Eishäuser Voodoo
Leserbrief. Ich bin jetzt bald 47 Jahre alt und spätestens seit 1989, also mit 16 Jahren, politisch interessiert. Ich beobachte Politiker und bewerte deren Aussagen auf Glaubwürdigkeit und Authentizität. Ich bin dabei nicht nachtragend, aber ich vergesse auch nichts.
Zur anstehenden Bürgermeisterwahl in unserer Kreisstadt stellen sich bisher 3 Bewerber. Ich könnte mich jetzt hier hinstellen und Frau Schwamm von meiner Partei in den höchsten Tönen loben und die anderen Kandidaten in Grund und Boden schreiben. Das werde ich nicht tun, denn ich bin kein Wähler bei dieser Wahl. Außerdem haben wir von allen Bewerbern noch nullkommagarnix Sachliches hinsichtlich der Wahl lesen können. Wir wissen also nicht, ob und wer da was aus dem Hut zaubern wird.
Sauer stößt mir jedoch auf, dass von Unbeteiligten Dritten schon lange vor Beginn des Wahlkampfes eine Abwertung der AfD-Kandidatin vorgenommen wird. Da wird gewarnt, gehetzt, gehitlert, die olle Nazikeule geschwungen und die Kandidatin voodoomäßig angefrenckt – immer alles von denjenigen, die doch so sehr tolerant, offen und bunt sein wollen. Diese Leute wissen sowieso schon immer und in jeder Lebenslage, was für diese Stadt die allerbeste Lösung ist. Verspricht sich da eventuell jemand beim Sieg Tilo Kummers einen Job in der Stadtverwaltung? Könnt ja sein…
Der andere Lobeshymnensinger und Dauer-Rechtsdämonenheraufbeschwörer bekommt sicher keinen Job mehr, aber seine Partei würde dann wieder „herrschen“ und das liebt er doch so sehr. Da war er früher schon so begeistert. Früher, als der Golf noch Trabant hieß und Italien schon am Elbsandsteingebirge begann. Das war seine Hochzeit innerhalb der SED-Stasi-Organisationen.
Früher, als diese Kommunistentruppe noch das absolute Sagen hatte und bestimmen konnte, wer ne Banane bekam und wer trotz Freiheitswillen hinterrücks an der Grenze erschossen wurde. Diese Leute sind auch nach über 30 Jahren immer noch in ihrer Partei aktiv. Gerade erst hat diese Partei einen Stasi-Mann zum Landesgeschäftsführer gemacht. Zuvor war eben dieser Stasi-Mann engster Mitarbeiter des ehemaligen Landtagsabgeordneten Tilo Kummer. Nun hat er wieder einen gut bezahlten Job. Cool, oder? Die SED lebt fort und ist nunmehr gemeinsam mit den Resten der SPD und Grüntology drauf und dran, die CDU in Thüringen zu minimalisieren. Diese ist leider zu feige, um dagegen anzukämpfen. Adenauer würde die Mohrings in Thüringen kurzerhand rausschmeißen.
Doch zurück nach Hildburghausen. Einerseits macht es mich traurig, andererseits belustigt es mich ja doch: Viel scheinen sie ihrem Tilo Kummer nicht zuzutrauen, die „Eigenen“. Denn sonst würden sie ihn doch selber für sich sprechen lassen. Hat er es wirklich nötig, sich aus Eishausen oder Weitersroda heraus den Weg ins Rathaus freiboxen zu lassen? Kann er das nicht selbst? Wenn ich Tilo Kummer wäre, würde ich mir so etwas, wie es aus Weitersroda oder Eishausen gekommen ist, zukünftig aber tunlichst verbitten. Von einem Bürgermeister erwarte ich neben Optimismus und Charakterstärke auch einen Plan und Führungsqualitäten.
Torsten Ludwig
Schleusingen
Foto: Pixabay
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