Mit viel Fachpraxis vom Hauptschulabschluss zum Realschulabschluss
Berufsfachschulen ebnen den Weg
Hildburghausen. Trotz Entspannung auf dem Ausbildungsmarkt scheitern manche Bemühungen um die Wunschlehrstelle, weil der entsprechende Abschluss fehlt oder die Jugendlichen noch nicht mobil sind. Häufig fehlen die notwendige Reife und Vorstellungen über die nächste Entwicklungsetappe. In dieser Situation bietet sich Hauptschülern, deren Interesse mehr an praktischer Arbeit anstatt ausschließlich theoretischem Unterricht liegt, der Bildungsgang der 2-jährigen Berufsfachschule in den verschiedensten Berufsfeldern an. Hauptschulabsolventen, die sich für den nächst höheren Bildungsabschluss, dem Realschulabschluss, entscheiden, können diesen auch an berufsbildenden Schulen erwerben.
Im Staatlichen Berufsbildenden Schulzentrum in Hildburghausen wird diese Vollzeitausbildung im technischen und kaufmännischen Bereich durchgeführt.
Der Unterricht in der Berufsfachschule wird in fachtheoretischen, fachpraktischen und allgemein bildenden Fächern erteilt. Die Fachpraxis in der Schule nimmt hierbei einen Anteil von fast 50 % der wöchentlichen Unterrichtsstunden ein.
Im kaufmännischen Bereich – Wirtschaft/Verwaltung – arbeiten die Schüler im Lernbüro selbstständig und auch im Team; sie wickeln unter Anwendung von Standardsoftware Geschäftsabläufe in den Abteilungen Sekretariat, Personal, Einkauf/Lager, Verkauf/Marketing und Rechnungswesen ab. Zu den Themen Bewerbung und Vorstellungsgespräch sind umfangreiche Übungen, auch im Rollenspiel, fester Bestandteil des Lehrplans.
Im Schwerpunktfach – Technik – findet der Fachpraxisunterricht in den Berufsfeldern Holz- und Metalltechnik in modern ausgestatteten Lehrwerkstätten statt. Die Schüler erwerben handwerkliche Fertigkeiten im Drehen, Fräsen, Bohren und Schleifen, wobei im 2. Ausbildungsjahr die Arbeit an Maschinen im Vordergrund steht.
Mit einem Praxistag pro Woche im 1. Jahr der Berufsfachschule haben die Schüler die Möglichkeit, den Berufsalltag in einem Unternehmen ihrer Wahl näher kennen zu lernen.
Die 2-jährige Berufsfachschule endet nach bestandenen Prüfungen mit dem Realschulabschluss und einer soliden beruflichen Grundbildung in der gewählten Fachrichtung. Damit haben die Schüler(innen) mehr berufliche Reife und beste Chancen auf dem Ausbildungsmarkt.
Die Zugangsvoraussetzungen für die BFS sind der einfache oder auch der qualifizierte Hauptschulabschluss – ohne festgelegten Notendurchschnitt.
Der Schulstandort Hildburghausen bietet Schülern, deren tägliche Heimfahrt mit Fahrtkosten und langen Anfahrtswegen verbunden ist, die Unterbringung in einem attraktiven Wohnheim an.
Wer sich für die Berufsfachschule entscheidet, kann sich mit der Kopie des Halbjahreszeugnisses der Klassenstufe 9, Lebenslauf, Lichtbild, einem formlosen Anschreiben mit Wahl des Schwerpunktfaches Wirtschaft/Verwaltung oder Technik, am Staatlichen Berufsbildenden Schulzentrum Hildburghausen zum Schuljahr 2019/2020 ab sofort bis zum 31. März 2019 bewerben.
Bewerbungen werden im SBSZ Hildburghausen, Wiesenstr. 20, in 98646 Hildburghausen entgegengenommen (Tel. 03685 / 79450).
Der Tag der offenen Tür am Neuen Technikum in der Helenenstraße 1 am Samstag, dem 23. Februar 2019, von 9 bis 13 Uhr, bietet neben Informationen über das Berufliche Gymnasium viel Wissenswertes und Interessantes über die Berufsfachschule in den beiden Schwerpunktfächern an.
Petra Wilfer
Beratungslehrerin
Foto: P. Wilfer