Geplanter Bau von Windkraftanlagen auf dem Waldauer Berg
Offener Brief an das Landratsamt Hildburghausen:
Leserbrief. Sehr geehrter Herr Müller, wir sind Waldauer mit Leib und Seele und wollen das auch in Zukunft bleiben. Ich bin in dem idyllischen Ort Waldau aufgewachsen und wollte nie weg von hier. Deshalb haben wir 2007/2008 auch in Waldau unser Einfamilienhaus gebaut und sind bis heute als vierköpfige Familie glücklich über diesen, wenn auch kostenintensiven, Schritt.
Als wir durch die Presse vom geplanten Bau zweier Windkraftanlagen auf dem Waldauer Berg erfuhren, waren wir mehr als nur schockiert – wir waren fassungslos!
Schließlich wurde Waldau, wie man auch Wikipedia entnehmen kann, 1977 zum „staatlich anerkannten Erholungsort“ ernannt.
Und nun sollen in unmittelbarer Nähe gigantische Windkraftanlagen errichtet werden?! Das ist bestimmt nicht im Sinne der Bürgerinnen und Bürger der angrenzenden Ortschaften – vor allem der Orte Waldau und Hinternah – und im Übrigen auch nicht im Sinne der TOURISMUSFÖRDERUNG im Thüringer Wald!
Augenscheinlich ist es niemandem wirklich daran gelegen, das LEBEN im Ländlichen Raum attraktiver zu machen. Ganz im Gegenteil: Nachdem dort Kindergärten und Schulen geschlossen werden und immer weniger Ärzte und Einkaufsmöglichkeiten existieren, soll uns nun auch noch das Wichtigste genommen werden – eine INTAKTE LANDSCHAFT! Das können und werden wir nicht hinnehmen!
Warum sollte – SINNLOS – der LEBENSRAUM vieler Tiere und Pflanzen zerstört werden?
Warum sollten wir uns und unsere Kinder – SINNLOS – den GESUNDHEITSGEFAHREN durch LÄRM, SCHATTENWURF und INFRASCHALL, auf Grund des Windradbaus aussetzen, wie beispielsweise: Schlafstörungen, Schwindel, Bluthochdruck, Konzentrationsstörungen, Tinnitus, Müdigkeit, Depressionen, Herzrhythmusstörungen, Kopfschmerzen,…?
Warum sollte – SINNLOS – unser WOHNEIGENTUM nachhaltig entwertet werden. In ländlichen Gegenden kann einer Studie zur Folge der WERTVERLUST im Ein-Kilometer-Radius ganze 23 Prozent betragen. Auch im größeren Umkreis von bis zu acht Kilometern würden die Immobilienpreise sinken. Spätestens JETZT müssten also noch mehr Betroffene umliegender Orte AUFHORCHEN!
Warum sollte das alles in Bayern schützenswerter sein als in Thüringen?
In Bayern müssen neu errichtete Windkraftanlagen einen MINDESTABSTAND zu Häusern haben, der zehnmal die Höhe des Windrades misst. Im Falle der geplanten Windräder auf dem Waldauer Berg, welche eine GIGANTISCHE HÖHE von ca. 250 m haben sollen, wären das also mindestens 2,5 km. Von solchen Entfernungen spricht hier niemand! Warum sollte dieser Mindestabstand nicht auch für den LANDKREIS HILDBURGHAUSEN in Thüringen gelten? Wir grenzen DIREKT an Bayern an. Sind wir Menschen zweiter Klasse? Ist unsere LEBENSQUALITÄT hier weniger wichtig? Ist unsere HEIMAT weniger wert?
NEIN!
WER gibt uns später unsere GESUNDHEIT zurück?
WER zahlt uns den WERTVERLUST unseres Wohneigentums – vielleicht das Landratsamt, der Freistaat Thüringen oder die Berliner Regierung, die auf Biegen und Brechen unsere schöne LANDSCHAFT zum „Wohle“ der NATUR zerstört?
Des Weiteren sollten Sie bedenken, dass schon heute bei heftigen Regenfällen wahre Fluten vom Waldauer Berg in den Ort Waldau fließen, so dass die Kanalschächte das Wasser kaum fassen können und sich das Wasser der Hauptstraße entlang seinen Weg bahnt und bis in die angrenzenden Höfe fließt. Dies würde sich durch die großen Erdbewegungen und Betonfundamente für die WINDKRAFT-RIESEN häufen und drastisch verschlimmern, da das Regenwasser großflächig nicht versickern kann, sondern stattdessen ebenfalls den Weg ins Tal sucht.
Ich appelliere an Sie sowie die verantwortlichen Bearbeiter und hoffe auf den gesunden MENSCHENVERSTAND der Entscheidungsträger des Landratsamtes. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zum Schluss.
Bitte seien Sie sich dessen bewusst: UNSERE ZUKUNFT liegt in Ihren Händen!
Mit freundlichen Grüßen
Nadine Wutzke
Schleusingen/OT Waldau
Foto: Pixabay
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