Viele Hobbyimker des Landkreises sind nicht organisiert
Landkreis Hildburghausen. Die Bienenhaltung in früheren Zeiten war hauptsächlich in den ländlichen Gegenden zu Hause. Es waren in erster Linie Handwerker, Lehrer und auch Pfarrer, die dieser leidenschaftlichen Freizeitbeschäftigung nachgingen. Schon sehr früh schlossen sie sich zu Imkervereinen und Zuchtgemeinschaften zusammen, die sich oft über mehrere Ortschaften erstreckten. Dort wurden Erfahrungen ausgetauscht, neue Erkenntnisse vermittelt und reges Vereinsleben organisiert.
Während der Weltkriege war dies sehr eingeschränkt. Aber nach den Weltkriegen wurde es immer wieder neu belebt.
In der DDR wurden die Vereine in Sparten umgewandelt und in der Zentralen Vereinigung des VKSK integriert. Im Kreisverband dieser Organisation wurde sie neben den Kleingärtnern und Siedler in die Gruppe der Kleintierzüchter eingeordnet. Von dort aus bekamen sie gute Unterstützung, wie Info-Material, Medikamente, Hilfsmittel sowie verbilligten Zucker. Auch wurden für die Mitglieder Weiterbildungsveranstaltungen und laufend gezielte Schulungen der Seuchenbeauftragten organisiert. Höhepunkte der Vereinsarbeit waren Kreisimkertage, Spartenfeste und die beliebten Ausscheide der Arbeitsgemeinschaften.
Nach der Wiedervereinigung konnten sich die einzelnen Sparten kostenlos wieder zu Vereinen umwandeln. Und die Mitglieder wurden automatisch Mitglied des „Deutschen Imkerbunds“. In Thüringen ist der Sitz des DIB Landesverbandes in Weimar. Alle Informationen usw. gehen von dort aus direkt an die Vorsitzenden der Vereine. Eine Zwischenstation im Kreis gibt es nicht. Dadurch sind Aktivitäten auf Kreisebene nicht möglich, ebenso eine enge Verbindung zum Verband. Der im Kreis Hildburghausen unternommene Versuch, einen Kreisimkerverein zum Tragen zu bringen, ist gescheitert, weil der Landesverband daran kein Interesse zeigte und die Imker des Kreises nicht bereit waren, auch dafür noch einen Beitrag zu entrichten.
Den Verbandsbeitrag für den „Deutschen Imkerbund“ sehen die meisten sowieso als unseriös an, weil es dafür kaum eine Gegenleistung gibt. So sind viele Imker landesweit nicht mehr organisiert, leisten aber ihren Beitrag zum Natur- und Umweltschutz. Sie bekämpfen die Bienenschädlinge, bezahlen ihren Tierseuchenbeitrag und produzieren guten Honig. Diesen dürfen sie aber nicht in Gläsern des „DIB“ und mit deren Etikett auf den Markt bringen.
Nach dem neuen Gesetz ist es ihnen aber erlaubt, gebrauchte Gläser, auch solche aus dem Handel, nach gründlicher Reinigung wieder mit Honig zu befüllen und mit neutralen Etiketten in den Handel zu bringen. Hiervon machen viele redlich Gebrauch und leisten somit einen weiteren Beitrag zum Umweltschutz.
Lothar Götz
Titelbild: Biene auf Löwenzahlblüte. Foto: Lothar Götz