Die bleierne Zeit!
sr. „Wir haben die Chance, mit engagierten Menschen im neu zu wählenden Stadtrat von Hildburghausen mehr als bisher zu erreichen und unsere Stadt in eine bessere Zukunft zu führen. Ich werde kommunikativ, teamorientiert, zielstrebig, verantwortungsbewusst handeln und auch unangenehme Themen offen ansprechen.“ Das sind Versprechungen von Obst auf dem Wahlkampf-Flyer von 2014 zur Stadtratswahl in Hildburghausen. Und über allem thront auf dem Flyer der Satz: „Wir lieben Hildburghausen“.
Es war einmal eine junge, intelligente, mit viel Können und Fachwissen ausgestattete Standesbeamtin, die keine Fortbildung ausließ und überall geschätzt und geachtet wurde. Es war ihr Traumberuf! Sie kündigte ihren Traumberuf und begann, sich woanders einen neuen Job zu suchen. Stadtrat Scharfenberg fragte mich eines Tages: „Ich möchte nur zu gerne wissen, warum die Frau gekündigt hat?“ Daraufhin erklärte ich Scharfenberg, dass diese Fachkraft den Führungsstil von Obst nicht mehr ertragen konnte.
Mittlerweile haben sich etliche motivierte Fachkräfte verabschiedet. Viele andere unliebsame Mitarbeiter wurden mit rechtsanwaltlicher Unterstützung aus dem Amt gejagt. Es gibt in der Stadtverwaltung kein Arbeitsklima mehr. Menschenverachtendes, verletzendes, krankmachendes, schikanierendes, Angst verbreitendes Mobbing und Bossing sind mittlerweile Alltag. Dieses „Obstsystem“ verbreitet Angst und Schrecken.
In der Zeit, in der Obst nicht anwesend ist, und das ist ziemlich häufig der Fall, werden seine neuen Amtsleiter aktiv und setzen dieses Horrorszenario in seinem Namen weiter fort. Viele Mitarbeiter resignieren und gehen, andere flüchten in den Krankenstand, und wieder andere gehen zum Arzt, um sich mit Psychopharmaka im Blut auf die Arbeit zu quälen.
Um Ihnen, liebe Leser, sein „teamorientiertes“ Treiben etwas näher vorzustellen zu können, möchte ich Ihnen einige Ereignisse schildern.
Um eine aus dem Mutterschutz zurückkehrende unliebsame Fachkraft und Amtsleiterin los zu werden, wird diese in ein separates Zimmer gesetzt und mit den niedersten Arbeiten betraut. Jeder Schritt und Tritt wird von seinen Spezialkräften überwacht und registriert. Besuchen anderer Mitarbeiter der Stadtverwaltung das Büro der „Nutzlosen“, müssen anschließend schriftliche Stellungnahmen abgegeben werden, warum sie dieses Zimmer betreten haben und was sie von der „Nutzlosen“ wollten.
Dies ist einfach nur krank und pervers. Nachdem ich mit Stadtrat Scharfenberg kontrovers über den Führungsstil von Obst diskutiert hatte, stellte dieser mit voller Überzeugung fest: „Holger ist der Einzige, der erhobenen Hauptes in den Spiegel schauen kann.“ Ja, Stadtrat Scharfenberg, Sie haben bei mir etwas erreicht, was selten vorkommt, denn mir fehlten die Worte.
Liebe Hildburghäuser, das Böse kann nur triumphieren, wenn anständige Menschen nichts dagegen tun.
Natürlich gibt es aber auch die besonders beliebten Mitarbeiter, wie die ehemalige Marketingleiterin Heß. Angetreten vor über sechs Jahren mit seitenweise vollmundigen Erklärungen, ein Stadtentwicklungskonzept für Hildburghausen zu erarbeiten. Ja, liebe Hildburghäuser, darauf werden wir bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag warten müssen. Heß, die mittlerweile einen phoenixartigen Aufstieg genommen hat und zur persönlichen Assistentin des Bürgermeisters auserkoren wurde, glänzt jetzt mit dem Fotoapparat. Jeden Auftritt von Obst, natürlich nur unter der Woche, begleitet sie und drückt auf den Auslöser des Fotoapparates, aber erst dann, wenn sie das Stadtoberhaupt mit dem Ausruf „Cheffe“ aufgefordert hat, seinen Kopf in ihre Richtung zu drehen. Danach kann der geschätzte Bürger das Wirken von Obst und Floßmann zum Wohle der Stadt im Amtsblatt und auf der Internetseite der Stadt bewundern.
Nach dem Amtsantritt von Obst bekam dieser eine komplette Skiausrüstung von Heß geschenkt. Da Obst des Öfteren die Justiz um Hilfe bittet, möchte ich dem vorgreifen und ihm mitteilen, dass die Staatsanwaltschaft dieses Vorgehen Vorteilsnahme im Amt nennt.
Bei allen Abstimmungen im Stadtrat zum Nachteil der Innenstadt, egal, ob es um den Vorkassenbereich im Kaufland oder die Verdoppelung der Parkgebühren auf dem Marktplatz geht, die Stadträtin Wütscher hat immer die Hand gehoben. Seit kurzem schwingt sie sich zum Retter der Innenstadt auf. Sie ist mit Sicherheit eine zuverlässige Stadträtin für Obst, denn egal, was Obst von ihr verlangt, er kann sich darauf verlassen, dass ihre Hand nach oben geht. Dafür bekommt sie einen kleinen Öffentlichkeitsposten, bei der ihr Selbstbewusstsein zu ungeahnten Höhenflügen ansetzen darf. Aber leider hilft das Hildburghausen nicht weiter, Stadträtin Wütscher!
