Leserbrief an die Südthüringer Rundschau zum Thema: „Objektive“ Berichterstattung in unserer Zeitung
Vorwort von Alfred Emmert
Liebe Leserinnen und Leser der Südthüringer Rundschau,
falls Sie in unserer aktuellen Zeitungsausgabe den Leserbrief des besorgten Bürgers Sebastian Müller lesen bzw. gelesen haben, bitte ich um Entschuldigung für die von Ihnen geraubte Zeit, die Sie zum Lesen benötigen bzw. benötigt haben.
Leider habe ich erst am Donnerstagabend, dem 21. Februar 2019 (nachdem die Südthüringer Rundschau bereits gedruckt wurde) erfahren, dass der besorgte Bürger seit geraumer Zeit zu den neuen „Spitzenkräften“ in der Stadtverwaltung Hildburghausen zählt. Deshalb erschließt sich mir auch seine besonders „objektive Meinung“ und die seines Umfeldes. Wäre mir diese Tatsache im Vorfeld bewusst gewesen, hätte ich Ihre und meine Zeit nicht vergeudet und den Platz in der Südthüringer Rundschau für einen wesentlich sinnvolleren Beitrag genutzt.
Trotz dieser Tatsache veröffentlichen wir den Leserbrief von Sebastian Müller und meiner dazugehörigen Antwort auch hier auf unserer Internetseite.
Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung.
Leserbrief an die Südthüringer Rundschau zum Thema: Berichterstattung in der Rundschau
Leserbrief. Sehr geehrtes Team der Südthüringer Rundschau, anbei mein Leserbrief für die nächste Ausgabe. Ich bin gespannt, ob die Südthüringer Rundschau kritikfähig ist und wie versprochen alle Leserbriefe unzensiert veröffentlicht.
Etwas verwundert schaute ich am vergangenen Wochenende in die Ausgabe der Südthüringer Rundschau. Auf keiner Seite fand ich einen Bericht zu einer großartigen Veranstaltung eines privaten Thüringer Radiosenders am 6. Februar 2019 auf dem Hildburghäuser Marktplatz. Dieser private Radiosender reiste drei Wochen lang durch ganz Thüringen und veranstaltete fünfzehn Städteduelle gegeneinander. Am besagten Veranstaltungstag trat die Stadt Hildburghausen gegen die Stadt Pößneck zu einer Challenge an. Jeder Challengeteilnehmer sollte sich mit einem Wecker oder einem Gegenstand, mit dem er sich morgens wecken lässt, auf dem Hildburghäuser Marktplatz zwischen 12 und 13 Uhr einfinden. Als Bonus wurde in der Gewinnerstadt anschließend noch ein Los gezogen, mit dem der Gewinner sagenhafte 1.000 Euro gewinnen konnte.
Kurzerhand sponserten im Vorfeld sogar ansässige Fleischer die Bratwürste, eine Bäckerei die Semmeln, eine Brauerei die Getränke und weitere Gewerbetreibende Holzkohle, Ketchup, Senf, Tee sowie drei Gutscheine. Die drei Gutscheine sollten nach dieser Challenge, egal ob die Stadt Hildburghausen gegen die Stadt Pößneck gewonnen oder verloren hat, verlost werden.
Dies sollte sicher einen kleinen Anreiz geben, diese Veranstaltung des privaten Radiosenders zu unterstützen und seine Mittagspause auf dem Hildburghäuser Marktplatz zu verbringen, um ein gutes Ergebnis für die Stadt Hildburghausen in ganz Thüringen zu erzielen. In den sozialen Medien konnte man im Vorfeld den üblichen Shitstorm lesen: „Bin gespannt, wer die ganzen Bratwürste essen will“.
Warum gibt man einer Sache nicht erst einmal eine Chance, anstatt gleich zu meckern?
Es ist noch lobenswert zu erwähnen, dass sich Matthias Blatt, der selber am Bratwurstrost grillte, mit seinem Team vom Kreisjugendring Hildburghausen e.V. auf den Hildburghäuser Marktplatz stellte, um die kostenfreien Bratwürste und Getränke auszugeben.
Mit der beeindruckenden Teilnehmerzahl von 1.431 erreichte die Stadt Hildburghausen ein Ergebnis, mit dem sicherlich niemand gerechnet hat. Viele Menschen machten sogar wieder kehrt, als sie die riesige Warteschlange vor dem Registrierpunkt des privaten Radiosenders sahen.
Viele Schüler, Gewerbetreibende mit ihren Angestellten, Institutionen, Familien und der einfache Angestellte nahmen in ihrer Mittagspause an dieser Challenge auf dem Hildburghäuser Marktplatz teil. Ein tolles Bild, so viele fröhliche Menschen auf dem Marktplatz zu sehen. Am Ende konnte Hildburghausen zwar nur zweiter Sieger sein, gegen die 2.714 Pößnecker war an diesem Tag und im kompletten Wettbewerbszeitraum kein Kraut gewachsen, aber schließlich belegte Hildburghausen den siebten von dreißig Plätzen und ließ deutlich größere Städte hinter sich.
