Gedanken zur Neubildung der Stadt Heldburg
Leserbrief. Als ehemaliger Einwohner der Gemeinde Hellingen möchte ich mich einmal zu der Neubildung der Stadt Heldburg äußern.
Ich begrüße diese Entscheidung. Heldburg war schon immer der Mittelpunkt im Unterland, wenn es auch öfter Rivalitäten mit den umliegenden Gemeinden gab, und die Heldburger dessen Einwohner als Dörfler bezeichneten. Dafür wurden diese Spießer genannt. (Spießer – nach dem Wörterbuch – ein kleinbürgerlich denkender Mensch).
In Heldburg war das Amtsgericht, wurden laufend lebenswichtige Märkte, wie Krämer- Schuh- Viehmärkte usw. abgehalten und Dienstleister, wie Arzt, Zahn- und Tierarzt sowie Fotograf waren dort ansässig. Eines der wichtigsten Institution war schon immer die Apotheke. Doch auch der Buchbinder, der Böttcher, Schumacher und viele andere Handwerker prägten das Stadtbild und waren für die umliegenden Dörfer lebenswichtig.
Als Heldburg einen Bahnanschluss bekam und die Molkerei gebaut wurde erhöhte sich die Attraktivität der Stadt nochmals.
Der Zusammenschluss der Bauern zu einer Molkereigenossenschaft war die erste gut funktionierende überörtliche Vereinigung in der Region. Eine weiterer war der Zusammenschluss der BHG‘s. Hier zeigte es sich, wie die verantwortungsbewusstesten Vertreter aus allen Gemeinden ihr Bestes für ihre Heimat leisten konnten.
Die BHG (Bäuerliche Handelsgenossenschaft) Heldburg entwickelte sich zu einem hervorragenden Waren- und Finanzgeschäft sowie Dienstleistungen für die ganze Region. So könnte dieser Zusammenschluss ein Vorbild für die neue Stadt sein und bei ebenso verantwortungsbewussten Stadträten und Leitungskadern eine blühende Stadt werden.
Ich finde nur schade, dass nicht alle Orte mitgemacht haben. Bei einer größeren Gemeinschaft fiele es dem Stadtrat sicherlich leichter, über größere Vorhaben wie z B.: ein Seniorenheim, Hotel, Schwimmhalle und Ähnliches nachzudenken.
Gut finde ich es, dass der Name Heldburg gewählt wurde. Damit ist die Region auf Landkarten, im Telefonbuch, auf Navigationsgeräten und Werbeflyern besser auszumachen. Auch bei den Adressen kommt man den alten wieder näher. Ganz früher hieß die Anschrift z.B.: Hellingen bei Heldburg. Heute wird das „bei“ nur durch die Postleitzahl ersetzt und die Anschrift ist eindeutig.
Zu dem Stadtwappen meine ich, man sollte das alte Heldburger Wappen ruhig belassen, das gehört zu Heldburg wie auch die Veste. Und niemand kommt auf den Gedanken, sie als Wahrzeichen zu streichen.
Lothar Götz
Streufdorf
Foto: Lothar Götz
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