Gesundheitsministerin bittet bei möglichen Ladenöffnungen um Geduld
Gesundheitsministerin Heiker Werner: „Meldezahlen über die Feiertage bilden leider kein realistisches Bild der Infektionslage ab“
Erfurt. Gemäß der aktuellen Thüringer Corona-Verordnung dürfen Geschäfte des Einzelhandelns ab dem 12. April wieder für Termineinkäufe öffnen, vorausgesetzt, dass die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz an den vorangegangenen sieben Tagen unter 200 liegt oder gelegen hat. Thüringen hat seit dem 7. April 2021 erstmals wieder eine Inzidenz unter einem Wert von 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Bisher geschlossene Geschäfte könnten somit frühestens ab dem 14. April für Kundinnen und Kunden mit negativem Testergebnis öffnen. Eine abschließende Bewertung der Infektionslage wird jedoch erst zum Anfang der kommenden Wochen möglich sein. Aufgrund der aktuell unsicheren Entwicklung der Fallzahlen bittet Gesundheitsministerin Heike Werner um Geduld.
Voraussetzungen für eine Öffnung von bisher geschlossenen Einzelhandelsgeschäften sind:
• Die Inzidenz muss thüringenweit sieben Tage am Stück stabil unter 200 liegen.
• Für den Einkauf muss telefonisch oder digital zuvor ein Termin vereinbart werden.
• Die Kontaktnachverfolgung muss über die Terminvereinbarung abgesichert werden.
• Kundinnen und Kunden müssen vor dem Betreten des Geschäfts ein aktuelles negatives Testergebnis nachweisen.
• Überschreitet die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz an drei aufeinander folgenden Tagen den Wert von 200, sind Termineinkäufe einen Tag nach der Bekanntgabe der Überschreitung wieder untersagt.
Dazu Gesundheitsministerin Heike Werner: „Wir alle wünschen uns wieder mehr Normalität und dazu gehört zweifelsfrei die Öffnung des Einzelhandels. Der Blick auf die Intensivstationen zeigt jedoch sehr deutlich: Wir haben diese Pandemie noch nicht besiegt. In unserer Verordnung ist festgelegt, dass Geschäfte erst öffnen können, wenn die Inzidenz an sieben Tagen in Folge stabil unter 200 liegt. Am Freitag lagen wir zwar den dritten Tag unter 200, aber die Meldezahlen über die Osterfeiertage, die bei der Sieben-Tages-Inzidenz einberechnet werden, bilden leider kein realistisches Bild der Infektionslage ab. Donnerstag und Freitag wurden jeweils mehr als 1.000 Neuinfektionen an einem Tag gemeldet. Setzt sich dieser Trend fort, werden wir zu Beginn der kommenden Woche wieder deutlich über dem Inzidenz-Wert von 200 liegen. Ich weiß, dass viele Händlerinnen und Händler sich bereits auf eine Ladenöffnung vorbereiten, weil sie existentielle Sorgen haben. Wir müssen aber zuerst die Pandemie unter Kontrolle bringen.“
Hintergrund: Laut Robert Koch-Institut ist jedoch gerade um die Osterfeiertage und -ferien bei der Interpretation der Fallzahlen zu beachten, dass aufgrund der Ferienzeit weniger Personen einen Arzt aufgesucht haben, wodurch auch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden. Dies führte dazu, dass weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet wurden.
Für die kommenden Tage ist daher damit zu rechnen, dass die Infektionszahlen sich eher an dem Wochenende vor den Osterfeiertagen orientieren werden. Nimmt man die Zahlen vor 14 Tagen als Referenzwert, wird wahrscheinlich spätestens zu Beginn der kommenden Woche die 7-Tages-Inzidenz wieder über einem Wert von 200 Neuinfektionen liegen.
Konkretisierende Regelungen für den Einzelhandel sind auf der Internetseite des Gesundheitsministeriums veröffentlicht: https://www.tmasgff.de/covid-19/schutzkonzepte
Foto: Sven Siegling