Meine Fahrt mit der Süd-Thüringen-Bahn
Leserbrief. Als körperlich stark behinderter Mensch (geh- und stehunfähig) bin ich froh, dass ich einen E-Rollstuhl benutzen kann. Gibt er mir doch mehr Bewegungsfreiheit im täglichen Leben.
Gerne fahre ich auch ab und zu in meine ehemalige Heimatstadt Themar von meinem jetzigen Wohnort Eisfeld aus. So auch im März diesen Jahres. Der freundliche Lokführer legte auch gleich die Rampe aus, damit ich in den Zug rollen konnte. Während der kurzen Fahrt kam die Zugbegleitung und verlangte meine Fahrkarte. Als hundertprozentig behinderter Mensch ist die Beförderung im öffentlichen Personenverkehr für mich unentgeldlich.
Leider hatte ich an diesem Tag meinen Schwerbehindertenausweis im Seniorenheim vergessen. Die Zugbegleitung drohte mir mit einer Geldstrafe von 60 Euro und ich sollte bei der nächsten Station den Zug verlassen. Schliesslich kaufte ich bei ihr eine Fahrkarte nach.
In Themar angekommen, verließ ich aufgeregt den Zug. Sicher ist es meine Schuld, wenn ich den Ausweis nicht vorlegen konnte. Enttäuscht bin ich trotzdem über das Verhalten des Zugpersonals, ist meine starke Behinderung doch optisch schon sichtbar.
Ich finde es einfach traurig, wenn Menschen so wenig Empathie besitzen und nicht mal über Dienstvorschriften hinwegsehen können.
SCHADE
„Inge“ Höfer
Eisfeld
Foto: Südthüringer Rundschau
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