Was wollen Sie eigentlich sagen…?
Antwort auf Leserbrief von Ingrid Semmelrath, erschienen in der Südthüringer Rundschau, KW 48
Leserbrief. Sehr geehrte Frau Semmelrath, normalerweise bin ich eine stille Leserin, aber bei Ihrem Leserbrief musste ich etwas schreiben.
Wenn ich alles richtig verstanden und interpretiert habe, setzen Sie in Ihrem Brief Greta Thunberg mit einer Geschichte, von welcher nicht mal bekannt ist, ob sie wirklich so passiert ist, gleich. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin weder religiös, noch eine Anhängerin der, wie Sie es nennen, „Klimaretter“, aber ich bin nicht mit der grundlegenden Aussage Ihres Leserbriefs einverstanden.
Mein erster Punkt wäre tatsächlich der Aufbau und die Aussage an sich, schließlich handeln Ihre ersten beiden Sätze von Greta Thunberg und ihrer angeblichen „Religion“ und dann wird sie plötzlich nicht mehr erwähnt. Da dies der Fall ist und der Sinn des Briefes dadurch nicht wirklich schlüssig und eindeutig ist, kann ich die tatsächliche Aussage nur mutmaßen.
Vermutlich wollten Sie mit dem zweiten Teil, nämlich der Wiedergabe von Ereignissen aus der Bibel, ausdrücken, dass Greta vorhat, sich zu irgendeiner Macht zu erheben. Eine Macht mit Anhängern, die ihr jedes Wort abkaufen und ihre Befehle ausführen. Wenn nicht, dann „wird schon mal gedroht“.
Wenn man es so sieht, hört sich alles ein bisschen lächerlich an, finden Sie nicht auch? Greta Thunberg ist in meinen Augen keine Heilige, so viel steht fest. Sie ist auch nur ein Mensch wie jeder andere, allerdings mit genügend Mut, um aufzustehen und etwas zu sagen. Sie will etwas ändern, oder sind Sie der Meinung, dass alles so bleiben sollte, bis die Situation irgendwann nicht mehr gerettet werden kann?
Gerade dieses Aufstehen und das Verlangen, etwas ändern zu wollen, ist doch in solchen Zeiten angebracht, besonders bei der politischen Situation, in der Deutschland sich gerade befindet. Es wird immer Menschen geben, die etwas verändern wollen, ob dies nun zum Guten oder Schlechten ist, sei mal dahingestellt. In meinen Augen ist die Nachricht, die Greta uns vermittelt, grundsätzlich richtig und wir müssen etwas gegen die Klimaerwärmung tun, denn sonst bleibt ein dauerhafter Schaden der Erde, auf der wir wandeln und leben. Gerade die jüngere Generation ist davon betroffen, schließlich leben wir (und ich sage „wir“, da ich selbst noch Schülerin bin) noch länger hier als diese ganzen Politiker und sicherlich auch Sie, Frau Semmelrath.
Natürlich kann Ihnen demzufolge diese ganze Sache egal sein, doch dann sollte man keine Leserbriefe schreiben, in welchen man von biblischen Ereignissen erzählt und diese in Zusammenhang mit einer Klimaschutzaktivistin bringt. Für uns ist die Veränderung des Klimas nämlich ein echtes Problem, und wenn keiner etwas dagegen sagen würde, könnte irgendwann nichts mehr dagegen unternommen werden.
Emma Siebenlist
Praktikantin in der Südthüringer Rundschau und Schülerin der Regelschule Crock
Foto: Pixabay
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