Sanierung und Teilrückbau Untere Allee 8 / Häfenmarkt 3 hat begonnen
Wohnungsgesellschaft investiert erneut in Hildburghausen
Hildburghausen. Im Jahre 2014 wurde durch die Wohnungsgesellschaft Hildburghausen mbH das Gebäude „Untere Allee 8 / Häfenmarkt 3“ mit dem Ziel erworben, das Objekt zu sanieren und somit das Gesamtensemble „Häfenmarkt“ abzurunden und fertigzustellen. Hier waren durch die Wohnungsgesellschaft in den vergangenen Jahren ca. 10 Millionen Euro, vorrangig in das Umfeld und die energetische Sanierung investiert worden. Ziel war es, das Innenstadtquartier sowohl dauerhaft zu beleben, als auch die ökologische Bilanz des Gebäudebestandes der Gesellschaft zu optimieren.
Das Gesamtgebäude „Untere Allee 8 / Häfenmarkt 3“ ist besser als Jugendclub, Seniorenclub oder Standesamt bekannt. Viele von uns waren zur Eröffnung des „Clubs“ im Jahre 1988 dabei und waren zu späteren Veranstaltungen oder in der Gastronomie im Erdgeschoß gerne zu Gast.
Leider konnten diese Nutzungen offenbar nicht dauerhaft kostendeckend betrieben werden, so dass die Nutzung öfter wechselte und das Gebäude zusehends litt. Auch war auf Grund der fehlenden bzw. völlig unzureichenden Wärmedämmung und des Feuchtigkeitsschutzes an eine wirtschaftliche Betreibung nicht zu denken. So wurde das Objekt im Jahre 2014 durch die Stadt Hildburghausen veräußert.
Die Wohnungsgesellschaft Hildburghausen sah darin nun die Möglichkeit und die Verpflichtung, den Mietern am Häfenmarkt und den Bürgern der Stadt Hildburghausen ein komplett saniertes Wohnquartier mitten in der Stadt anzubieten, nachdem die übrigen Gebäude und Außenanlagen in den zurückliegenden Jahren bereits „auf Vordermann“ gebracht worden waren.
Bereits mit dem Kauf hat die Wohnungsgesellschaft begonnen, nach einer möglichen Nutzung für das Gebäude zu suchen und verschiedene Planungen und Entwürfe zu Papier gebracht. Bereits in frühen Planungsphasen stellte sich dabei heraus, dass der Anbau aus dem Jahr 1988, welcher als Foyer und Kellerzugang zum Jugendclub konzipiert war, keiner vernünftigen Nutzung zuzuführen sein würde. Es gab keine Möglichkeit, in den Bau ausreichend Tageslicht hineinzubringen bzw. nicht mit der Nachbarbebauung Häfenmarkt 5-13 in Schwierigkeiten wegen der unmittelbaren Nähe zu geraten.
Auch war der bauliche Brandschutz durch diese Nähe kaum zu erfüllen, in den Kellerneubau trat Wasser ein, die Abdichtung hier wäre jedoch nur mit einem immensen Aufwand möglich gewesen, unter anderem durch Unterfangungen des benachbarten Blockes und der Telekom-Hauptleitung im Weg „Hinter der Mauer“. Auch wurde beim Anbau des modernen Gebäudeteiles keinerlei Rücksicht auf seinerzeit bestehende oder im Bau befindliche Gebäude oder städtebauliche Grenzen und Raumkanten genommen, so dass eine sinnvolle Nachnutzung zu den dagegen stehenden Sanierungskosten für diesen Gebäudeteil nicht darstellbar ist.
So hat sich die Wohnungsgesellschaft schweren Herzens entschlossen, sich von dem „Neubau“ zu trennen, um den historischen Teil des Gebäudes erhalten zu können.
Die historischen und verbleibenden Gebäudeteile wurden um 1862 als Brauerei errichtet. Im Gebäude befanden sich in den unterschiedlichen Nutzungsepochen Wohnungen und Büroräume sowie zeitweise das Standesamt der Stadt Hildburghausen. Die vorhandenen Keller wurden als Veranstaltungsräume und als Archiv der Stadtverwaltung Hildburghausen genutzt.
Diese Gebäudeteile sind erhaltenswert und sollen einer Gesamtsanierung und Umnutzung unterzogen werden.
Im Zuge der Maßnahme ist geplant, im Gebäude vier Wohneinheiten und eine Gewerbeeinheit zu etablieren. So entstehen eine Zweiraumwohnung mit 60 m², zwei Dreiraumwohnungen mit 77 und 78 m² und eine Vierraumwohnung mit 105 m², weiter wird im Erdgeschoß eine Praxis für Physiotherapie mit 165 m² eingerichtet. Die vorhandenen Gewölbekeller bleiben erhalten und werden zukünftig durch die Mieter und für die Haustechnik genutzt.
Die Einheiten sollen sowohl technisch als auch energetische den heutigen Anforderungen entsprechen, dafür machen sich folgende Maßnahmen erforderlich:
- Rückbau Anbau Gebäudeostseite und Entkernung des kompletten Gebäudes,
- Veränderung der Zuschnitte der Einheiten, damit einhergehend Einbau statischer Maßnahmen,
- komplette Erneuerung der Haustechnik (Heizung, Sanitär, Elektro),
- energetische Maßnahmen zur Einhaltung der Standards nach EnEV und KfW.
Bilder: Ansichten der geplanten Sanierung des Gebäudes „Untere Allee 8 / Häfenmarkt 3“ in Hildburghausen. Fotos: Wohnungsgesellschaft Hildburghausen mbH