Wie Kita-Kinder und Patienten der Alterspsychiatrie voneinander profitieren
Kasperletheater auf dem Klinikgelände
Hildburghausen. Wie Patienten der Alterspsychiatrie der Helios Fachkliniken Hildburghausen den Alltag der Kita-Kinder auflockern. Oder umgekehrt? Ein erfolgreiches Projekt, in dem Jung und Alt zusammenfinden.
„Tritratrulla, tritratrulla“ schallt es durch die Gänge der integrativen Diakonie-Kindertagesstätte „Farbkleckse“ auf dem Gelände der Helios Fachkliniken Hildburghausen. „Die Omis sind wieder zu Besuch“, hört man von Kinderstimmen rufen. Dem von Care-Managerin Peggy Papp (Leiterin des Pflegeteams von drei alterspsychiatrischen Stationen) ins Leben gerufene Projekt „Generationsbrücke“ sind an diesem Tag die strahlenden Gesichter von Jung und Alt zu verdanken.
Therapeutisch begleitet von den Ergotherapeutinnen der Klinik haben die Senioren diesmal ein Kasperletheaterstück vorbereitet. Eine Patientin, die früher in einem benachbarten Ort ein Kasperletheater leitete, kam auf die Idee. Sie konnte während ihrer mehrwöchigen Therapie weitere Patientinnen und Patienten für das Puppenspiel begeistern, und so begannen im Rahmen der Ergotherapie die Proben für den großen Auftritt vor den Kindern. Auch die Requisiten wurden allesamt selbst gebastelt.
„Bei der Begegnung erleben beide Generationen Wertschätzung, Verbundenheit und Freude“, sagt Peggy Papp. „Die Patienten werden durch die ansteckende Lebendigkeit der Kinder angeregt, erfahren eine besondere Abwechslung im Stationsalltag und haben die Möglichkeit, ihr Wissen weiterzugeben und sich trotz der aktuellen Umstände eingebunden zu fühlen.“ Die Kinder profitieren von der Lebenserfahrung der Senioren. Mitmenschlichkeit, Respekt und Toleranz werden gelebt.
Die Ergotherapeutinnen Lisa Häfner und Constanze Harzer planen gemeinsam mit den Erzieherinnen der Kindertagesstätte bereits die nächsten Aktionen. Hierbei wird viel Wert auf lebenspraktische Aktivitäten und vertraute Rituale gelegt. Beim Abschied standen die Kinder am Ausgang und verabschiedeten die Patientinnen mit einem „Tschüss Omis, bis bald!“.
Sandra Rützel
Helios Fachkliniken Hildburghausen
Foto: Marcel Friedrich