Wahlk(r)ampf
Leserbrief. Es ist immer die selbe Aufregung, auf allen Seiten, wenn eine Wahl ansteht. Was wir kürzlich im Landtag erleben konnten, das läuft im Kleinen hier ebenso ab, in den sozialen Medien, in den Kommentarspalten.
Ein Linker will Bürgermeister werden, also ist er verdächtig. Er wird vom politischen Gegner immer und automatisch dem alten, längst untergegangenen System, das die jungen Wähler nicht mal selbst erlebt haben, zugeordnet. Er bekommt all die Vorwürfe ab. Ja, wir müssen vorm Sozialismus beschützt werden. Jetzt – hier und heute in Hildburghausen. Doch am lautesten schreien meist die, die selbst genug zu verbergen haben.
Doch wie ist‘s bei den Gegenkandidaten des Bewerbers Kummer?
Der eine, ich sage mal, der chancenlose Amtsinhaber, ist von der ehemaligen Blockpartei, die zumindest das Unrechtssystem legitimiert hat. Ansonsten ist seine Bilanz als Bürgermeister miserabel. Die Stadt hat sich nicht gut entwickelt.
Die einzige Bewerberin dagegen vertritt eine Partei, deren Landesverband von einem Faschisten geführt wird – und sie lässt schon im Vorfeld durchblicken, dass ihr Berater direkt aus dem rechten Milieu, für das unser Landkreis unrühmliche Berühmtheit erreicht hat, stammt. Ansonsten schwimmt Frau Schwamm in Nostalgie über die guten alten Zeiten. Ihre Konzepte für die Gegenwart fallen dünn aus.
Das kann keine Zukunft für die Kreisstadt werden, die gut für uns Bürger ist. Im Gegenteil. Das kann nur schlecht ausgehen, denn wir brauchen jetzt eine zusammenführende Kraft, keinen weiteren Spaltkeil.
Doch wer ist dieser Tilo Kummer?
Ich war nun lange genug in der Thüringer Landespolitik aktiv, um zumindest zu wissen, dass Tilo Kummer 20 Jahre aus der Opposition heraus derart anerkannte Arbeit im Landtag machte, so dass er davon 15 Jahre lang Ausschussvorsitzender des Umweltausschusses war. Und das auch unter einer CDU-Regierung. Er war dies, weil er sachbezogen arbeiten kann, weil er jenseits von ideologischen Schranken sein umfangreiches Wissen nutzt, um Lösungen mit allen Beteiligten zu finden. Im Ausschuss ging es in unserem schönen, grünen Land nicht um „Glaubensrichtungen“. Hier musste Einer mitwirken, der Ahnung von der Materie hatte, und genau so Einer ist er!
Tilo Kummer besticht durch sachbezogene Arbeit, Wissen und Kenntnisse, um mit den Bürgern, dem Stadtrat und der Stadtverwaltung Entscheidungen treffen zu können.
Ich finde, dies sind sehr gute Voraussetzung für einen Bürgermeister, um Hildburghausen endlich wieder voran zu bringen!
Die Tatsache jedoch, nur in Hildburghausen geboren zu sein, bedeutet noch lange nicht, dass man auch die Kompetenz besitzt, Hildburghausen als Bürgermeister zu vertreten, es braucht neben dem Herz auch eine Menge Verstand, aber auch Nachsicht und ein wohlwollendes Gemüt!
Die Situation der Stadt ist für so manchen Einwohner existenzbedrohend geworden, wenn ich an all die Gewerbetreibenden und ihre Beschäftigen denke, die schon aufgeben mussten. Einen ersten Schritt hat die Linke Hildburghausen mit ihrem Antrag zu kostenfreien Parkmöglichkeiten am Markt schon unternommen! Ich werde sie nutzen, um öfters auch mal in den Geschäften am Markt vorbei zu schauen, statt nur ins Kaufland zu gehen! Aber es kann und darf nicht der einzige Schritt bleiben. Tilo Kummer wird sich sicherlich als Bürgermeister intensiv mit den Kaufleuten auseinandersetzen und eine förderliche Lösung finden. Da ist es dann wichtig, dass er auch im Stadtrat Mehrheiten organisieren kann, und diese Fähigkeit zeigt seine Landtagsarbeit ebenso.
Geht auf ihn zu, noch ist Wahlkampf. Das ist die Zeit, einen Kandidaten auf Herz und Nieren zu testen, Fragen zu stellen und auch schon Antworten zu bekommen. Nutzt die Gelegenheit, informiert euch über Tilo Kummer, bevor wieder nur die längst widerlegten Vorwürfen von vor über 30 Jahren ausgepackt werden, die übrigens einer Überprüfung durch die Landtagspräsidentin nicht standhielten.
Es wird niemandem von uns nutzen, wenn wir aus Protest, aus Unzufriedenheit und sicherlich auch aus einer Angst heraus einer Partei die Stimme geben, deren einzig wirklich gekonnte Fähigkeit ist, einfache Parolen wirkungsvoll im Land zu streuen und Menschen gegeneinander aufzuhetzen. Ja, wir alle haben die großen Fehler der Regierenden auf Bundesebene erlebt. Aber bei dieser Bürgermeisterwahl geht es ganz konkret um unser Lebensumfeld, das ich gut gestaltet und geführt sehen will, auch weil ich als vierfacher Vater an die Zukunft denke.
Das traue ich Herrn Kummer am meisten zu.
Bernd Schreiner
Westhausen
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