Antwort auf Leserbrief von Dr. W. Bartenstein „Klimaaktivisten? – Kindsmissbrauch?“
Leserbrief. Auf den Leserbrief von Dr. Wilfried Bartenstein vom 16. März 2019 („Klimaaktivisten?- Kindsmissbrauch?“) möchte ich Greta Thunberg gerne selbst antworten lassen. Die Zitate dafür habe ich dem Internet entnommen.
Greta Thunberg hat bei Facebook mit einem Brief auf Vorwürfe reagiert, dass sie von jemandem gesteuert werde. Ihre Eltern waren laut Greta von ihrem Schulstreik nicht besonders begeistert. „Sie sagten, wenn ich das tun würde, müsste ich es alleine tun und ohne ihre Unterstützung.“ Also begann sie am 20. August 2018 mit ihrem Streik. Sie habe dann einen Post bei Instagram und Twitter veröffentlicht, der schnell geteilt wurde. Journalisten und Zeitungen wurden auf sie aufmerksam. „Viele Menschen lieben es, Gerüchte zu streuen, dass es Menschen „hinter mir“ gebe oder dass ich „bezahlt“ bzw. „benutzt“ werde, das zu tun, was ich tue“, schreibt sie weiter. „Aber es gibt niemanden „hinter“ mir außer mir selbst.“ „Manche Menschen verhöhnen mich wegen meiner Diagnose“, schreibt sie weiter. „Aber Asperger ist keine Krankheit, sondern ein Geschenk.“ Wäre sie „normal“ und sozial, hätte sie sich einer Organisation angeschlossen oder eine Organisation gegründet. Aber da sie nicht so gut darin sei, sich mit Leuten zusammenzutun, habe sie eben alleine mit dem Schulstreik begonnen.
Gegen ein Argument könne sie nichts sagen, und das sei der Fakt, dass sie „nur ein Kind sei und man nicht auf Kinder hören solle“. Aber das könne leicht behoben werden – man müsse sich nur auf die Wissenschaft verlassen. „Wenn jeder den Wissenschaftlern zuhören würde und den Fakten, auf die ich mich die ganze Zeit beziehe – dann würde niemand mir zuhören müssen oder den Hunderttausenden Schülern, die auf der ganzen Welt für das Klima streiken. Dann könnten wir alle zurück in die Schule gehen.“ In einem SPIEGEL-Interview vom 2. Februar 2019 erklärt die Schwedin, warum sie schwänzen muss, um gehört zu werden:
Hier geht es zum SPIEGEL-Interview >>>
Greta Thunberg findet klare Worte gegen den Klimawandel. Und damit auch gegen alle, die sie in der Verantwortung sieht, etwas dagegen zu tun. Doch damit, dass ihnen ausgerechnet eine 16-jährige Schülerin einen Spiegel vorhält, kommen viele Menschen offenbar nicht zurecht. Jedes Mal, wenn sich Greta zum Klimawandel äußert, gibt es zahlreiche Kommentare, die sich nicht auf ihre Aussagen beziehen, sondern auf Gretas Person, ihre Gesundheit und fachliche Qualifikation, etwas zum Thema „Klimakrise“ sagen zu dürfen. Dadurch wird Greta als Person herabgesetzt und so fällt es leichter, ihre Argumente und Forderungen nicht ernst zu nehmen. Doch erfreulicherweise gibt es auch tausende Menschen auf der ganzen Welt, die von ihrem Mut und ihrer Beharrlichkeit beeindruckt sind.
Inzwischen wurde Greta Thunberg für ihren Einsatz für das Klima sogar für den Friedensnobelpreis nominiert. Ich wünsche Greta weiterhin viel Kraft und Erfolg auf ihrem Weg.
Heike Knauer
Hildburghausen
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