„Qualvolle Tiertransporte“ – Das Leiden der Rinder
Hintergrundbericht zum Offenen Brief von Wolfgang Braun an Albert Stegemann MdB Berlin
(sr). Letzte Woche erreichte uns ein sehr wütender Leserbrief von unserem Leser Wolfgang Braun aus Schmeheim. Wir setzten uns daraufhin mit ihm in Verbindung, er erklärte uns seinen „Wutleserbrief“ und bestand darauf diesen im Wortlaut auch nicht zu verändern.
Worum geht es
Rinder und andere Tiere müssen beim Export in Drittländer oft grausame Qualen erleiden. Das haben erschreckende Bilder unlängst in einem Beitrag der ZDF Sendung Frontal21 vom 20. November gezeigt. Alle EU-Staaten müssen dringend handeln und dem Tierleid ein Ende setzen.
Bereits wenn Rinder, Schafe, Pferde und andere Tiere in Deutschland oder innerhalb der EU transportiert werden, leiden sie massiv. Werden die Tiere jedoch von der EU in Drittländer gekarrt, geschieht dies oft unter extrem grausamen und tierschutzwidrigen Bedingungen – beim Transport, dem Verladen und bei der Schlachtung. Den Beweis lieferten erschreckende Bilder, die das ZDF unlängst in dem „Fontal21“ Beitrag gezeigt hat.
Weshalb finden Transporte in Drittländer statt?
Die Gründe für den Export lebender Tiere in Drittländer sind rein wirtschaftlich. So sind Milchkühe oft sehr stark auf eine möglichst hohe Milchleistung gezüchtet. Ihre weiblichen Nachkommen werden als Milchkühe genutzt, die männlichen Kälber haben dagegen kaum wirtschaftlichen Wert, da sie keine Milch geben können und auch kaum Fleisch ansetzen. Besonders diese Tiere werden – oft über mehrere Zwischenstationen – exportiert.
Tierschutz auch außerhalb der EU-Grenzen gefordert
Obwohl es ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs gibt, dass EU-Recht und damit Tierschutzvorgaben bis zum Bestimmungsort der Tiere einzuhalten sind, wird dies in der Praxis nicht umgesetzt. Die Tierschutzbestimmungen in den Zielländern sind dagegen oft unzureichend oder gar nicht vorhanden. Es darf nicht sein, dass sich die EU-Länder immer nur bis zu ihrer eigenen Grenze für den Schutz der transportierten Tiere zuständig fühlen.
Hier sind alle Mitgliedstaaten in der Verantwortung zu gewährleisten, dass die Tiere sicher am Zielort ankommen.
Langfristige Lösung
Eine langfristige Lösung wäre die Rückkehr zu Zweinutzungsrassen sowie zu regionalen Strukturen bzw. der Transport von Fleisch anstelle lebender Tiere.
Auch Sie können helfen!
Mit ihrem täglichen Konsumverhalten können Sie sich für Tiere stark machen. Denn Tierschutz fängt in unserem Alltag und insbesondere auf unseren Tellern an. Achten Sie auf die Herkunft von Fleisch, Milch, Eiern und Co. – gerade hinter den billigen Produkten steckt oft immenses Tierleid.
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