Stadtrat Schmalz verkündet ein Jahr nach der Wahl von Obst und Floßmann, das er die beiden Namen nicht mehr zu Hause erwähnen darf, vor allem nicht im Beisein seiner Schwiegermutter und erklärte oft und mehrfach, wie sehr er von den Beiden enttäuscht ist. Kurze Zeit später war aber alles wieder im Lot. Er hat mittlerweile einen Verein nahezu eliminiert und erhält für sein halbprofessionelles Fahrradfahren Spendengelder aus der Stadtkasse, und alle Probleme sind verflogen.
Um Peanuts werde ich mich nicht großartig kümmern, denn das würde zu weit führen, aber seine charakterlichen Eigenschaften möchte ich Ihnen doch etwas näher bringen. Wenn Obst und Floßmann vom Erfurter Flughafen in den Urlaub starten, wird das Hildburghäuser Dienstfahrzeug in der Tiefgarage des Landtags geparkt. Warum? Ganz einfach: um die 50 Euro Parkgebühren am Flughafen zu sparen. Und was bitteschön hat das Dienstfahrzeug der Stadt wochenlang im Parkhaus des Landtages zu suchen?
Die Frage, ob Obst überhaupt den geldwerten Vorteil der Pkw-Nutzung versteuert, könnte auch noch im Raum stehen. Etwas relevanter wird es jedoch, wenn Obst mit dem Hildburghäuser Dienstfahrzeug seine Angetraute zu Sitzungen in den Landtag nach Erfurt fährt, sich auf die Zuschauertribüne setzt, bis die Sitzung aus ist und anschließend mit ihr gemütlich zum Essen geht. Das nennt man dann Dienstzeit und Dienstfahrt.
Selbstverliebtheit, Geltungssucht und völlige Abgehobenheit, gefördert und unterstützt durch die Mehrheitsbeschaffer sind an der Tagesordnung. Hinterfragen diese Stadträte denn niemals, was hier vor- und abgeht? Ich möchte doch nicht schon wieder über miserabele Feste, die sterbende Innenstadt, die Flucht von Unternehmern oder das nicht vorhandene Verhältnis von Obst zu den Bürgern und den meisten den Vereinen und Institutionen berichten.
Hat schon einer dieser Mehrheitsbeschaffer gefragt, warum Obst geborenes Mitglied im Aufsichtsrat der Wohnungsgesellschaft werden möchte? Hat er Angst, das nach der Stadtratswahl Stadträte mit „Verantwortungsbewußtsein“ seine Entscheidungen nicht mittragen?
Hat schon einer dieser Mehrheitsbeschaffer über die desaströse Personalpolitik von Obst nachgedacht? Spätestens nächstes Jahr ist die bleierne Zeit vorüber. Was findet das neue Stadtoberhaupt in der Sachsenburg an Fachkräften vor? Wie lange dauert es, wieder vernünftige Strukturen aufzubauen und eine funktionierende Verwaltung zu besitzen? Fragen über Fragen, die jedoch die Mehrheitsbeschaffer nicht stellen.
Sie, liebe Hildburghäuser, gehen Sie bitte am Sonntag zur Wahl, suchen Sie sich unabhängig vertrauensvolle Personen und vermeiden Sie es tunlichst, das Kreuz in der obersten Spalte zu setzen.
Wohin das führen kann, erleben wir gerade in ihrer schlimmsten Form. Hildburghausen, die Stadt der Schulen, die Stadt von Meyer, Nonne, Sickler und vielen anderen Persönlichkeiten hat das nicht verdient.
Ändern Sie das am Sonntag und lassen Sie Hildburghausen hoffentlich wieder in eine positive Zukunft blicken. Nochmal für alle: Es geht mir nicht um persönliche Befindlichkeiten, es geht um Ihre Stadt.
Wenn ich letzte Woche nach den Hintergründen für die Trennung von Geschäftsführer Klering mit der Wohnungsgesellschaft fragte, hat sie Obst einen Tag später selbst offenbart. Der Griff in die Kasse der Wohnungsgesellschaft oder die Zerschlagung der Wohnungsgesellschaft sind für Obst kein Tabuthema.
Obst, treten Sie zurück und nehmen Sie Ihre neuen Spezialkräfte gleich mit, um noch weiteren Schaden von der Stadt abzuwenden. Und damit hätte der Spruch von 2014 „Wir lieben Hildburghausen“ wenigstens einmal seine Berechtigung.
Ihr Alfred Emmert
Alle Erklärungen, die Sie, Herr Obst heute (23.Mai 2019) in der Tagespresse zur Änderung des Gesellschaftsvertrages gegeben haben, dienen ausschließlich Ihrem Machterhalt. Sie wollen von Amts wegen geborenes Mitglied im Aufsichtsrat werden.
Das hatte in den letzten 29 Jahren kein Bürgermeister nötig gehabt. Sie erklären in diesem Artikel, das kein Geld aus der Gesellschaft entnommen werden soll und erklären gleichzeitig, dass das Geld nur für Kultur und sportliche Zwecke verwendet werden darf.
Wie bezeichnet man das, Herr Obst? Lüge oder Verdummung?
Titelbild: GraphicBurger