Wie man mit Zahlen manipulieren und die Wahrheit verdrehen kann
Leserbrief. Jeder denkt im Zusammenhang mit Zahlen, dass es sich dabei um verlässliche, tatsächlich gegebene, „harte“ Fakten handelt. 2 plus 2 ist 4, der Dreißigjährige Krieg dauerte 30 Jahre, mit der PIN kann ich am Geldautomaten Geld von meinem Konto abheben und in einer 30er Zone 40 km/h zu fahren, bedeutet eben, dass ich 10 km/h zu schnell bin.
Kaum jemand denkt darüber nach, dass man mit Zahlen und vor allem mit Statistiken, die ja meist aus Zahlen bestehen, lügen, manipulieren, betrügen, Tatsachen verdrehen und Menschen in Angst und Schrecken versetzen kann. Das zeigt sich im Moment sehr deutlich an der sogenannten Corona Pandemie.
Beispiel 1: Inzidenzzahl
Noch im Frühjahr, in der ersten Welle der „Pandemie“, kannte kaum jemand den Begriff „Inzidenzzahl“. Damals versuchte man, die Gefährlichkeit der Pandemie (ich spare mir jetzt jedes Mal die Anführungszeichen) mit Hilfe des sogenannten Reproduktionsfaktors darzustellen. Diese Zahl gibt an, wie viele andere Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt. Ziel war, den R-Faktor auf unter 1 zu senken. Übrigens war der R-Wert schon im März 2020 auf unter 1 gesunken, was die Bundesregierung aber nicht daran hinderte, einen „harten“ Lockdown anzuordnen. Aktuell beträgt der R-Wert 0,92 (Stand 29. Januar 2021).
Nun sind Zahlen um 1 oder darunter in der allgemeinen Wahrnehmung ja nicht besonders besorgniserregend und so musste der R-Wert verschwinden. An seine Stelle trat die Inzidenzzahl. 50 oder 100 oder gar 500 ist ja viel mehr als 1 und klingt wesentlich bedrohlicher.
Der Inzidenzwert gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in einem Zeitraum von 7 Tagen an. Es wurde willkürlich festgelegt, dass der Wert nicht über 50 liegen darf. Mittlerweile wurde er sogar auf unter 35 gesenkt, bevor Lockerungen eintreten können. Diese Zahlen im Winter, wenn Erkältungen und Grippe an der Tagesordnung sind, zu erreichen, ist utopisch. Man stelle sich einfach einmal eine Gruppe von 20 Personen vor, z.B. eine Schulklasse, ein Arbeitsteam, eine Wohngruppe in einem Seniorenheim oder eine Mannschaft in einer beliebigen Sportart. Erkranken nur 2 aus dieser Gruppe, so haben wir einen unglaublichen Inzidenzwert von 10.000. Aktuell liegt der Wert für Deutschland bei 90,2 (Stand 29. Januar 2021). Wenn man sich diesen Wert einmal veranschaulicht, bedeutet er: 1 positiv Getesteter auf 1.109 Einwohner oder umgerechnet auf ganz Deutschland 0,09 Prozent der Bevölkerung.
Muss man da von einer Pandemie sprechen?
Beispiel 2: Zahl der Infizierten
Mittlerweile sollte jeder, der sich mit dem Thema beschäftigt, begriffen haben, dass der PCR-Test keine Infektion nachweisen kann! Trotzdem werden immer wieder positiv Getestete mit Infizierten gleichgesetzt. Das ist falsch! Aber selbst, wenn man diesen Fakt einmal beiseite lässt, sind die absoluten Infektionszahlen nicht aussagekräftig, solange man sie nicht in Relation zur Anzahl der Testungen setzt. Je mehr getestet wird, desto höher sind die Infektionszahlen. Ich muss also nur mehr testen, dann steigen die Zahlen. Wenn man also in den Statistiken einen sprunghaften Anstieg der Infektionszahlen sieht, wie z.B. im Frühjahr 2020 ab Kalenderwoche 12, hätte man auch darauf verweisen müssen, dass in dieser Woche die 3fache Anzahl an Tests durchgeführt wurde. Das hat man aber nicht!
Setzt man die Zahl der Infizierten in Relation zur Anzahl der Tests, sieht man, dass es keinen exponentiellen Anstieg gegeben hat. So kann man Statistiken verfälschen!
