„BUTZE im Apfelhain“ – Außergewöhnliche Start-up Idee nimmt Gestalt an
Themar/Fischbach (jd). Kürzlich wurde in einer spektakulären Aktion mit dem Aufbau von zwei „Butzen“ als eine besondere Outdoor-Übernachtungsmöglichkeit begonnen. Am Ortsrand von Fischbach finden Naturliebhaber, Wanderbegeisterte und Entdecker individuell gestaltete Shelter – sogenannte BUTZEN! – welche als Nachtlager, Schutz vor den Elementen oder als einzigartiger Rückzugsort dienen. Die Familie Arnrich als Bauherr und Eigentümer der Butzen ist stolz auf eine einfach großartige Wanderunterkunft, die gemütlich funktional sind und einen grandiosen Panoramablick in die Rhön gestattet.
Mit Unterstützung der LEADER RAG konnte das Modellvorhaben der Familie Arnrich realisiert werden. Gefördert wurde das Projekt „BUTZE! Fischbach – 2 Butzen im Apfelhain“. Das Südthüringer Netzwerk für Erfinderförderung (ERiNET) konnte die Projektidee des Start-up Teams um Robert Ilgen begleiten.
Besucher werden in die Natur entführt, um der Hektik und Struktur des Alltags entfliehen zu können. Butzen bieten als Nachtlager, Schutz vor den Elementen oder dienen als einzigartiger Rückzugsort. Jede Butze ist aus lokalen Materialien individuell für den Standort entwickelt, wobei regionale Bautraditionen modern interpretiert werden. „Mit diesem besonderen Projekt soll das touristische Potenzial gestärkt und somit eine nachhaltige touristische Aufwertung unserer Region bewirkt werden“, betonte Udo Schilling, Vorsitzender der RAG LEADER Wartburgregion zur Eröffnung. Fördergelder seien eine gute Grundlage, aber es bedarf auch des Engagements und des Mutes der Menschen vor Ort, um derartige Vorhaben zu realisieren.
Diesen Mut bringt Familie Arnrich aus Fischbach in Zusammenarbeit mit dem Ideengeber und jungen Architekten Robert Ilgen aus Schwallungen und seinem Team Sander Riis, Maria Hudl und Rasa Patalauskaite auf. Robert Ilgen würde sich wünschen, wenn sein Modellprojekt auch bald Wanderer im Naturpark Thüringer Wald im Landkreis Hildburghausen begeistern könnte.
Die Erfinder und Entwickler der Butze haben 2016 erfolgreich am Gründungsideenwettbewerb (GIW) der Region Südwestthüringen der Technologie- und Gründer- Förderungsgesellschaft (TGF) Schmalkalden/ Dermbach mbH teilgenommen.
Seit dieser Zeit werden die Jungunternehmer mit Engagement vom TGF und den Projektmanagerinnen des GIW, Joanna Izdebski, Ramona Römer, Bärbel Henke und Angela Ciudad Almodóvar, begleitet und betreut. „Denn wir brauchen Menschen, die sich für unternehmerisches Denken und Handeln in unserer Region begeistern lassen und Chancen in einer unternehmerischen Selbstständigkeit sehen“, betonte Joanna Izdebski. „In kreativer Atmosphäre im TGF in Dermbach und Schmalkalden können diese zukünftigen Jungunternehmer individuelle Erfahrungen austauschen, neue Kontakte knüpfen, ihre Geschäftsideen vertiefen und erste Netzwerkkontakte in der „Ideenschmiede“ des TGF Schmalkalden knüpfen und profitieren dabei von den alten Hasen, wie dem Erfindernetzwerk „ERiNET“ “, so Dr.-Ing. Olaf Janda, Geschäftsführer des TGF.
Ein Beispiel, dass aus einer genialen Idee ein Geschäftsmodell entstanden ist, verdeutlicht das Projekt „Butze“. So wurde das Team um Robert Ilgen, Sander Riis, Maria Hudl und Rasa Patalauskaite mit dem Thüringer Gründerideenpreis 2017 ausgezeichnet. Mit dem Pilotprojekt starteten die Gründer im Frühjahr 2020, nachdem fast 2 Jahre Vorbereitungszeit und zahlreichen Gesprächen mit Investoren, Fördergeldgebern und Hürden des Genehmigungsverfahrens überwunden wurden.
Erst mit dem Kontakt und der engen Kooperation zur Familie Arnrich aus Fischbach ist es gelungen, das Pilotprojekt zu realisieren. Es ist beispielgebend für die touristische Aufwertung im Einklang mit Region und Natur. „Eine Butze bietet das Naturerlebnis als Abenteuer und zeigt auf einzigartige Weise, wie die ländliche Region Rhön frisch und innovativ mit unschätzbaren Potentialen aufwarten kann“, betonte Bernd Arnrich als stolzer Bauherr.
Der Name Butze bedeutet in der Umgangssprache „Futterrübe“. Butzen sind eine neuartige spezielle Unterkunft für Outdoor-Aktive, die durch Verzicht auf großen Komfort dem Alltag für einen Moment entfliehen und ein Abenteuer in der Natur „direkt vor der Haustür“ erleben wollen. Die Familie Arnrich lebt mit der Natur im besten Einklang. Nadine ist Imkerin und Ehemann Bernd pflegt den Apfelhain, der von seinem Großvater angelegt wurde, seit Jahren mit viel Hingabe. Dabei ist die besondere Liebe zu Holz und Holzarbeiten auf dem ganzen Grundstück sichtbar. Wichtige Netzwerkarbeit und Unterstützung bei der Projektentwicklung leisteten im Vorfeld der Rhönforum e.V. – Verein für Regionalentwicklung und Tourismus und das Technologie- und Gründerzentrum am Standort Dermbach.
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Fotos: J. Dahlems