Schwimmbad Themar: Wenn besorgte Bürger glauben zu wissen
Leserbrief. Liebe Bürgerinnen und Bürger aus Themar, Tachbach, Wachenbrunn und Umgebung, am Mittwoch, dem 3. Juli 2019 fand planmäßig die erste Stadtratssitzung der aktuellen Legislatur in Themar statt. Ich gebe hier meine Eindrücke wieder.
Pünktlich um 19 Uhr eröffnete Bürgermeister Hubert Böse (Pro Themar) die Sitzung. Nach der Begrüßung wurden alle Stadträte vereidigt. Zum 1. Beigeordneten wurde Uwe Bischoff (Pro Themar) gewählt. Die Punkte der Tagesordnung wurden planmäßig Punkt für Punkt abgearbeitet.
Der Sitzung wohnten auch einige interessierte Bürger bei. Unter ihnen befand sich auch Herr Frenck von der Wählergemeinschaft des BZH. Diese Information wird im Laufe meines Beitrags noch von Relevanz sein. Als der Stadtrat den Tagesordnungspunkt „Anfragen“ abhandelte, kam das zur Zeit viel diskutierte Thema „Schwimmbad Themar“ zur Sprache.
Das Stadtratsmitglied Herrmann (BZH) fragte, warum es denn in dieser Schwimmbadsaison keinen Kiosk bzw. warum es im laufenden Jahr keine Versorgung mit Speisen und Getränken gäbe. Dabei verwies er auch auf die Versorgungslage in den Schwimmbädern in Schleusingen und Hildburghausen.
Bürgermeister Böse entgegnete, dass es in diesem Jahr keine Versorgung im Schwimmbad gäbe, da der Stadt keine schriftliche Bewerbung für die Schwimmbadversorgung 2019 vorliegt. Herr Herrmann entgegnete, dass er „anderes gehört habe“. Herr Böse versicherte daraufhin nochmals, dass keine schriftliche Bewerbung vorläge.
Da meldete sich ein Bürger zu Wort, der sich als Betreiber des Imbisses aus dem Jahr 2018 vorstellte, und unterstellte dem Bürgermeister, er habe eine Zusage von diesem erhalten. Auf die Frage des Bürgermeisters sowie einiger Stadträte, ob er sich um die Versorgung beworben oder einen gültigen Vertrag mit der Stadt geschlossen hätte, ging der Bürger nicht ein.
Er redete sich in Rage und wurde immer lauter und unsachlicher. Er wurde auch vom 1. Beigeordneten Bischoff (Pro Themar) deutlich auf die einzuhaltende Gesprächskultur bzw. die gültigen Gesprächsregeln hingewiesen. Der Bürger wurde darauf aufmerksam gemacht, dass er doch bitte jeden Diskussionsteilnehmer ausreden lassen soll. Am Ende seiner Ausführungen bezichtigte dieser aufgebrachte Bürger, den Bürgermeister sowie die „Stadt“ und auch den Stadtrat wortwörtlich der „Lüge“ bzw. als „Lügner“. Auf erneute Nachfrage des Stadtrats Stegle (Pro Themar), ob der Bürger einen Beweis für seine Anschuldigungen vorlegen könne, blieb jener Bürger eine Antwort schuldig.
Im weiteren Ablauf der Sitzung erklärte der Bürgermeister für alle ganz klar, dass sich die Stadt das Schwimmbad gerne leistet und sich auch in Zukunft für seine Bürger und Bürgerinnen leisten möchte. Die Aufwendungen der Stadt für den Betrieb des Freibades Themar liegen in den letzten Jahren bei ca. 50.000 Euro pro Jahr. Diesen Betrag wendet die Stadt Themar mit seinen Ortsteilen Tachbach und Wachenbrunn jährlich auf, um den Freibadbetrieb zu gewährleisten. Des Weiteren erläuterte Herr Böse die Investitionen der letzten Jahre ganz sachlich und für jeden Anwesenden verständlich. Auch die weiteren Anfragen des Stadtratsmitgliedes Herrmann (BZH) bezüglich des Einsatzes von Frischwasser und Filteranlagen, welche oft auf „hören sagen“ beruhten, wurden sachlich beantwortet.
Von keinem der Anwesenden wurden weitere Fragen gestellt. Herr Frenck meldete sich während der Sitzung nicht einmal zu Wort. Er hatte bereits am 29. Juni 2019 auf seiner Facebook-Seite diverse Behauptungen aufgestellt, die wie so oft auf „Manche sagen“ oder „Andere sagen“ (beides Zitat Frenck) stützen. Die Aussage von Herrn Frenck „Ich denke“ (Zitat Frenck) verändert auch nichts daran, dass hier meiner Meinung nach Aussagen in die Welt gesetzt werden, welche jedem Beleg schuldig bleiben. In seinem Facebook-Post hatte er auch seine Dienste als Kioskbetreiber angeboten. Gestern war während des öffentlichen Teils der Stadtratssitzung von ihm und seinen Begleitern nur das von ihm und in seinem Post so kritisierte „schweigen im Walde“ (Zitat Frenck) zu hören.
Eigentlich hatte ich für die gestrige Sitzung schon einige Fragen vorbereitet, die ich den Stadtratsmitgliedern Herrmann (BZH) und Herget (BZH) stellen wollte. Diese wurden aber weitestgehend schon durch die Ausführungen des Bürgermeisters sowie der Stadtratsmitglieder Harenberg (Pro Themar), Hanf (LINKE) und einiger anderer Stadtratsmitglieder beantwortet.
Da auch Herr Frenck sich nicht einmal zu Wort meldete, hielt ich es nicht also nicht mehr für nötig diese zu stellen.
Nach dem Ende der Sitzung fanden aber bereits einige Bürger in Themar Handzettel in ihren Briefkästen vor, auf denen der Text des bereits angeführten Facebook-Posts in leichter Abwandlung und Ergänzung zu lesen war. Deshalb meine Fragen an die Verfasser des Handzettels (BZH V.i.S.d.P. Tommy Frenck):
- Wie wurde bzw. wird das Freibad Themar durch die Stadt und den Bürgermeister „heruntergewirtschaftet“ (Zitat Frenck)? Haben Sie Belege für diese Behauptung, Herr Frenck?
- Welche Objekte wurden außerdem durch die Stadt sowie den Bürgermeister „heruntergewirtschaftet“ (Zitat Frenck)? Haben Sie Belege für diese Behauptung Herr Frenck?
- Was ist die primäre Aufgabe eines Freibades? Wird diese derzeit im laufenden Bäderbetrieb durch die Stadt erfüllt? Welche fachlichen Kompetenzen bringen Sie, Herr Frenck mit, um den laufenden Betrieb beurteilen zu können?
Ich würde Sie, Herr Frenck bitten, die Fragen sachlich zu beantworten und dem Stadtrat Themar zu kommen zu lassen. Mit Ihrer Teilnahme am öffentlichen Teil der gestrigen Stadtratssitzung in Themar sollten Sie ja einige hilfreiche Fakten geliefert bekommen haben, die Ihnen beim Beantworten der Fragen helfen sollten. Bei weiteren Fragen können Sie gerne die Stadtratsmitglieder des BZH befragen. Diesen wurde sachlich und klar verständlich die aktuelle und vergangene Situation des Freibades erläutert.
Verfasser: Robert Koch
gez. Fraktion „Pro Themar“ und Fraktion „Die Linke/SPD“
Quellenangabe: Facebook Post Tommy Frenck
Foto: Stadt Themar
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