Deutsche Willkommenskultur in der Stadt Hildburghausen
„Es gibt noch keine Knöllchen im Himmel“
Leserbrief. Schön ist das verspielte, ruhige und geschichtsträchtige Hildburghausen. Ob ich mich hier wohlfühlen werde? Es ähnelt der Residenzstadt Meiningen, umrandet von sanften Höhen und herrlichen Wäldern. Die Werra fließt ebenso ruhig und sinnlich durch den Ort. Die Menschen hier sind wie woanders auch. Der Eine so, und der Andere eben anders.
Feste und Feiern gibt es, einen Altmarkt mit hübschen Brunnen, der über die Entstehung dessen erzählt. Der Stadtpark ähnelt dem Englischen Park in Meiningen, hat leider an Flair verloren, denn, so erzählte man mir, sind üble Machenschaften dort zu finden. Schade, dass dort keine Kontrollen stattfinden!
So begegnete ich hier meiner Liebe und mein Herz sagte mir, ziehe nach Hildburghausen, da wohnt dein Glück.
Also, wurde gepackt, und die Reise begann. Nun möchte ich hier nicht ins Detail eines Umzuges gehen, denn das wissen wohl alle! In einer guten Gegend sagte man mir, ziehst Du hin. Nette Leute, Ruhe und im Grünen.
Ja, sagte mein Herz wieder, so ist es auch, nur mit der Stadt und seinen Häschern nach sogenanntem „Knöllchengeld“ hatte ich während des Umzuges wahrlich nicht gerechnet. Denn in Meiningen wird auch umgezogen, und da kenne ich solche Machenschaften nicht, oder ich weiß nichts darüber!
Mein kleines Fahrzeug half mir sehr, kleine Möbelteile und Kartons zu transportieren. Um abzuladen, stellte ich meine „Susi“ in einen verkehrsberuhigten Raum an den Seitenrand einer Rabatte am Haus. Jedes Auto kam vorbei und es war kein Parkverbot. Auch raste ich nicht hin und her, um die Anwohner zu stören. Den Weg über die Straße nahm ich aus Sicherheitsgründen und der Entfernung wegen nicht, denn das Transportieren des Gepäcks konnte ich mir mit meinem Körpergewicht auch nicht zumuten.
So bekam ich von den Damen der Geldeintreiber nicht nur ein Knöllchen, sondern gleich drei.
Was mir noch sehr eigenartig zu denken gab, war eine Kontrollzeit um 19.50 Uhr? Laufen die Beauftragten nun schon in den Abendstunden durch den Ort, um die Kohle der Bürger zu fassen? Da fällt mir doch gleich wieder der Stadtpark ein.
Oder hat das Denunziantentum hier bereits schon Fuß gefasst, um den eigenen Frust des Lebens zu transformieren?
Es gibt da ein uraltes Sprichwort, welches besagt: „Wer anderen eine Grube gräbt…“
So gedachte ich, zum Meister aller Bürger zu gehen!
Den Herrn Bürgermeister Obst lernte ich noch nicht kennen, wollte ihn bitten, meine Beweggründe des Vorsprechens zu verstehen, „keine Knöllchen beim Umziehen“.
An zuvor besuchter behördlicher Stelle sagte man mir, dass er auch nichts dagegen machen kann!
Warum nennt man ihn dann „Bürger – Meister?“
Meine Schlussfolgerung:
Liebe Menschen, bitte zieht nicht nach Hildburghausen, denn ihr werdet abgezockt nach herrischer Manier. Bleibt fern und seht zu, dass ihr einen Ort mit positiver Willkommenskultur für einen Deutschen findet oder vollzieht den Umzug in Zukunft mit einem Hubschrauber, denn im Himmel gibt es noch keine Knöllchen.
Herzlichst
Rita Solvana Wachs
Neubürgerin aus Hildburghausen
Foto: Südthüringer Rundschau
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