingen und bei den ewig Unzufriedenen die ihre Hoffnung verloren haben, gut ankommen!
Bernd Schreiner
Dipl.Ing. (FH)
Westhausen
Foto: Pixabay
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