Massentest für Mitarbeiter und Patienten am Dienstag im REGIOMED Klinikum Sonneberg
Mit gemeinsamer Abstrichaktion gegen Sorgen in der Bevölkerung
Sonneberg. In der Krise zählen vor allem Vertrauen und eine enge Zusammenarbeit – davon ist REGIOMED-Geschäftsführer Robert Wieland überzeugt: „Wir haben uns daher gemeinsam mit dem Krisenstab in Sonneberg dazu entschlossen, am Dienstag eine große Abstrichaktion an unserem Klinikum durchzuführen.“ So wolle man mit noch mehr Fakten und Zahlen gegen die Verunsicherung angehen, die aktuell offenbar bei der Bevölkerung, aber auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herrsche.
Auf den Stationen 40, 41 und 42 waren in den letzten beiden Wochen vier Mitarbeiter positiv getestet worden. Vermutet wird teilweise eine Ansteckung über zwei Patienten ohne Symptome, die sich erst bei einem Routinetest vor der Entlassung als positiv herausgestellt hatten. „In einem solchen Fall haben wir schon immer umgehend Tests der gesamten Abteilung veranlasst, auch wenn das Gesundheitsamt das nur für direkte Kontaktpersonen vorsieht“, erläutert Krankenhausdirektor Michael Renziehausen die bestehenden Sicherheitsmaßnahmen. Gemeinsam habe man sich nun entschieden, zeitlich begrenzt noch umfassender zu testen: Ärzte, Pflege- und Reinigungskräfte auf den betroffenen Stationen werden vorübergehend zweimal wöchentlich von der mobilen Abstrichstelle des Landkreises auf eine Infektion mit SARS-CoV-2 untersucht. Um jegliches Risiko auszuschließen, werden auch die Beschäftigten einer weiteren Normalstation und des OP getestet.
Man behandele noch immer eine relativ hohe Zahl von Patienten mit COVID-19 am Klinikum Sonneberg, weil es im Landkreis eine Häufung der Erkrankung gibt. Aktuell sind 16 Betten auf der COVID 19-Station besetzt. Leider sind auch einige Patienten verstorben. Drei Patienten sind neu hinzugekommen. Auf der Verdachtsstation werden inzwischen 14 Patienten versorgt. „Diese Zahl ist nur ein Maß dafür, mit welcher Vorsicht wir gerade agieren, da wir jede Neuaufnahme zunächst als Verdachtsfall behandeln, um jegliches Risiko für Mitpatienten und Mitarbeiter auszuschließen“, erklärt Renziehausen. Man sei darauf eingestellt, für COVID-Patienten da zu sein, wenn sich kurzzeitig die Infektionszahlen nach oben bewegten. „Unsere umfangreichen bewährten Hygienemaßnahmen greifen, so dass die Klinik trotz des Umgangs vieler Beschäftigten mit einer zeitweise größeren Zahl an Infizierten nicht selbst zu einem Hotspot wird.“
Trotzdem nimmt man die Sorgen und Ängste in der Bevölkerung ernst. „Ich kann absolut nachvollziehen, dass es beunruhigend ist, wenn in der direkten Nachbarschaft die Fallzahlen steigen“, erklärt Wieland. Und auch die eigenen Beschäftigten seien gegen Verunsicherung nicht immun. So wären in den letzten Tagen auch Gerüchte aufgetaucht, dass am Klinikum Sonneberg ein Mangel an persönlicher Schutzausrüstung herrsche. Dies könne man jedoch entkräften: Die Bestände würden täglich überprüft und mit dem aktuellen Patientenaufkommen abgeglichen. Nach derzeitigem Stand habe man unter diesen Voraussetzungen im gesamten REGIOMED-Verbund für den Mund-Nasen-Schutz und die FFP2-Masken eine Reichweite von mindestens drei Monaten. Dabei sei eine gewisse Mengentoleranz beim Patientenaufkommen bereits berücksichtigt worden. Selbstverständlich arbeite der Einkauf fortlaufend an der Nachbeschaffung und an der Bevorratung. „Wir mussten nie auf unseren Plan B, die hygienische Wiederaufbereitung von Schutzmaterial, zurückgreifen und inzwischen hat sich die Situation bei unseren Lieferanten auch wieder deutlich entspannt.“
Trotzdem sei es wichtig, in der Corona-Krise stets wachsam zu bleiben. So gäbe es regelmäßige Prozesskontrollen, um die Einhaltung der Hygienemaßnahmen in den REGIOMED-Einrichtungen eng zu überwachen und ggf. auch Regelungen zu hinterfragen und anzupassen. Die Geschäftsführung selbst habe vergangene Woche, gemeinsam mit der Krankenhausleitung und Hygienefachkräften, einen Rundgang in Sonneberg gemacht und die Mitarbeiter noch einmal zusätzlich sensibilisiert. „Alle bei REGIOMED beschlossenen Maßnahmen sind stets so auch vor Ort von der Krankenhausdirektion angeordnet worden“, betont Wieland. Sollten sich jetzt dennoch Probleme zeigen, werde man darauf selbstverständlich umgehend reagieren.