Antwort auf Leserbrief von Holger Ganz zu: „Getötete Kitze bei der Mai/Juni-Mahd“
Leserbrief. Wann sollte es anfangen emotional zu werden, wenn nicht beim sinnlosen Töten von Kitzen? Ich wohne bereits seit 19 Jahren in Massenhausen und besitze seitdem einen Hund. Weder ich noch andere bekannte Hundebesitzer aus Massenhausen, die täglich mehrmals spazieren gehen, haben in dieser Zeit jemals einen Versuch beobachtet, das Wild vor der Mahd zu retten, wohingegen ich nun allerdings die Beine zuordnen kann, die ich hin und wieder fand.
Sicherlich sind die Flächen riesig und es sollte in dem Zusammenhang Aufgabe des landwirtschaftlichen Betriebs sein, die Jäger mit entsprechendem Personal zu unterstützen. Auch ein Aufruf an die Bevölkerung wäre eventuell hilfreich. Schließlich sollte es doch jemanden geben, der für die Einhaltung des Tierschutzgesetzes Sorge trägt.
Bei meiner Recherche traf ich auf mehrere Techniken, mehr oder weniger zuverlässig, mehr oder weniger aufwendig in der Durchführung (die den Jägern und sicher auch den Landwirten hinlänglich bekannt sein dürften), aber sie fördern alle die Rettung der Kitze und zum Teil auch anderer Wildtiere bis hin zu Vögeln.
Es beginnt bei der richtigen Mährichtung, von innen nach außen, über die einen Tag vor der Mahd aufgestellten Stangen mit Tüten, bis hin zu auf dem Mähwerk montierten Gerätschaften. Die tragbaren oder fliegenden Wildretter sind Stangen oder Drohnen, die mit Wärmebildkamera versehen sind und mit deren Hilfe man im Vorfeld die Wiesen absucht, um die Tiere vorübergehend zu bergen. Zahlreiche Berichte beschreiben die Erfolge dieser Bemühungen.
Erst in der bayerischen Rundschau vom 8. Juni 2019 beschreibt ein Jäger, warum und wie er Kitze rettet. In „Bild der Frau“ vom 31. Mai 2019 beschreiben zwei engagierte Herren die von ihnen erreichte Rettung von 78 Kitzen mithilfe von Wärmebildkameras. Am 4. Juni 2019 berichtet das Tagblatt (Schweiz), dass im Kanton Appenzell-Innerrhoden 59 Rehkitze mit Drohnen gerettet werden konnten.
Ich wundere mich über Ihren Leserbrief, Herr Ganz, der Ihren geäußerten Wunsch nach einem persönlichen Gespräch ad absurdum führt, scheine ich Ihnen doch bekannt zu sein, Sie mir aber nicht. Seien Sie aber gewiss, dass ich für die nächste Mai/Juni-Mahd auf eine Nachricht von Ihnen warte, in der Sie mich um Unterstützung zur Auffindung von Kitzen bitten. Gerne beteilige ich mich zusammen mit meiner Familie daran, möglicherweise machen auch Nachbarn noch mit.
Im Übrigen danke ich Ihnen für Ihren knappen Einblick in Ihren Jägeralltag, der sicherlich sehr umfangreich ist, vermute allerdings, daß Sie einige meiner Ausführungen falsch verstanden haben.
Sie werden verstehen, wenn ich einige Bemerkungen nicht kommentiere, da ich sie für wenig zutreffend und nicht relevant halte.
Bis spätestens in einem Jahr.
Anja Schöpke – Schmuck
Massenhausen
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