Streufdorfer Karnevalisten hielten getreu ihrem Motto ihr Wahlversprechen
Streufdorf (ls). Das Karnevalsvirus, das glücklicherweise nicht Corona heißt, hat sich inzwischen auch in der Gemeinde Straufhain, insbesondere natürlich im Straufhain-Center in Streufdorf ausgebreitet, denn am vergangenen Samstag und gestern startete der SCV mit seinen Sitzungen in das karnevalistische Treiben unter dem Motto: „Ob grün, schwarz, rot, lila oder blau, wollt ihr Spaß, wählt SCV“. Und wer diese Wahl getroffen hatte, der wollte auf keinen Fall „rückgängig machen“, was er zu sehen und zu hören bekam. Denn Spaß und Humor wurden großgeschrieben. Und farbenfroh war das Programm ohnehin, dazu kam, dass das Prinzenpaar sogar international war mit dem jungvermählten Ehepaar Karina und Robert Fischer, denn Karina kommt aus Mexiko. Deshalb gab es beim Einzug des Prinzenpaares nicht den „Narrhalla-Marsch“, sondern total stimmungsvoll dazu passend hieß es „Hossa, Hossa, Fiesta Mexikana… Adioas Mexiko“.
Voller Power startete dabei auch Sitzungspräsident Andreas Thauer in seine zweite Amtszeit und Büttenredner, Balletts, die „Amigos“ mit SCV-Vorstand Johann Kaiser sowie alle, die vor oder hinter der Bühne tätig waren, sorgten für einen gelungenen Abend.
Den tänzerischen Auftakt gab es mit der Purzelgarde aus Gleichamberg, trainiert von Daniela Kaiser und Pauline Greb. Zum zweiten Mal beim SCV zu Gast, begeisterten sie das Publikum mit ihrem Ballett Vaiana „Das Paradies hat einen Haken“. Schwungvoll präsentierte sich die Kleine Garde des SCV, choreographiert von Julia Machalett und Steffi Menzel, während die Mädchen der Großen Garde ihr Publikum in die Rock’n Roll-Zeit entführten. Gemeinsame tänzerische Ideen wurden von der mittanzenden Silvia Schmidt bühnenreif umgesetzt. Sie trainierte auch das Tanzmariechen Alexa Schmidt, deren Auftritt fernsehreif war. Der Sprung in den Spagat schienen selbst manche Zuschauer schmerzvoll nachzuvollziehen. Tolle Leistung von Alexa, die auch in der Garde mittanzte.
Dazwischen humoristische Einlagen von zwei Neulingen als Gäste im Straufhain-Center. Aus der Stadt „hinter dem Gleichberg“ aus Streufdorfer Sicht kam Pfarrer Thomas Perlick aus Römhild. Er erheiterte die Saalgäste mit seiner humoristischen Dichtkunst und warnte sie, bloß nicht mit eingeschalteten Handy-Navi auf die Toilette zu gehen, ließ Körperteile im Swimming-Pool schrumpfen und erklärte, was zwei linke Hände anrichten können. Die verhinderte Gast-Büttenrednerin Margit Kast aus Alsleben schickte ihre Alexandra und Holger als Paulinchen und Paule in die Bütt. Was sie auf ihrer Kreuzfahrt erlebten, was es mit dem „Tattoo-Raten“ auf sich hat, wenn der- oder diejenige in die Jahre gekommen ist, zelebrierten die beiden ebenso wie die Folgen, wenn Paulinchen die Vorzüge eines Carports erklärt, Paule aber Abort verstanden hat.
Eine Fortsetzung gab es nach dem vorigen Jahr auch mit den Gleichberg-Missionaren Normen Florschütz und Christian Hirn vom GKV, die ihre Reiseerlebnisse zum Besten gaben. Johann Kaiser und Andreas Thauer nutzten zudem die Gelegenheit, die Gleichamberger noch mit einem Geschenk zu ihrem 25-jährigen Jubiläum zu überraschen. Der SCV sei zwar mit einer starken Abordnung bei der Jubiläumsveranstaltung in Gleichamberg vertreten gewesen, aber da hatte es mit dem Geschenk etwas gehakt, meinte Andreas. Doch echte Freunde nehmen auch nachträglich ein Geschenk gerne an und für Johann ist ein solches Miteinander ein Gewinn für die gesamte Region. Als es um Glückwünsche ging, stand auch ein „Mann der ersten Stunde“, Hans-Jürgen Menzel, im Mittelpunkt. Er wurde von Johann und Andreas zum Ehrenmitglied des SCV ernannt. Johann Kaiser erinnerte an den ersten Auftritt am 11.11.1983 und daran, dass Hans Jürgen den Karneval in Streufdorf mit ins Leben gerufen hatte.
Zwischen dem langjährigen Karnevalsballett, dass die Frauen und Männer mit Unterstützung von Steffi Menzel durch eigene Ideen auf die Beine stellten und dem traditionsreichen abschließenden „mit Rollator tanzenden Männerballett“ liegt der Auftritt der schon legendären „Dorfwanzen“. Wer einst für den Begriff Pate gestanden hat, möge sich jeder selbst denken, aber was sie so im Laufe des Jahres aufspüren, strapaziert nicht nur kräftig die Lachmuskeln, sondern ist stets hochaktuell. Nach dem Unterrichtsausfall an der Grundschule im vorigen Jahr gebe es jetzt die Drei-Tage-Schulwoche. Freitags sei frei, weil Greta kommt und montags wegen „Sabine“. Doch ihre Aktualität ist damit längst nicht erschöpft. Da ist die Neueröffnung der Bäckerei Kaiser mit der Bäckereifachverkäuferin und ihren Besuchern, die sich Neuigkeiten austauschen. Es geht um das Parken-Chaos im Dorf und Silvester, dem einzigen Tag der offenen Höfe oder als absoluter Höhepunkt um weidende Kühe der Agrar GmbH im Grenzgebiet zwischen Thüringen und Bayern. Ein aktuelles Thema, dessen bürokratischen Hürden die Dorfwanzen ordentlich auf die Schippe nehmen.
Mit einem großen Finale endete gegen Mitternacht die Sitzung.
Bilder sagen mehr als tausend Worte:
Fotos: ls