Notfallseelsorge Hildburghausen erweitert Betreuungsangebot
Landkreis Hildburghausen. Bereits seit 1997 engagieren sich die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Notfallseelsorge Hildburghausen für Menschen in unserem Landkreis, welche den plötzlichen Verlust eines Angehörigen oder das Erleben eines traumatischen Ereignisses verkraften müssen. Der Fachbegriff für diese Arbeit lautet psychosoziale und seelsorgerliche Notfallversorgung (PSNV). Man unterscheidet hier in die Bereiche PSNV-B für Betroffen – wie zum Beispiel Angehörige – und PSNV-E für Einsatzkräfte.
Aktuell arbeiten 10 Mitarbeiter ehrenamtlich und unentgeltlich im Team der Notfallseelsorge Hildburghausen, welche aus den unterschiedlichsten Berufszweigen kommen. In den letzten Jahren lag der Schwerpunkt der Arbeit des Teams im Bereich der PSNV-B, hier werden die Mitarbeiter zu ca. 25-30 Einsätzen im Jahr gerufen.
Da viele Mitarbeiter auch selbst noch aktiv in der Feuerwehr oder dem Rettungsdienst sind, war es dem Team ein Anliegen, die Kompetenzen im Bereich PSNV-E auszubauen. Im August konnten nun 3 weitere Mitarbeiter ihre Ausbildung im PSNV-E Bereich abschließen, so das nunmehr 5 Mitarbeiter auch für die Einsatzkräfte des Landkreises aus Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei gut ausgebildete Ansprechpartner sind. Gerade die vielen ehrenamtlichen Einsatzkräfte im Landkreis werden immer wieder einprägenden Situationen ausgesetzt, die es zu verarbeiten gilt. Die Mitarbeiter der Notfallseelsorge sind 24/7 einsatzbereit und unterstützen die Einsatzkräfte gerne. Anja Bartenstein wird in Zukunft den Kontakt zu den Feuerwehren und Rettungsdiensten im Landkreis intensivieren, um immer wieder auf das Angebot aufmerksam zu machen.
Bereits im September konnten die Mitarbeiter des Teams einer Feuerwehr im Landkreis zur Seite stehen und das Erlernte praktisch unter Beweis stellen. Das durchweg sehr positive Feedback der Kameraden ist für das Team eine große Motivation.
Weiterhin war es dem Team der Notfallseelsorge ein Anliegen der Erweiterung des Betreuungsangebotes, um den Bereich PSNV-E auch rechtlich einen sicheren Rahmen zu geben. So konnte der Kirchenkreis Hildburghausen- Eisfeld, der bereits den Bereich PSNV-B als Träger unterstützt, auch für den Bereich des PSNV-E als Träger gewonnen werden. Die bestehende Vereinbarung zwischen Team und Träger wird nun entsprechend angepasst. Die Verantwortlichen des Kirchenkreises möchten dadurch ein klares Zeichen setzen, dass ganz besonders in Momenten psychischer Ausnahmesituationen niemand allein gelassen werden sollte.
Um die Arbeit der Notfallseelsorge finanzieren zu können ist das Team ständig bemüht, unterschiedlichste Behörden und Institutionen um Unterstützung zu bitten. Neben dem jährlichen Budget des Trägers wurde das Team in diesem Jahr wieder durch den Rettungsdienstzweckverband und die Thüringer Ehrenamtsstiftung unterstützt. Eine regelmäßige im Haushalt verankerte Unterstützung vom Landkreis konnte bisher noch nicht erreicht werden, allerdings ist man auch im Landratsamt bemüht, das Team nach den jeweiligen Möglichkeiten zu unterstützen. Langfristig würde sich das Team eine entsprechende feste Position im Haushalt wünschen.
Die 2020 erhaltenen Zuwendungen konnten leider die Kosten für die Ausbildungen nicht vollständig decken, so dass sich das Team über weitere Unterstützung freuen würde. Vielleicht ist es Ihnen ja ein Anliegen, die Arbeit der Notfallseelsorge zu unterstützen, dann können Sie Ihre Spende mit dem Verwendungszweck „Notfallseelsorge Hildburghausen“ auf das Konto des Kirchenkreises Hildburghausen-Eisfeld (IBAN: DE57 8405 4040 1110 1004 81) überweisen.
Die Mitarbeiter der Notfallseelsorge freuen sich über jede Unterstützung.
Anja Bartenstein
Koordinatorin PSNV-E
Marco Pfeffer
Teamleiter Notfallsorge
Foto: A. Bartenstein