Ein weiteres Problem ist, dass bei diesen Zahlen oft „infiziert“ mit „erkrankt“ gleichgesetzt wird. Das ist sachlich nicht richtig. Ein Viertel aller Infizierten erkrankt bei den meisten Infektionskrankheiten nicht! Bei Corona ist diese Zahl vermutlich deutlich höher, da die meisten Betroffenen keine oder nur sehr milde Symptome zeigen.
Beispiel 3: Überlastete Krankenhäuser und der „drohende Zusammenbruch der Gesundheitsversorgung“
Einmal ganz davon abgesehen, dass wir nicht von „Gesundheitswesen“, sondern eher von „Krankheitswesen“ sprechen sollten (denn nur der kranke Mensch ist gut für das System, der gesunde bringt keinen Profit), hat es nie überlastete Krankenhäuser und Intensivstationen gegeben. Deutschland verfügt über mehr als 23.000 Intensivbetten sowie eine Reserve von etwas mehr als 10.000. Die „Bild“ veröffentlicht dankenswerterweise täglich die Zahl der Corona Patienten im Krankenhaus und teilweise auch die Belegung der Intensivbetten. Zu keinem Zeitpunkt war die Kapazitätsgrenze erreicht. In den meisten anderen Medien, vor allem im Fernsehen, wird immer nur vom angeblich überlasteten Gesundheitssystem gesprochen, ohne konkrete Zahlen zu nennen. So wird Panik geschürt!
In diesem Zusammenhang sollte man auch noch wissen, dass von Mai bis November 2020 zwanzig Krankenhäuser mit insgesamt 3.000 Betten geschlossen wurden.
Beispiel 4: Todeszahlen/ Sterblichkeit
Laut vorläufigen Daten starben 2020 gut 48.000 Menschen mehr als im Durchschnitt der Vorjahre. Wenn man also nur die absoluten Todeszahlen betrachtet, ergibt sich für 2020 tatsächlich eine höhere Sterblichkeit als im Durchschnitt der 5 Jahre zuvor. Aber wie so oft, liegt auch hier der Teufel im Detail. Die Zunahme an Todesfällen betrifft ausnahmslos die Gruppe der über 80-Jährigen, während in der Gruppe der unter 80-Jährigen weniger Menschen als im Durchschnitt der Vorjahre starben. Der Anstieg in der Gruppe der über 80-Jährigen ist darauf zurückzuführen, dass Ende 2019 fast eine Million mehr über 80-Jährige in Deutschland lebten als Ende 2015. Demzufolge ist es nicht verwunderlich, dass die Zahl der Todesfälle zugenommen hat. Je mehr alte Menschen in einer Gesellschaft leben, desto höher ist die Sterblichkeit.
Beispiel 5: Nicht veröffentlichen/verheimlichen von Zahlen
Wie viele Menschen sind tatsächlich an Corona gestorben? In der Presse liest man immer nur von „an und mit“ Corona Verstorbenen. Im Kleingedruckten (sehr klein) steht: Es wird hiermit keine Aussage zur Todesursache getroffen. Das deckt sich mit der Information, dass Ärzte gezielt aufgefordert werden, auf dem Totenschein „an Covid19 verstorben“ zu vermerken, wenn der Verstorbene positiv getestet war, egal ob er am Herzinfarkt oder an einer anderen Krankheit verstorben ist. Aber alle werden in der Statistik als Corona-Tote aufgeführt.
Wie viele Menschen sind tatsächlich erkrankt? In einer Thüringer Tageszeitung wurde am 5. Februar 2021 gemeldet, dass der Krankenstand trotz Corona im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozent gesunken ist. Als häufigster Grund für Krankschreibungen wurden übrigens psychische Probleme genannt.
Wie viele Menschen starben nicht an oder mit Corona, sondern durch die Folgen der Lockdowns? Wie hoch ist der Schaden für viele Menschen in wirtschaftlicher und materieller Hinsicht?
Wie viele Menschen leiden psychisch und physisch unter den Folgen der verhängten Maßnahmen?
Am schlimmsten betroffen sind für mich die Kinder! Aber die Bundesregierung hat ja nur unser Bestes im Sinn!
Gabriele Bähring
Streufdorf
Foto: Pixabay
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