Ministerpräsident Ramelow auf dem richtigen Weg
IHK Südthüringen lobt Strategiewechsel hin zur Aufhebung der Corona-Beschränkungen
Suhl. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen begrüßt die Ankündigung von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow, morgen ein Konzept vorzulegen, das auf allgemeine Schutzvorschriften verzichtet und stärker auf Empfehlungen und lokale COVID19-Bekämpfung setzt. Eine durch unreflektierte Kritik induzierte Kehrtwende wäre eine große Enttäuschung für die Südthüringer Wirtschaft.
Vor dem Hintergrund des aktuellen Infektionsgeschehens in Thüringen mit durchschnittlich 5,7 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern ist es nur folgerichtig, dass die Lockerungen der Einschränkungen jetzt konsequenter umgesetzt werden. Damit hätte die Wirtschaft eine Chance, wieder auf die Beine zu kommen und sich in den nächsten Monaten zu erholen. Unter den aktuellen Auflagen tun sich viele Unternehmer schwer, auch nur annähernd die notwendige Performance zur Kostendeckung zu erreichen. Die Ankündigung von Herrn Ramelow ist darüber hinaus vor allem auch ein Lichtblick für diejenigen Branchen, die bislang noch keine Perspektive auf einen Re-Start haben, beispielsweise Reiseveranstalter oder Eventagenturen.
Herrn Ramelow sollte nun Gelegenheit erhalten, seine Vorschläge zur Aufhebung der Corona-Beschränkungen zu unterbreiten. „Wir hoffen sehr, dass der Vorstoß von Herrn Ramelow jetzt aufgrund der geäußerten Kritik nicht im Keim erstickt wird. Der Freistaat Thüringen sollte mutig sein und weitere Schritte der Corona-Lockerungen im Interesse von Wirtschaft und Beschäftigung gehen“, sagt Dr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen.
In den letzten Wochen hatte sich die Verbreitung des Corona-Virus im Freistaat deutlich verlangsamt. Einzig auffällig ist, dass Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen verstärkt von Neuinfektionen betroffen sind. „Daher würde es Sinn machen, landesweite Vorgaben auf das Notwendigste zu reduzieren und lokale Schutzkonzepte mit besonderen Vorgaben für medizinische und Pflegeeinrichtungen aufzulegen“, empfiehlt Dr. Pieterwas.
Foto: Südthüringer Rundschau