Umstrittener Clubhouse-Auftritt: Heftige Kritik an Ramelow-Auftritt reißt nicht ab
Erfurt/Landkreis Hildburghausen. Er nannte die Kanzlerin „Merkelchen“ und spielte offenbar am Handy während der Bund-Länder-Beratungen zu Corona: Thüringens Ministerpräsident Ramelow hat sich für sein Verhalten entschuldigt – doch die Kritik reißt nicht ab. Heftige Kritik kommt vom CDU-Kreisverband Hildburghausen-Henneberger Land und vom CDU-Bundestagsabgeordneten Mark Hauptmann.
CDU-Kreisverband Hildburghausen-Henneberger Land: „Die absurden Ausfälle des Herrn Ramelow“
Die Reihe der Eskapaden des Thüringer Ministerpräsidenten Herrn Ramelow finden nach dem „Stinkefinger“ und dem Ausspruch „Dreckskerl“ ihre Fortsetzung in „Merkelchen“ sowie in seinem despektierlichen Verhalten mit Handy-Spielen in der Konferenz mit der Bundeskanzlerin und den weiteren Ministerpräsidenten. Besonders schwer wiegt sein Fehlverhalten, indem er Bundeskanzlerin Angela Merkel öffentlich als „Merkelchen“ tituliert. Das stellt einen neuen Tiefpunkt in Sachen Übermut dar. Der CDU-Kreisverband missbilligt dieses Verhalten ausdrücklich!
Wir finden es unglaublich, welches herabwürdigende Frauenbild der Thüringer Ministerpräsident in der öffentlichen Wahrnehmung zur Schau stellt. Gerade ein linker Ministerpräsident, der Begriffe wie „Diversität“ und „Gender“ in den Vordergrund stellt und Unternehmensspitzen paritätisch mit Frauen besetzt haben möchte, verspielt mit seinen Aussagen das letzte Fünkchen Vertrauen in seine Person.
Populismus in Talk-Shows ist sein tatsächlicher Markenkern. Sachpolitik ist für ihn zweitrangig, wie man hier sehr gut erkennen kann. Nun ist erklärbar, warum in der Bekämpfung der Corona-Krise Missstände offenbar werden. Gleiches gilt für die nicht nachvollziehbaren Regelungen zu Schulschließungen wie auch für die Mängel des Impfmanagements. Das alles zeigt, dass Rot-Rot-Grün abgewirtschaftet hat! Das alles zeigt das Desinteresse des Ministerpräsidenten Ramelow am Land! Das alles zeigt die fehlende Kompetenz von Herrn Holter in Sachen Bildung und von Frau Werner in Sachen Gesundheit!
Herr Ramelow, Herr Holter und Frau Werner: Sie haben kein Herz, was für Thüringen schlägt! Sie sind Erfüllungsgehilfen Ihrer eigenen, linken Ideologie, die überhaupt nicht für Freiheit und Demokratie steht. Unser Land braucht dringend neue Mitglieder auf der Thüringer Regierungsbank und das am besten sofort.
Christopher Other
Kreisvorsitzender der CDU Hildburghausen-Henneberger Land
im Namen des Kreisvorstandes
Mark Hauptmann: „Ramelow wird zur Belastung für Thüringen“
Die Aussagen von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke.) während eines Gesprächs auf der Talk-App „Clubhouse“ haben landes- und bundesweit für Schlagzeilen und Diskussionen gesorgt. Während die Corona-Lage im Freistaat deutschlandweit am schwierigsten ist, Eltern nicht wissen, wie sie in den kommenden Wochen ihre Kinder betreuen sollen, im Schulbetrieb Chaos herrscht und Grundrechte für unsere Bürgerinnen und Bürger eingeschränkt werden müssen, spielt Ramelow nach eigenem Bekunden auf seinem Smartphone das Handyspiel „Candy Crush“ bei jeder Konferenz der Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin.
Bei den Bund-Länder-Treffen werden wichtige Entscheidungen für die Pandemie- und Krisenbekämpfung untereinander abgestimmt und getroffen, die schwerwiegende Konsequenzen für Millionen Menschen in Deutschland und Thüringen haben.
Das Verhalten von Bodo Ramelow ist verantwortungslos, eines Ministerpräsidenten unwürdig und kostet Vertrauen in die gesamte Politik. Es ist auch überheblich und respektlos gegenüber den Bürgern, die erwarten können, dass der Ministerpräsident seine Aufgaben mit der gebotenen Ernsthaftigkeit wahrnimmt und sich mit voller Kraft zum Wohle der Thüringer Bürger einsetzt. Thüringen hat bundesweit die höchsten Corona-Inzidenzen und bei den Schutzimpfungen liegen wir weit hinten. Eigentlich müsste Ramelow bei den Beratungen mit den anderen Länderchefs besonders aufpassen, um mitzubekommen, was Thüringen besser machen kann und seine politischen Hausaufgaben machen.
Für mich ist klar, Thüringen wird derzeit völlig unter Wert regiert und Bodo Ramelow ist Thüringen offenbar egal. Er spielt lieber Computerspiele, statt die Interessen unserer Heimat zu vertreten. Anscheinend ist es ihm wichtiger, das höchste Level in einem Videospiel zu erreichen, als sich aktiv für die Gesundheit, das Leben und die Existenzgrundlagen der Bürgerinnen und Bürger einzusetzen.
Dieser Mann ist offensichtlich weit von der Lebenswirklichkeit der Menschen im Land entrückt. Immerhin gibt es jetzt für seinen Zick-Zack-Kurs bei den Corona-Maßnahmen eine erste Erklärung – er ist schlichtweg in wichtigen Runden unkonzentriert und nicht bei der Sache.
Einmal mehr zeigt sich: Bodo Ramelow hat sich offenbar nicht im Griff und ist überfordert. Wer sich derart salopp über seine Regierungsaufgaben äußert, der sollte seine Sachen in der Staatskanzlei packen und sich einen anderen Job suchen. Der Ministerpräsident wird zunehmend zur Belastung für seine rot-rot-grüne Minderheitsregierung und für den Freistaat. Ich bin mir sicher, Thüringen kann mehr und braucht einen Wechsel.
Mark Hauptmann, CDU
Mitglied des Deutschen Bundestages
Foto: Südthüringer Rundschau