Das Klinikum Hildburghausen ist für viele Betroffene der kürzeste Weg im Notfall
Leserbrief. Die befürchtete Schließung des Hildburghäuser Krankenhauses beunruhigt viele betroffene Bürger, die an schweren chronischen Erkrankungen, wie z.B. Vorhofflimmern (Herzrhythmusstörung) und anderen schwerwiegenden Erkrankungen leiden, dazu zähle ich seit Jahren auch. Bei diesen Erkrankungen kommt es oft auf einen schnellen Transport ins Krankenhaus an. Wie stellen sich das die Verantwortlichen vor, die das Krankenhaus schließen wollen? Muss es erst Tote geben?
Hildburghausen ist für viele Betroffene der kürzeste Weg im Notfall. Sollen in Zukunft jedes Mal Rettungshubschrauber fliegen, die vorwiegend aus Spenden finanziert werden? Von meinem Heimatort ist die nächste Klinik in Coburg 40 km, Meiningen 40 km, Suhl 50 km und Sonneberg 60 km entfernt – da sind Todesfälle vorprogrammiert.
Seit dem 1. Januar 2008 gehört die Henneberg Klinik Hildburghausen zum Klinikverbund der REGIOMED-KLINIKEN GmbH, es war abzusehen, dass sich jemand auf Kosten der anderen Krankenhäuser sanieren möchte. Das bewies sich unter anderem durch den Neubau der Großküche in Lichtenfels und der gleichzeitigen Schließung der Küchen in den einzelnen Kliniken des REGIOMED-Verbundes, speziell der guten regionalen Küche in Hildburghausen. Die Verschuldung der REGIOMED-KLINIKEN GmbH, unter anderem durch den Neubau der „sinnlosen“ Großküche in Lichtenfels, wird seit geraumer Zeit von den Verantwortlichen der REGIOMED-KLINIKEN GmbH und der Politik bewußt unter den Tisch gekehrt. Es ist ein Skandal, dass alle Kreistagssitzungen zum Thema „Verschuldung REGIOMED-KLINIKEN GmbH“ nicht öffentlich stattfinden (siehe Kreistagssitzung am 9. Juni 2021), obwohl es um Menschenleben und unsere Steuergelder geht.
Das Essen wird kilometerweit transportiert und kann deshalb nicht mehr frisch und gesund sein. Viele Patienten, darunter auch ich, klagen nach dem Essen über Blähungen und Durchfall. Man muss sich von dem Essen zu Hause wieder auskurieren. Die abgepackte Frühstücks- und Abendbrotversorgung wird nur einmal am Tag geliefert und man bekommt selten das Essen, was man bestellt hat. Bei den gelieferten Speisen ist klar zu erkennen, dass diese schon länger lagern. Zum Beispiel ist die Wurst, die auf der Käsescheibe liegt, sehr deutlich wässrig auf dem Käse abgebildet. Sollte es stimmen, dass das Schmutzgeschirr (Frühstück, Mittagessen, Abendbrot) nur einmal am Tag abgeholt wird, widerspricht es sämtlichen Hygieneregeln und wäre eine große Gefährdung der Patienten. Schriftliche, auf den dafür vorgesehenen Vordrucken, eingereichte Beschwerden über das Essen werden ignoriert und niemals beantwortet.
Bedanken möchte ich mich bei den Ärzten und dem Pflegepersonal im Klinikum Hildburghausen für ihre patientenorientierte Arbeit und ihren Einsatz, gerade in diesen für sie schwierigen Zeiten.
Elvira Thomae
Gleichamberg
(Leserbriefe spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider. Um die Meinung der Leser nicht zu verfälschen, werden Leserbriefe nicht zensiert und gekürzt. Mit der Einsendung geben Sie uns automatisch die Erlaubnis, Ihren Leserbrief in unserem Medium abzudrucken und online auf unserer Internetseite zu veröffentlichen.)