AWO startet Petition um Pflegekosten zu begrenzen
Erfurt / Hildburghausen. Der AWO Bundesverband startet eine Petition an den deutschen Bundestag, um die Eigenanteile der Senioren in Pflegeheimen zu begrenzen. Die dafür nötigen Unterschriften werden bis zum 12. März unter anderem in den AWO-Pflegeheimen in Hildburghausen, Römhild und Schönbrunn gesammelt. Die Unterschriftenlisten liegen im Foyer aus.
Die AWO fordert, dass die Pflegeversicherung das finanzielle Risiko für die Menschen bei Pflegebedürftigkeit verlässlich absichert. Dazu muss der Eigenanteil, den Pflegebedürftige zahlen müssen, in der Höhe begrenzt werden. Zudem muss der Eigenanteil über die gesamte Dauer der stationären Pflege verlässlich planbar sein. Steigende Kos-ten für höhere Löhne oder bessere Personalschlüssel würden dann aus der Pflegeversicherung finanziert.
Das wäre eine Abkehr vom bisherigen System der Pflegeversicherung: Die ist aktuell ein so genanntes Teilkaskomodell. Sie zahlt Pflegebedürftigen lediglich einen festen gesetzlich definierten Zuschuss, abhängig vom Pflegegrad. Steigen in einem Pflegeheim aber etwa die Löhne, werden neue Azubis eingestellt oder der Personalschlüssel verbessert, ändert sich an der Leistung der Pflegeversicherung gar nichts. Stattdessen steigen die Kosten für die Heimbewohner.
„Alle Verbesserungen und Tarifsteigerungen, die es in der Pflege in den letzten Jahren schon gegeben hat, wurden also nahezu ausschließlich von den Pflegebedürftigen finanziert. Damit muss Schluss sein“, sagt AWO Landesgeschäftsführer Ulf Grießmann. Die Politik habe es sich zu lange angewöhnt, Verbesserungen zu beschließen, die letztlich die Senioren bezahlen müssen.