Fasching vor 60 Jahren
Hellingen. Es wird wieder Fasching gefeiert, ob alt, ob jung, wo und warum auch immer. Hellingen hatte wieder einen Bürgermeister und neben Arbeit und Fleiß gehörte nun auch der Fasching dazu, Karneval und andere Feste.
Damals noch mehr als 800 Einwohner, heute sind es nur noch die Hälfte. Per Roß und Wagen war es dennoch einfach 3 oder 4 Kategorien mit ein Dutzend Teilnehmer ob Schüler, Burschen, Frauen oder Rentner auf die Beine zu bringen. Auch die Veteranen waren mit dabei, die Prinzessin Frau Thor mit 65 Jahren, der Prinz Waldemar Werner mit 75 Jahren und der älteste war Ferdinand Keim aus dem Ortsteil Volkmannshausen mit 84 Jahren, die ewig in Erinnerung bleiben.
Weil das ganze Dorf damals auf den „Beinen“ war und zwei Tage Faschingstreiben zu wenig waren, ging es per Bus der Firma Schneider noch einen dritten Tag nach Rieth, um in der Gaststätte Beiersdorfer den Höhepunkt „Hellinger Karneval“ zu erleben.
Der Initiator war der Lehrer Waldemar Gafka, der den Schülerelferrat und die aktuellen Burschen dazu begeisterte und ich musste als Bürgermeister mich mit ein Dutzend Frauen im Alter von 40 bis 65 Jahren und der alten Garde beschäftigen.
Ein Dorf auf den Beinen, hieß es im Heldburger Unterland. Wer so etwas mit organisiert und 4 Jahre erlebt hat, der vergisst diese Zeit nie. Es war vom 3. Januar 1956 bis zum 31. Dezember 1959 für 4 Jahre meine 2. Heimat und wird es auch bleiben. Die Hellinger Einwohner bleiben für mich unvergessen.
Der damalige lose Hellinger Koch – so war mein Rufname.
Arno Koch
Fehrenbach
Fotos: Privat