Landtagswahl 2019: Katharina Schmidt, Direktkandidatin von B90/Die Grünen stellt sich vor
Anzeige: Erfurt / Römhild. Am 27. Oktober wählt Thüringen einen neuen Landtag. In den beiden Wahlkreisen des SR-Verbreitungsgebiets wollen jeweils sieben Direktkandidatinnen und -kandidaten den Einzug ins Landesparlament schaffen. In der Südthüringer Rundschau stellen sich Kandidaten mit einem ausführlichen Porträt vor.
Katharina Schmidt, Direktkandidatin von B90/Die Grünen stellt sich vor:
Liebe Mitbürger und Leser,
für die kommende Landtagswahl möchte auch ich meinen Hut in den Ring werfen und stehe für eine echte Alternative mit Herz und Verstand.
Mein Name ist Katharina Schmidt und ich l(i)ebe seit meiner Geburt vor 31 Jahren das Dorfleben am Fuße der Steinsburg.
Unsere wundervolle Natur und das Landleben haben mich maßgeblich geprägt. Wer hier aufwächst, ist es gewohnt, die Dinge praktisch anzupacken. Im Theater und Brauchtumsverein gestaltete ich lange Zeit das dörfliche und kulturelle Leben mit.
Mein Abitur legte ich 2006 in Hildburghausen ab und vollendete meinen Bildungsweg mit dem 2. Staatsexamen als Grundschullehrerin. Nach meinem Referendariat gab es für mich als Grundschullehrerin keinen Bedarf. So arbeitete ich anfänglich auch im Kindergarten und im Kinderheim.
Seit 2013 bis zum heutigen Tag finde ich in meinem Beruf als Lehrerin Erfüllung. Leider stelle ich auch hier immer wieder fest, dass man manche Dinge einfach nur über die politische Ebene ändern kann. In erster Linie ist daher die Bildung mein Schwerpunktthema.
Nachdem ich nun schon seit 8 Jahren politisch unter grüner Flagge schalte und walte – dabei seit 5 Jahren als Kreisrätin und seit 6 Jahren als Sprecherin des Kreisverbandes – möchte ich mich nun auf das Abenteuer Landespolitik einlassen.
Mein Mann und meine beiden Kinder werden dabei dafür Sorge tragen, dass ich am Boden bleibe und das Wesentliche nie aus den Augen verliere.
Ich habe die Vision von einem lebenswerten Landleben! Ich stehe…
…für mehr Lehrer und Lehrerinnen in unserer Gegend:
An kleinen und überschaubaren Dorfschulen fühlen sich die Schüler erfahrungsgemäß sehr wohl. Doch diese Schulen können nur existieren, wenn es für sie genügend Personal gibt. Es wurde jahrelang versäumt, Lehrer*innen einzustellen. Dies habe ich noch am eigenen Leib erfahren. Unter anderem waren die Einstellungsmodalitäten viel zu langwierig und bürokratisch. Dies hat sich unter der aktuellen rot-rot-grünen Regierung bereits gebessert, aber trotzdem wachsen die angehenden Pädagog*innen sprichwörtlich nicht auf den Bäumen. Thüringen muss mehr zu bieten haben als andere Bundesländer. Deshalb finde ich es wichtig, die bürokratischen Hürden bei der Einstellung weiter zu verkleinern und zu beschleunigen. Schulen sollen mehr Mitsprache bei der Bewerber*innenauswahl bekommen. Auch in der Ausbildung müssen mehr Anstrengungen unternommen werden. So können beispielsweise die Mangelfächer gezielt durch Landesstipendien attraktiv gemacht werden. Durch Vorverträge mit Referendar*innen auch ohne Abschlusszeugnis verspreche ich mir, auch ländlichen Schulen als Arbeitsplatz mehr Attraktivität zu verleihen. Praktischer Nebeneffekt: Den Referendar*innen bleibt der Gang zum Arbeitsamt nach ihrer Ausbildung erspart und sie haben keinen Anlass mehr, eine Bewerbung in ein anderes Bundesland zu verschicken.
