Ärzte als Corona-Profiteure?
Leserbrief. Geradezu fassungslos und mit größtem Befremden musste ich im Rundfunk hören und im Internet lesen, dass die Ärzte in den vorgesehenen Corona-Impfzentren in Thüringen mit üppigen 175 Euro pro Stunde vergütet werden sollen.
Welch fatales Signal für die unzähligen Pflegerinnen und Pfleger in Krankenhäusern und Heimen, für ehrenamtlich tätige Menschen und nicht zuletzt für die kleinen Selbstständigen, deren Existenz durch die Corona-Pandemie massiv gefährdet ist und die nicht wissen, wie es weitergehen soll!
Für all diese Leute muss es ein Schlag ins Gesicht sein, dass Mediziner, die ohnehin auf der absoluten Sonnenseite unserer Gesellschaft stehen, finanziell stark von Corona profitieren.
Es wäre ein Zeichen der Solidarität mit den Schwächsten, diese Impfungen ohne Vergütung durchzuführen und würde keinen Arzt in den Ruin treiben. Aber wie so vieles im Leben ist das eine Frage des Charakters. Nur wenige Mediziner fühlen sich in erster Linie humanitären Idealen verpflichtet, wie das z.B. bei „Ärzte ohne Grenzen“ der Fall ist, die vielfach sogar in Krisengebieten ihr Leben aufs Spiel setzen, um dort zu helfen, wo die Not am größten ist.
Klaus Ehrhardt
Schleusingen
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