Die Thüringer AfD und die Demokratie
Leserbrief zum Beitrag: „Höckes Auftritt bei Pegida“ aus der Tagespresse vom 19. Februar 2020
Leserbrief. Unter den zahlreichen Leserbriefen zu den Turbulenzen um die Wahl des Thüringer Ministerpräsidenten gibt es einige, die den demokratischen Charakter der vorausgegangenen Landtagswahl betonen und fordern, man müsse doch auch mit der AfD reden und deren Stimmabgabe bei der Wahl des Ministerpräsidenten respektieren.
Diese Verfasser haben sicherlich nicht den perfiden Trick der AfD erfasst, erst einen eigenen Kandidaten zu benennen und diesen Mann ohne eine einzige Stimme im Regen stehen zu lassen, als sich mit der Kandidatur Kemmerichs die Chance ergab, Ramelow zu stürzen. Tolle Demokraten, deren wahren Charakter ihr Anführer Höcke am 200. Pegidaaufmarsch offenbarte. Er und die AfD wollen Deutschland wieder „Vom Kopf auf die Füße stellen.“
Auch die Schleusinger CDU-Führung forderte vor wenigen Tagen dazu auf, mit der AfD zu reden. Sie und alle, die so denken, sind offenbar völlig geschichtsvergessen. Die Thüringer Landtagswahlen von 1932, also noch vor der „Machtergreifung“ Hitlers brachten die NSDAP mit 42,5 Prozent der „demokratisch“ abgegebenen Stimmen in die Regierungsverantwortung. Also ganz demokratisch.
Ja, ihr alle, die ihr der AfD in der unerklärlichen Hoffnung auf eine radikale Änderung der bestehenden Verhältnisse eure Stimme gegeben habt, „merkt ihr nischt?“
Gernot Kusche
Schleusingen
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