14. September 2019

Gemeinsam größer denken… und handeln!

Schleusingen. Die #Provinz Enthusiasten 18sind1 aus Schleusingen bringen offensichtlich nicht nur Steine ins Rollen – sondern auch eine Menge Fahrräder!

Am Sonntag, dem 15. September wird es eine besondere Versammlung zum Thema „Familienfreundliches Radeln zwischen Werra und Rennsteig“ geben. Gemeinsam mit hoffentlich vielen radelnden Teilnehmern wollen sie ein Zeichen setzen.

Der Aufruf zur Teilnahme richtet sich an Menschen jeden Alters, Familien, Sportbegeisterte, Radfahrer und an diejenigen, die die Region zukunftsfähig machen möchten.

„Wir brauchen dringend einen familientauglichen Lückenschluss im Radwegenetz zwischen dem Werratal und dem Rennsteig,“ meint Anja Bohn. Sie ist #Provinz Enthusiastin und Betreiberin der Wanderherberge „Alter Bahnhof“ in Schleusingerneundorf. Seit Jahren kämpfen sie und einige Mitstreiter für die Anbindung durchs Engertal. Lange waren sie mit eher überschaubarem Erfolg unterwegs. Die dicken Bretter ließen sich alleine einfach nicht bohren.

Dies änderte sich, als man die Initiative einfach größer dachte. Mit der Schleusinger Gemeindefusion kam auch der Zusammenschluss mit der Radwegsinitiative von Ute Hoffmann aus Rappelsdorf, welche sich für den Lückenschluss in Richtung Kloster Veßra stark macht. „Nur eine gemeinsame Lösung macht touristisch erst richtig Sinn“, so Ute Hoffmann. In Eigeninitiative haben die Rappelsdörfer das Bahnhäuschen der Rennsteigbahn hergerichtet. Wenn der Radweg kommt, soll dort eine E-Bike-Leihstation entstehen. Dies erscheint insbesondere vor dem Hintergrund sinnvoll, dass die touristische Belebung nicht nur über den Radweg erfolgen soll, sondern auch durch die Reaktivierung der Bahnverbindung zwischen dem Bahnhof Rennsteig und Themar. Eine „Hopp on – hopp off-Möglichkeit“ für spontane Radler schwebt Ute Hoffmann und ihren Mitstreitern hier vor.

Die gemeinsame Initiative der #ProvinzEnthusiasten 18sind1 scheint Wirkung zu zeigen. Die Bürgermeister der involvierten Gemeinden (Schleusingen, Feldstein und Suhl) haben das Thema auf der Agenda und unterstützen die Aktion. Mit der Landrätin Petra Enders (Ilmkreis) sowie dem Landrat Thomas Müller (Hildburghausen) ist man ebenfalls im Gespräch.

Mag man sich nun fragen, woran hängt’s dann noch? Diese Frage im ersten Schritt einigermaßen einfach beantwortet: an den Ressourcen! – Personell und finanziell.

Die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden sind hier in der Pflicht, die Eigentümer der Grundstücke herauszufinden und an den Tisch zu bringen. Sind die Projektkosten abgeschätzt, können die Gemeinden Fördermittel beantragen, denn allein aus Haushaltsmitteln einer Stadt wird es nicht funktionieren.

Nimmt man das Thema Tourismusförderung allerdings in die gemeinsame Verantwortung von Gemeinden, Landkreis und auch dem Freistaat Thüringen, lässt sich unsere Region aus dem Dornröschen-Schlaf wiedererwecken.

„Wir haben mit den Weltmeisterschaften 2023 in Oberhof die große Chance auch Südthüringen als Urlaubsregion wieder in den Fokus zu bringen,“ meint Ute Hofmann. „Doch bis dahin müssen wir uns alle bewegen und Angebote schaffen. Wir müssen größer denken und vor allem handeln.“

Die #ProvinzEnthusiasten würden es sehr begrüßen, wenn der Hildburghäuser Kreistag die Tourismusförderung von der „Freiwilligen Aufgabe“ in eine Art „Selbstverpflichtung“ überführen würde. Schließlich ist der Tourismus ein Wirtschaftsfaktor, der Arbeitsplätze schaffen und gleichzeitig die Lebensqualität vor Ort erhöhen kann. Hier geht noch mehr und andere Regionen machen es vor!