…für eine umweltfreundliche Landwirtschaft:
Die Landwirtschaft prägt unsere Landschaft und Natur maßgeblich. Ich setze mich dafür ein, dass sie unsere natürliche Lebensgrundlage schont, Tiere artgerecht hält und die Bauern und Bäuerinnen gut von Ihrer Arbeit leben können. Dazu zählt auch, die Existenzgründung von Biobetrieben stärker zu fördern. Mehr Hecken und Blühstreifen in der Agrarlandschaft, z.B. entlang von bestehenden Wegen, können für mehr Tiere und Insekten ein Zuhause sein. Landwirtschaft und Naturschutz sollen Hand in Hand gehen. Gerade im Bereich der erneuerbaren Energien sehe ich in der hiesigen Landwirtschaft enge Partner. Biogasanlagen können – wenn es wie am Beispiel vom Agrarunternehmen Pfersdorf richtig und im verträglichen Maß praktiziert wird – einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten.
…für Klimaanpassungsmaßnahmen:
Dabei liegt mir besonders der Erhalt der Seen und Teiche am Herzen. Dass die Speicher Roth und Haina nicht mehr existieren, halte ich für eine absolute Fehlentscheidung im Hinblick auf den Klimawandel und den uns noch bevorstehenden trockenen Sommern.
…für eine Energiewende „von unten“:
Welchen Strom wollen wir haben? Atom- und Braunkohlestrom lehne ich kategorisch ab. Auch für Pumpspeicherwerke muss Wald in Größenordnungen geopfert werden. Die Erforschung der Wasserstoff- und Speichertechnologien treibt das grün geführte Ministerium maßgeblich an. Leider sind diese noch nicht ausgereift. Gaskraftwerke haben nicht das Potential, die Treibhausgasemissionen auf ein klimaneutrales Niveau abzusenken. Warum soll man Wind und Sonne nicht nutzen und dafür lieber Gas aus endlichen Vorkommen teuer kaufen, um es dann in Pipelines tausende Kilometer zu transportieren? Wer sind hier DIE Profiteure und wer wird am Ende zu Kasse gebeten? Erzeugen wir unseren Strom selbst ist es sogar sozial gerecht, wenn die Bürger an den Gewinnen des vor Ort erzeugten Stromes beteiligt werden.
Ich möchte erst alle anderen Möglichkeiten ausreizen, bevor für Windräder nur ein Baum gefällt werden muss. Dennoch werde ich mich nicht gegen Windräder wehren, wenn der Bedarf nachgewiesen, die Umweltverträglichkeit bescheinigt, Ausgleichsmaßnahmen vorgenommen und die Kommunen an den Gewinnen beteiligt worden sind.
…für noch viel mehr Themen, die mir wichtig sind:
- für eine ökologische Modernisierung der Wirtschaft durch Nutzung, Forschung und Etablierung von alternativen Energieträgern z.B. von Wasserstoff,
- für einen flexiblen und kostengünstigen ÖPNV, unter anderem auch für den Lückenschluss der Werrabahn,
- für mehr Fahrradfreundlichkeit durch Verknüpfung des Radwegenetzes,
- für eine starke Demokratie z. B. durch mehr Bürgerbeteiligung auf Landesebene und Verbot von Scheinkandidaturen,
- für ein klares NEIN zu Kooperationen mit rechten/rechtsgerichteten Parteien.
Gerne möchte ich mit Ihnen ins Gespräch kommen. Treffen Sie mich am 16. Oktober 2019, um 19.30 Uhr in Römhild oder am 24. Oktober 2019, ab 11 Uhr in Hildburghausen auf dem Marktplatz. Weitere Termine werden unter www.gruene-sonneberg-hildburghausen.de bekannt gegeben.
Sie können mir auch online unter www.abgeordnetenwatch.de Ihre Fragen zukommen lassen bzw. noch mehr von mir lesen.
Geben Sie Ihrer Stimme ein grünes Gewissen,
herzlichst
Katharina Schmidt
Direktkandidatin von B90/Die Grünen
Wahlkreis 18
Foto: Privat