Erhaltung des Hildburghäuser Freibades: Bauauschuss erfüllt Auftrag des Stadtrates
Hildburghausen. Der Bauausschuss hat in seiner Sitzung am Donnerstag (4. Juni 2020) den Auftrag des Stadtrates erfüllt. Er war beauftragt worden, die Variantendiskussion 1 bis 3 zu führen und dem Stadtrat einen Entscheidungsvorschlag zu unterbreiten. Die Stadträte machten sich diese Entscheidung nicht leicht. Nach neuen Informationen vom Bürgermeister und dem beauftragten Planungsbüro – Bauprojekt Pfränger – wurden die Varianten ausführlich diskutiert.
Bürgermeister Kummer informierte darüber, das nach derzeitiger Haushaltslage eine Trennung der Baumaßnahmen in zwei Bauabschnitte erforderlich ist, der angedachte erste Bauabschnitt bei Variante 2 mit 1,3 Millionen Euro förderfähig ist und so im Haushalt 2020 eingeplant werden kann. Bei Variante 1 und 3 ist nur eine Förderung in Höhe von knapp 800.000 Euro möglich, was am Ende dazu führt, das statt einem Eigenanteil von 300.000 Euro ein Eigenanteil von 680.000 Euro erforderlich ist. Hinzu kommt durch den angedachten Sprungteil bei Variante 3 derzeit nicht bezifferbare Kosten für das Fundament entstehen.
Das Freibad befindet sich in einer ehemaligen Tongrube, die nach der Stilllegung 1934 als Schwimmbad umgebaut wurde. Eine Gründung gestaltet sich daher wohl eher schwierig, wie der anwesende Planer Dierk Pfränger ausführte. Um es genau sagen zu können, müsste eine Planung mit einer vorgelagerten Baugrunduntersuchung erfolgen. Man wisse aber aus dem Baugrundgutachten der Schwimmhalle und dem Bohren des Tiefbrunnens der Schwimmhalle schon relativ gut Bescheid, um sagen zu können, dass es schwierig und teuer wird. Auch zu möglichen Attraktionen am 50-Meter-Becken wie z. B. eine Breitrutsche, die nicht förderschädlich wäre, gab es von ihm Ausführungen.
Es gab dann zu allen Varianten eine sehr ausführliche Debatte, an der sich auch anwesende Stadträte, die nicht Mitglieder des Bauausschusses sind, beteiligten.
Im Ergebnis der Debatte wurde ein Kompromiss vom Bauausschussvorsitzenden vorgeschlagen und mit 5 Ja-Stimmen und einer Enthaltung beschlossen.
1. Als erster Bauabschnitt wird das große Becken in Ausführung der Variante 2 (50 m) gebaut, um die höchstmögliche Förderung zu bekommen.
2. Es wird eine „AG Freibad“ gebildet, die den Auftrag hat, für den zweiten Bauabschnitt ein Konzept zu entwickeln, wie die durch Variante 3 eingebrachten Vorschläge umgesetzt werden können. Dies erfolgt unter der Einbeziehung von Achim und Tino Tessmer (Initiatoren der Variante 3). Auf Anfrage des Bauausschussvorsitzenden bestätigten die beiden Anwesenden ihre Teilnahme an der „AG Freibad“.
Der Bauausschuss hofft damit eine tragfähige Lösung für die Sicherung des Freibades gefunden zu haben und bittet die Stadträte, dem Vorschlag zu folgen.
Steffen Harzer
Stadtrat
Fraktion Die Linke.
Foto: Südthüringer Rundschau