Kritik Ja – Feindbild Nein
Leserbrief. Ich bekomme es mit der Angst zu tun, wenn ich so manche Leserbriefe auf mich wirken lasse. Bei aller berechtigten Kritik an den Corona-Maßnahmen: Stimmungsmache gegen… hilft niemandem. Der Regierung und den Behörden böse Absichten zu unterstellen verleumdet deren Bemühungen zum Schutz der Gesundheit und entbehrt jeder vernünftigen Grundlage. Die Kriegsrhetorik („CORONA-KRIEG – die Regierung gegen das Volk?“) ist völlig unakzeptabel. Sie schürt erst „Krieg“, dabei wäre „Abrüstung“ so wichtig.
Diese Zeitung hat eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft – leider macht sie sich allzu unbedacht auch zum Sprachrohr staatsfeindlicher Aggressionen. Die Grenzen der Meinungsfreiheit werden m. E. immer öfter überschritten. „Volkes Stimme“ ist nicht der Maßstab aller Dinge. Und die, die wegen Corona um ihr Leben kämpf(t)en, haben keine Stimme mehr oder sind zu schwach, um sich öffentlich zu äußern.
Kritik „Ja“! Sie gehört zu einer funktionierenden Demokratie. Sie fördert eine notwendige Debatte. Aber öffentlich ein Feindbild des Staates aufbauen und es mit schlimmsten Attributen zu beschriften ist unserer Demokratie unwürdig. Ich hoffe, dass dies bald Geschichte ist!
Joachim Kuhn
Hildburghausen
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