Der älteste Imker im Landkreis Hildburghausen
Simmershausen. Das Urgestein der Kleintierzucht, Lothar Schmidt, ist wohnhaft in Simmershausen. Er wurde 1928 geboren und erlebte so als Kind und Jugendlicher den Nationalsozialismus in vollem Ausmaß. Mit 14 Jahren begann er die Lehre als Stellmacher.
Schon damals interessierten ihn die Bienen seines Meisters in Reurieth. Honig war zu dieser Zeit eine begehrte Mangelware. Bei ihm zu Hause war täglich selbstgemachte Marmelade und Kunsthonig der Brotaufstrich.
1953 erwarb er den Meisterbrief als Stellmacher. Nach der Gründung der Landtechnik-Außenstelle ging er nach Streufdorf in die Materialwirtschaft.
Zu dieser Zeit befasste er sich mit den ersten Kleintieren. Es waren in erster Linie Tauben und Kaninchen, später kamen noch die Bienen hinzu. Hierfür baute er selbst die Beuten im „Deutschen Normalmaß“, mit dem er heute noch imkert.
Nach vier Jahren in Streufdorf wechselte er nach Hildburghausen in den Hauptstandort der Landtechnik, der späteren Agrotechnik, und wurde dort Leiter der Materialwirtschaft. Er wurde in den 33 Jahren seiner Betriebszugehörigkeit mehrfach als „Aktivist“ ausgezeichnet.
In dieser Zeit widmete er sich auch verstärkt seinen Hobbys. Er wurde über viele Jahre Vorsitzender des Rassekaninchenvereins des Ortes und Mitglied des Kreisvorstands der Vereinigung der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter (VKSK). Unter seiner Leitung wurde das Vereinshaus gebaut und viele Veranstaltungen wie Kleintierausstellungen und Kreisausscheide der „Jungen Imker“ durchgeführt. Er und sein Verein erhielten viele hohe Auszeichnungen des VKSK.
Neben seinen Haupthobbys hielt er immer einige Bienenvölker, er war nie ein großer Imker, blieb aber immer der Imkerei treu, ebenso wie dem Männerchor wo er seit Jahrzehnten Mitglied ist.
Heute ist es in erster Linie immer noch die Rassekaninchenzucht, die er mit seinem Sohn betreibt. Landesweit sind sie auf Ausstellungen vertreten, die Letzte dieser Art war die „Nationale Rammlerschau“ in Halle.
Trotz seiner 90 Jahre ist er an Geschehnissen auf allen Gebieten interessiert und immer bei guter Laune. Das weltweite Bienensterben macht ihm große Sorgen. Er begrüßt deshalb die von der Bayerischen Regierung eingeleiteten Maßnahmen zur Förderung der Bienen und würde sich freuen, wenn es auch in Thüringen etwas Ähnliches gäbe.
Wir wünschen dem Bienensenior alles Gute für die Zukunft und hoffen, dass er auch Thüringer Hilfsmaßnahmen für die Bienen noch erlebt.
Lothar Götz
Streufdorf
Foto: Lothar Götz