Quo vadis AWG Hildburghausen
Leserbrief. Schau ich mir die AWG an (nicht in der Nacht) bin ich um meinen Schlaf gebracht; und nicht nur ich.
Warum mache ich mir Sorgen? Die AWG Hildburghausen eG wurde in den letzten Jahren sehr umsichtig durch René Gutberlet, Gabi Six und Kathleen Lippai als Vorstand geführt. Die jährlichen Prüfberichte der gesetzlich vorgeschriebenen Pflichtprüfung bestätigten dem Vorstand in all den Jahren eine tadelsfreie und umsichtige Leitung der AWG Hildburghausen eG, dies kann in den jährlichen Prüfberichten nachgelesen werden.
Nun gibt es einen Aufsichtsrat, welchem aus nicht erkennbarem Grund das so nicht gefallen hat.
Zunächst wurde der Schwiegersohn der Schwester des Aufsichtsratsvorsitzenden, Hartmut Probst mit in den Aufsichtsrat „empfohlen“. Dieser junge Mann hat noch nie in der AWG gewohnt und wird auch nicht die Absicht haben, das demnächst zu ändern, da er ein eigenes Heim in Hildburghausen bewohnt. Er stammt auch nicht aus Hildburghausen und hat somit auch als Kind nicht in der AWG gewohnt. Diese Person wurde in einer Sitzung des Aufsichtsrates (in der er bis dahin Mitglied war) aus diesem verabschiedet und dann vom restlichen Aufsichtsrat, seinem angeheirateten Onkel Hartmut Probst, Helga Liegmann und Günter Minke zum Vorstand, mit Wirkung 1. April 2020, bestellt. Warum wurde mit dem bisherigen Vorstand Six, Gutberlet und Lippai nicht über diese Änderung gesprochen und warum wurden sie bei dieser Entscheidungsfindung nicht mit einbezogen?
Der Vorstand hat laut Satzung § 22 Abs. b) für einen ordnungsgemäßen Geschäftsbetrieb die notwendigen personellen, sachlichen und organisatorischen Maßnahmen zu planen und durchzuführen.
Ohne das dieser Arbeitsplatz jemals ausgeschrieben wurde, erhielt der „Neue“ durch den Aufsichtsrat einen Anstellungsvertrag mit der AWG. Die Zielstellung war, einen Nachfolger für Frau Six zu finden, deren Arbeitsverhältnis im September 2020 endete. Da der Arbeitsvertrag von Frau Six mit der Bestellung als Vorstand zeitlich endet, schied Frau Six im September 2020 auch aus dem Vorstand aus.
Am Sonntag, dem 1. November 2020 fanden dann die beiden verbliebenen „alten“ Vorstandsmitglieder René Gutberlet und Kathleen Lippai in ihren Briefkästen ihre Kündigung (Nichtwiederbestellung zum Vorstand). Wurde mit ihnen darüber gesprochen? Nein! Wurden Gründe genannt? Ebenfalls Nein. Die Kündigung wurde durch den Aufsichtsrat Probst, Minke und Liegmann einstimmig beschlossen.
Wie geht es weiter in der AWG Hildburghausen eG? Warum muss ein Vorstand, welcher eine sehr gute Arbeit (zum Teil auch ehrenamtlich) gemacht hat, aufhören? Das höchste Organ der Genossenschaft ist die Mitgliederversammlung. Diese wurde bisher nicht durchgeführt, Corona bedingt. Die Wahlperiode des Aufsichtsrates wäre für Probst und Minke in 2020 zu Ende, für Liegmann 2021. Mit dem Ausscheiden (Wechsel des „neuen“ Aufsichtsrat-Vorstand) machen sich vier Veränderungen nötig/möglich.
Was wird noch auf die Genossenschaft zukommen? Eine Satzungsänderung vielleicht? Oder sogar eine Erhöhung der Miete (Nutzungsgebühr)? Kommt als neuer Vorstand eine Person zur Auswahl, welche in der AWG Hildburghausen eG wohnt und auch Mitglied ist? Oder kommt erneut eine Person, welche keinerlei Bindung zur Genossenschaft hat? Wird der frei werdende Arbeitsplatz öffentlich ausgeschrieben?
Was steht in der Zukunft der Genossenschaft im Mittelpunkt?, der Genossenschaftsgedanke?, familiäre Interessen?, oder nur noch der Profit?
Liebe AWG-Mitglieder, zeigen Sie mit Ihrem Erscheinen in der Mitgliederversammlung, dem höchsten Organ der Genossenschaft, dass ein Aufsichtsrat zum Wohle der AWG Hildburghausen zu entscheiden hat.
Es müssen Wahlen zum Aufsichtsrat stattfinden1
Siegmund Gutberlet
(ehemaliger Vorstand der AWG Hildburghausen)
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