Gast- und Hotelgewerbe in Thüringen bricht durch Corona-Krise dramatisch ein
Thüringer Gastgewerbe im 1. Quartal 2020 mit deutlichem Umsatzrückgang
Erfurt. Die Corona-Krise hat das Thüringer Gastgewerbe innerhalb weniger Tage wirtschaftlich abstürzen lassen. Im März sank der Umsatz in Hotels und Pensionen sowie Restaurants und Kneipen real um 51,5 Prozent, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag in Erfurt mitteilte. Der Rückgang fiel dramatisch aus, obwohl die Einschränkungen in der Gastronomie erst in der zweiten Märzhälfte zum Tragen kamen.
Die Unternehmen des Thüringer Gastgewerbes setzten nach vorläufigen Ergebnissen des Thüringer Landesamtes für Statistik im 1. Quartal 2020 real (preisbereinigt) 16,0 Prozent weniger um als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Nominal (in jeweiligen Preisen) lagen die Umsätze mit einem Minus von 13,8 Prozent ebenfalls deutlich unter dem Niveau des 1. Quartals 2019. Die Beschäftigtenzahl sank um 0,5 Prozent, wobei die Zahl. der Vollzeitbeschäftigten um 3,0 Prozent zunahm. Die Zahl der Teilzeitbeschäftigten sank hingegen im Vergleich zum 1. Quartal 2019 um 2,9 Prozent.
Im Thüringer Beherbergungsgewerbe wurde im 1. Quartal 2020 real 26,4 Prozent weniger und nominal 24,8 Prozent weniger umgesetzt als im Vorjahresquartal. Bedingt durch einen deutlichen Anstieg an Teilzeitbeschäftigten um 8,2 Prozent stieg die Zahl der im Beherbergungsgewerbe insgesamt Beschäftigten um 2,1 Prozent. Die Zahl der Vollzeitbeschäftigten ging im gleichen Zeitraum jedoch um 2,5 Prozent zurück. Im Thüringer Beherbergungsgewerbe arbeiteten reichlich 40 Prozent aller Beschäftigten in Teilzeit.
Die Thüringer Gastronomie hatte im 1. Quartal 2020 einen realen Umsatzrückgang um 10,6 Prozent zu verbuchen. Die nominalen Umsätze lagen hier mit -8,1 Prozent ebenfalls deutlich unter dem Niveau des 1. Quartals 2019. Im Gegensatz zur Entwicklung im Bereich der Beherbergung sank die Zahl der in der Thüringer Gastronomie Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1,4 Prozent. Dabei stieg auf der einen Seite die Zahl der Vollzeitbeschäftigten um 6,1 Prozent an, während auf der anderen Seite die Zahl der Teilzeitbeschäftigten um 5,7 Prozent zurückging. In der Thüringer Gastronomie arbeiten ca. 60 Prozent aller Beschäftigten in Teilzeit.
Im März 2020 war sowohl im Bereich der Beherbergung als auch in der Thüringer Gastronomie ein erheblicher Umsatzrückgang zu verzeichnen. So sanken die realen Umsätze im Thüringer Beherbergungsgewerbe im Vergleich zum März 2019 um 51,5 Prozent. Besonders betroffen war hier der Bereich der Ferienunterkünfte mit Umsatzeinbußen in Höhe von 60,3 Prozent. In der Thüringer Gastronomie waren mit -33,5 Prozent ebenfalls sehr deutliche Rückgänge der realen Umsätze zu beobachten. Hier wurden die stärksten Umsatzrückgänge im Bereich „Ausschank von Getränken“ (Schankwirtschaften, Diskotheken, Bars etc.) registriert mit-61,7 Prozent im Vergleich zum März 2019.
Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Erstellung der Statistik:
Krisenbedingt sind die Unternehmen im Thüringer Gastgewerbe derzeit wirtschaftlich außerordentlich beeinträchtigt. Da das Thüringer Landesamt für Statistik in der gegenwärtig angespannten Lage auf eine Durchsetzung der Meldepflicht verzichtet, sind für den Berichtsmonat März bis zum jetzigen Zeitpunkt weniger Meldungen eingegangen als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Fehlende Statistikmeldungen werden üblicherweise geschätzt, um einen Vergleich der Ergebnisse im Zeitverlauf zu ermöglichen.
Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik
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