Nun stelle ich mir die Frage, „Wenn diese gelungene Veranstaltung keinen Platz in einer Ausgabe der Südthüringer Rundschau oder auf der Internetseite der Südthüringer Rundschau findet, welche denn dann?“ Seit mehreren Wochen und Monaten liest man nur noch, dass war schlecht und dies ist falsch.
Dieses „Theater“ geht mir und sehr vielen Menschen in meinem Umfeld mittlerweile einfach nur noch auf den Zeiger und langweilt uns. Was in dieser Stadt möglich ist, wenn miteinander geredet wird und sich jeder bestmöglich mit seinen Beziehungen zum Wohle unserer Heimatstadt einsetzt, wurde am 6. Februar 2019 auf dem Hildburghäuser Marktplatz eindrucksvoll bewiesen.
Leider fand dies nur keine Anerkennung in einer Ausgabe der Südthüringer Rundschau. Es gibt genügend Veranstaltungen im Stadtgebiet sowie dem ganzen Landkreis Hildburghausen, über die positiv berichtet werden könnte, anstatt nur über gezielte Veranstaltungen negativ zu berichten und alle Bewohner des Landkreises in den Glauben zu versetzen, dass es in der ganzen Kreisstadt Hildburghausen nur Dilettanten gäbe, die in keiner Lebenslage etwas auf die Reihe bekommen würden.
Sebastian Müller
besorgter Hildburghäuser Bürger
(Leserbriefe spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider. Um die Meinung der Leser nicht zu verfälschen, werden Leserbriefe nicht zensiert, gekürzt und korrigiert. Mit der Einsendung geben Sie uns automatisch die Erlaubnis, Ihren Leserbrief in unserem Medium abzudrucken und online auf unserer Internetseite zu veröffentlichen.)
Antwort von Alfred Emmert
Gerne beantworte ich Ihren Leserbrief, besorgter Hildburghäuser Bürger Sebastian Müller
(sr). Natürlich gestehe ich Ihnen und Ihrem Umfeld eine eigene Wahrnehmungsrealität bezüglich der Veranstaltungen in der Kreisstadt zu. Ob Weihnachtsmarkt, Christbaumverbrennung, Theresien-, Schlosspark-, Schwimmbad-, Altstadtfest usw. haben Sie und Ihr Umfeld einen anderen Blickwinkel als ich.
Die Leser der Südthüringer Rundschau und die Bürger der Stadt können und konnten sich über viele Jahre ein eigenes Bild über diese Veranstaltungen machen. Sie natürlich, Sebastian Müller, und ihr Umfeld auch.
Welche Bilder und Kommentare in der Rundschau Fakes, Lügen und Unwahrheiten waren, überlasse ich als Fazit dem mündigen Bürger.
Zurück zu Ihrem Anliegen:
Antenne Thüringen möchte höhere Einschaltquoten erzielen, um die Preise für Werbespots erhöhen zu können, deshalb werden PR (Public Relations)-Veranstaltungen durchgeführt.
Nennen Sie mir einen vernünftigen Grund, weshalb die Südthüringer Rundschau diese rein kommerzielle Veranstaltung unterstützen sollte?
Wir veranstalten jedes Jahr ein Weihnachtsgewinnspiel mit Preisen im Wert von einigen tausend Euros und werden dabei nicht von Antenne Thüringen unterstützt, stimmt’s, Sebastian Müller? Was Antenne Thüringen an PR-Maßnahmen durchführt, geht mir gelinde gesagt, ganz ganz weit am A**** vorbei. Ich hoffe das Sie das verstanden haben.
Stadtrat Marko Scharfenberg, eine Person aus Ihrem Umfeld, habe ich dies bereits nach dieser PR-Aktion von Antenne Thüringen erklärt, er reagierte mit bloßem Unverständnis.
Das „Theater“ was Ihnen und Ihrem Umfeld auf den Zeiger geht und langweilt, ist leider kein „Theater“, es ist grausame Realität:
- Besorgnis sollten Sie haben, wenn es um das Verhältnis des Stadtoberhauptes von Hildburghausen zu seinen Bürgern geht.
- Besorgnis sollten Sie haben, wenn es um das Verhältnis des Stadtoberhauptes von Hildburghausen zur Geschäftswelt und den Unternehmen geht.
- Besorgnis sollten Sie haben, wenn es um das Verhältnis des Stadtoberhauptes zu den Vereinen geht, einschließlich des Hildburghäuser Werberings.
- Besorgnis sollten Sie haben, wenn es um die Personalentwicklung in der Stadtverwaltung geht.
- Besorgnis sollten Sie haben, wenn es um das Ausbluten der Innenstadt geht.
- Besorgnis sollten Sie haben, wenn Unternehmer aus Frust ihre Firmensitze verlegen.
- Besorgnis sollten Sie wegen dem Multifunktionsplatz haben.
- Besorgnis sollten Sie wegen einem Stadtrat haben, der größtenteils glaubt, was ihm erzählt wird.
- Besorgnis sollten Sie haben, wenn die Bürger sich dieser Stadt abgewendet haben, von diesen „Persönlichkeiten“ und ihren „braunohrigen Helfershelfern“, denen der letzte Rest an Wahrheit, Realitätssinn und Objektivität abhanden gekommen ist.
Ihr Alfred Emmert
Südthüringer Rundschau