Lesergedanken zur Bürgermeisterwahl in Hildburghausen
Leserbrief. Genau das ist es, was die Kandidatin der AFD, Frau Schwamm in Hildburghausen offensichtlich führt.
Das man im Umfeld der AfD recht krude Ansichten zum Thema der Energieversorgung und zu Erneuerbaren Energien vertritt ist ja nichts neues. Meist spricht man sich für Kernenergie aus, was im Übrigen die teuerste Form der Energiegewinnung ist.
Aber was mir als Grüne von einer Wahlkampfveranstaltung von Frau Schwamm zugetragen wurde, ließ mich erst mal in schallendes Gelächter ausbrechen. Frau Schwamm äußerte sich gegen Windkraft, als auch gegen Photovoltaikanlagen.
Zudem zeigte sie noch ihren Mangel an Kompetenz damit, dass sie auch Hackschnitzelanlagen zur Wärmeversorgung ganz schlecht findet. Gerade in Zeiten wie diesen, mit großen Mengen an Bruchholz und Borkenkäferbefall, sind solche Anlagen aber eine gute Möglichkeit für Nah-und Fernwärmeversorgung.
Sei es wie es ist, Frau Schwamm darf ja durchaus ihre eigene Meinung haben.
Aber wenn sie auf die Frage, wie sie denn dann zukünftig die Energieversorgung sicherstellen wolle, mit Begriffen wie „freie Energie“, „Raumenergie“ und „Teslatürme“ um sich wirft, als wären dies reale Möglichkeiten und nicht nur die Spinnerei von Autoren des berühmt berüchtigten Kopp-Verlages, muss man sich schon fragen, in welcher Parallelwelt die gute Frau lebt.
Da ich aber ein echter Fan von Nikola Tesla bin, der wohl einer der größten Köpfe der letzten Jahrhunderte war, mache ich ihr hiermit ein Angebot. Wenn sie es schafft, eine funktionierende Anlage im Landkreis Hildburghausen aufzubauen, die auch nennenswert Energie liefert und sie mir nebenher noch die zugrundeliegenden Prinzipien erklären kann, bekommt sie zur nächsten Wahl, für was auch immer, meine Stimme.
Man soll das mal bei Youtube suchen, muss sie wohl noch erwähnt haben. Hmmm schön, ich nutze Youtube auch gerne, um mich über diverse Dinge zu informieren – aber, hier braucht es wie überall auch Kompetenz, nämlich die zwischen Realität und Fiktion bzw. zwischen glaubwürdig und unglaubwürdig zu unterscheiden.
Ich werde Frau Schwamm sicher nicht abstreiten, dass sie ein Interesse an der Stadt Hildburghausen hat. Aber, wenn sie so fernab der Realität lebt, kann das im Falle ihrer Wahl für Stadt und Bürger eigentlich nur in einem Desaster enden.
Michael Binek
Themar
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