Bilanz des Genossenschaft – Kreisverbandes Lichtenfels 2018
Lichtenfels / Heldburg. Die auch im Heldburger Unterland präsente Genossenschaftsbank zog eine durchweg positive Bilanz.
Insgesamt hat sich die Bilanzsumme aller drei Genossenschaftsbanken um moderade 2,93 % auf 1.896.000.000 Euro erhöht. In ihrem Geschäftsgebiet, dass sich im Kern auf den Landkreis Lichtenfels, den angrenzenden Landkreisen von Kulmbach und Coburg sowie das Kerngebiet des Landkreises Ebern umfasst, betreut die Genossenschaft bei 130.000 Einwohnern aktiv 84.000 Kunden, von diesen Kunden sind wiederum 38.000 Mitglieder. Auch wenn sich diese Quoten in den beiden vergangenen Jahren nicht nennenswert verändert haben, zeigt es doch, wie wichtig die Tätigkeit der Genossenschaftsbanken in diesem Geschäftsgebiet ist. Der Marktanteil in Bezug auf das Einlagengeschäft kann unverändert mit 25 % angegeben werden. Die Kundeneinlagen haben sich von 1.453.000.000 Euro auf 1.490.000.000 Euro erhöht. Dies entspricht einem prozentualen Anstieg von 2,55 %. Dieser Wert liegt leicht unter dem Bilanzsummenwachstum und signalisiert somit ein organisches Wachstum bei den drei Genossenschaftsbanken. Es zeigt aber auch, dass bei nahezu nicht mehr vorhandenen Guthabenzinsen die Geldverwahrung bei einer Genossenschaftsbank aufgrund des Sicherheitsbedürfnis der Kunden unverändert einen extrem hohen Stellenwert hat. Die Kreditvergaben haben sich von 794 Millionen Euro auf 821 Millionen Euro erhöht, dies entspricht einer Steigerungsrate von 3,4 %. Traditionell liegt die Stärke der drei Genossenschaftsbanken im Einlagengeschäft, die Ausleihungen haben eher einen niedrigen Anteil am Geschäftsvolumen. Umso erfreulicher sind hier die Wachstumsraten der letzten Jahre. Das offen ausgewiesene Eigenkapital beträgt 154 Millionen Euro, dies bedeutet eine Steigerung von 4,13 % und konnte mit dem Wachstumsraten bei Bilanzsumme und Einlagen ohne Weiteres mithalten. Die sehr gute Eigenkapitalausstattung und der bei weitem nicht ausgereizte Anteil der Ausleihungen an der Bilanzsumme stellt eine reibungslose Kreditversorgung der Kunden auch für die Zukunft sicher. Insgesamt wurden vergangenes Jahr 1974 neue Kredite mit einem Volumen von 155 Millionen Euro ausgereicht. Das gesamte betreute Kundenvolumen einschließlich der Geschäfte mit den Verbundpartnern wie Union, DZ Bank, Bausparkasse Schwäbisch Hall, Teambank und Allianz addiert sich auf 3.169.000.000 Euro und bedeutet eine Steigerung von 2,8 %. Im Bereich des Genossenschaftsverbundes stehen 29 Geschäftsstellen zur Verfügung, 43 Geldausgabeautomaten sowie 40 Kontoauszugsdrucker. Die 341 beschäftigten Mitarbeiter betreuen 134.500 Kunden, zur Zeit befinden sich 16 Menschen in Ausbildung.
Die Aufwands- und Ertragsseite war geprägt von den Anstrengungen der drei Banken im Bereich der Sachkostenoptimierung und Steigerung der Provisionserträge, wobei zu bedenken ist, das der Gestaltungsspielraum im Bereich der Sachkosten eher überschaubar ist. Die EDV-Kosten sind aufgrund der Monopolstellung des Anbieters nahezu nicht beeinflussbar und erfahren mit dem Fortschreiten der Digitalisierung Steigerungen. Diverse Verbandsumlagen, Verbandsbeiträge und Gebühren summieren sich auf 1,2 Millionen Euro und sind bereits zu Anfang eines jeden Jahres verbindlich gesetzt.
Im Personal wird die Mitarbeiterzahl eher stabil gehalten und auf die vorhandene natürliche Fluktuation der Mitarbeiterrinnen und Mitarbeiter, also bei Rentenbeginn oder Arbeitsplatzwechsel wegen familiäre Veränderungen, gesetzt.
Zeitlich bedingt und aufgrund der zinspolitischen Maßnahmen der europäischen Zentralbank sind die Zinserträge um knapp 4 Millionen Euro gesunken. Die Zinsaufwendungen hingegen erfuhren in keinster Weise einen gleich hohen Rückgang. Erfreulich dagegen sind die stabilen Provisionserträge in Höhe von rund 10 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis erfuhr in absoluten Zahlen einen Rückgang auf 16,5 Millionen Euro und liegt auch relativ bezogen auf das Geschäftsvolumen niedriger als im Vorjahr, aber im Durchschnitt der bayerischen Genossenschaftsbanken.
Der gesellschaftspolitische Beitrag kommt in der Steuerkraft der Genossenschaftsbank zum Ausdruck. Insgesamt wurden Steuerzahlungen in Höhe von 5.895.000 Euro geleistet. Zusätzlich wurden Spenden an Vereine und Einrichtungen in Höhe von 280.000 Euro übergeben. Investitionen, die den Handwerkern zugute gekommen sind, betrugen 1.080.000 Euro.
Bundesweit existieren noch 875 selbstständige direkte Kreditgenossenschaften. Die größte, die Deutsche Apotheker- und Ärzte- Bank weißt eine Bilanzsumme von 45,6 Milliarden Euro auf, die kleinste, die Raiffeisenbank eG Strophenhütten hat eine Bilanzsumme von 19,8 Millionen Euro. Beide Banken – die größte und die kleinste – und alle dazwischen müssen identisch alle Anforderungen der deutschen und der europäischen Bankenaufsicht erfüllen. Welche Herausforderungen sich für die Genossenschaftsbank dahinter verbirgt, kann sich jeder sicherlich selbst vorstellen.
Titelbild: Auf den Foto von links: Christian Senff und Hans-Joachim Autsch, Vorstandsmitglieder der VR-Bank Lichtenfels-Ebern eG; Thomas Siebenaller und Ulrich Klein, Vorstandsmitglieder der RB Obermain Nord eG sowie Michael Lieb und Christoph Bäumel, Vorstandsmitglieder der RVB Bad Staffelstein eG. Foto: Bank