Ja, die Leute verrückt machen können se… Verwirrung wo man geht und steht.
Leserbrief. Der Söder sagt wir machen auf – der Wieler meint macht lieber wieder zu. Am selben Tag! Der Friseur und das Nagelstudio haben zu – der Bäcker, der Fleischer und die Obstabteilung aber nicht. Als Handwerker darf man aber zu den Leuten hin – auch mit einem Kollegen – aber dann nicht zusammen mit ihm im Auto dahin bzw. wieder nach Hause fahren wegen der 1,50-m-Abstandsregel. Und danach ist ein Treffen mit ihm auch Tabu.
Das ist schon sehr verwirrend aber jetzt wird‘s auch noch verrückt!
Hier mal eine kleine Matheaufgabe für unseren Gesundheits-Banker Spahn, die Landesspitze sowie für das Schulamt und unseren Bildungsminister Holter:
Aufgabe: Wie lange dauert es wohl bei einer täglichen Infektionsrate von 685 Bürgern(**) und 163.000 bereits Infizierten, bis die 70 Prozent der 82 Millionen Bürger, einmal infiziert waren, um die Herden-Immunität zu erreichen, die wir brauchen, um die „Corona-Krise“ zu überstehen?
Hier mal eine Lösungsmöglichkeit für die scheinbar nicht ganz so hellen Köpfe:
(82.000.000 x 0,7 – 163.000) / 685 Infizierte pro Tag = 83..557 Tage = ca. 229 Jahre.
Dann dürfen voraussichtlich also meine Ur-Ur-Ur-Ur-Enkel vielleicht mal wieder ohne Maske in die Schule gehen und Ihre Eltern zur Arbeit.
Das ist doch mal ein Grund zur Freude, oder etwa nicht?(!)
Und jetzt sind wir beim eigentlichen Thema und dem Grund meines Schreibens angelangt…
Genauso wie bestimmt auch viele andere Eltern habe ich ein paar Fragen an den Herrn Bildungsminister Holter und das Schulamt Südthüringen – das die Schulaufsicht über 178 Schulen ausübt und dem „die Fachaufsicht, Beratung und Unterstützung der Schulen bei der Erfüllung ihrer Bildungs- und Erziehungsaufgaben, insbesondere bei der Vorbereitung auf neue pädagogische Problemstellungen…“ obliegt – und zwar Fragen, deren Klärung es dringend bedarf:
• Ist die Art der momentan hier durchgeführten Bildung und Ausbildung unserer Kinder wirklich euer Ernst?
• Hausaufgaben, bei denen die Aufgabenstellungen in der Schule durch die Lehrer z.T. noch nicht behandelt wurden, mittels Handyfotos von ausdruckten Zetteln, die per WhatsApp in der Elterngruppe verteilt werden müssen, damit die Kinder überhaupt was zu lernen haben?
• Wie lange und was sollen die Kinder denn bitte „so“ lernen?
• Kommen Sie selbst und noch wichtiger: Kommen Ihre Töchter und Söhne damit klar? Ganz ehrlich?(!)
• Wie geht es nun weiter?
• Wieso schaffen Sie es nicht einen einheitlichen Plan für diese schwere und ungewöhnliche Zeit aufzustellen, der die Schüler, die Lehrer und die Eltern zumindest in Teilen entlastet?
• Wieso nehmen Sie sich und für uns alle kein Beispiel an anderen Bundesländern wie z.B. Sachsen, die mit Ihrer Online-Lernplattform „www.Lernsax.de“ für alle Beteiligten ein System geschaffen haben, in dem sich Schüler, Lehrer und Eltern gegenseitig helfen und austauschen können? Zentral geführt und von Lehrern moderiert. Von den Lehrern, die das studiert haben und wissen, in welcher Zeit und was die Kinder lernen müssen und lernen können.
Ich weiß ja nicht wie es Ihnen dabei geht und ob dieser Zustand Ihnen vielleicht Sorgen macht oder auch nicht, ob das Schulamt oder Herr Holter sich vielleicht sogar freuen, wenn unsere Kinder durch Ihr gemeinsames Nichthandeln und Ihre Inkompetenz bildungstechnisch, sozial und mental auf der Strecke bleiben.
Ich bin jedenfalls sehr enttäuscht von Ihnen und wütend!
Ich bin nur ein Vater und kein Lehrer, habe deshalb auch keinen Abschluss im entsprechenden, hierfür notwendigen Lehramts-Studium, als dass ich mir es anmaßen würde (wöllte), mein Kind mit den jetzigen Mitteln, noch Monate oder gar Jahre lang zu Hause zu unterrichten.
Und nein, daß ist kein „Angriff“ auf die Schulen und die Lehrer, die auch vom Schulamt und von Herrn Holter genauso im Stich gelassen werden, wie unsere Kinder, und die im Rahmen der von Ihnen zur Verfügung gestellten Mittel alles versuchen, was sie können, um das Beste aus der Situation zu machen.
Mir geht es nur darum einmal zu klären, wie es weitergehen soll und ob es nicht einen besseren Weg für alle Beteiligten gibt.
Hier geht es um unsere Kinder und deren Zukunft!
Und da hab ich nunmal nur eine sehr begrenzte Kapazität an Toleranz und Verständnis für solche Missstände, wie sie unsere Landesregierung, inkl. Schulamt hier gerade betreiben und fördern.
Hiermit fordere ich Taten, Richtlinien und vor allem Lösungen durch das Schulamt, Herrn Holter und von unserem Landesfürsten!
Und die Ausrede, dass hier ein „besonderer Notstand“ herrscht, lasse ich nach nunmehr fast 3 Monaten nicht mehr gelten. Im Gegensatz zu den meisten Eltern im Land erhalten Sie derzeit 100 Prozent Lohn und und kein Kurzarbeiter- oder Arbeitslosengeld oder gar nix, weil sie zu Hause bleiben müssen, um die Kinder zu betreuen. Und da erwarte ich auch 100 Prozent Leistung und nicht nur 60 Prozent!
Ich bin da aber auch scheinbar nicht der Einzige der so denkt.
Also sehr geehrte Volksvertreter: Macht euren verdammten Job und rettet, was vielleicht noch zu retten ist – die Zukunft unserer Kinder!
Benito Fischer
Sachsenbrunn
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