Der „Weihnachtsmarkt“ in Hildburghausen
Hildburghausen. Nachdem vor einigen Jahren vollmundig angekündigt wurde, dass man das Konzept des Weihnachtsmarktes überarbeiten müsste, war das Ergebnis der Überprüfung am vergangenen Wochenende deutlich sichtbar.
Der Begriff der „ruhigen, besinnlichen Zeit“ war demzufolge das Leitmotiv der Überlegungen. Es war ein sehr, sehr intimer Markt, auf dem man gedankenverloren alleine, ohne Ansprache oder Gedränge und Geschiebe sich auf das Wesentliche in der Vorweihnachtszeit besinnen konnte. Man konnte auch Selbstgespräche führen, da eine Konversation wegen der „Besuchermassen“ nicht möglich war. Die Gefahr, mit Glühwein beschüttet zu werden oder dass ein Raucher mit seiner Zigarette ein Loch in den Mantel seines Gegenüber brennen konnte, bestand zu keinem Zeitpunkt.
Über eineinhalb Wochen waren die umsatzheischenden Geschäfte hinter den Buden versteckt und der Marktplatz war für Kunden äußerst eingeschränkt zum Parken geeignet.
Die Geschäftswelt bedankt sich ausdrücklich für die Unterstützung im Vorweihnachtsgeschäft bei den Verantwortlichen. Alle anderen Weihnachtsmärkte im Landkreis und darüber hinaus waren trotz widriger Wetterverhältnisse gut bis sehr gut besucht.
Viele Hildburghäuser tummelten sich anderswo und genossen die vorweihnachtliche Stimmung. Und wer jetzt glaubt, dieses Bild wurde extra dann aufgenommen, als keine Besucher da waren, der irrt sich gewaltig. Die „Nullnummer“ ist nicht mehr zu überbieten und spottet jeder Beschreibung. In Hildburghausen hat nicht die Vorweihnachtszeit Einzug gehalten, sondern eine „bleierne Zeit“.
Ich weiß natürlich auch, dass das die Verantwortlichen auch in diesem Falle ganz anders sehen.
Ihr Alfred Emmert
Foto: Privat