Hauptmann (CDU) contra Harzer (DIE LINKE.): Politiker streiten um Landesgartenschau 2028
Berlin/Hildburghausen/Schleusingen. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Mark Hauptmann und der Kreisvorsitzender von DIE LINKE. Hildburghausen Steffen Harzer liefern sich zur Zeit eine öffentliche Diskussion. Dabei geht es um die Landesgartenschau 2028.
Landesgartenschau 2028: Hauptmann sieht KAG auf gutem Weg
Auf die Meldung, dass die gemeinsame Bewerbung der Städte Schleusingen, Oberhof, Zella-Mehlis und Suhl um die Austragung der Landesgartenschau 2028 die nächste Qualifikationsrunde erreicht hat, reagiert der Südthüringer Bundestagsabgeordnete Mark Hauptmann (CDU) erfreut: „Das sind gute Nachrichten für die Region und zugleich Beleg für die hohe Qualität der Bewerbung“, findet der Abgeordnete.
Hauptmann unterstützt das Ansinnen der Mitgliedsstädte der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft (KAG) Entwicklung Oberzentrum Südthüringen. Die gemeinsame Bewerbung um die Landesgartenschau 2026 soll dabei nur das erste gemeinsame Projekt der Kommunen sein. Gemeinsam will man sich aktuellen und künftigen Herausforderungen stellen und kämpft mit der raumordnerischen Funktion um nicht mehr und nicht weniger als um Platz und Bedeutung in der Region und in Thüringen, für eine zukunftsfähige Infrastruktur und gegen den Einwohnerschwund.
„Wir stehen in einem harten regionalen Wettbewerb mit den Oberzentren entlang der A4 sowie in Franken und Hessen. Die Austragung der Landesgartenschau 2028 wäre ein deutliches und weithin wahrnehmbares Achtungssignal. Insbesondere die städtebaulichen Effekte wären enorm und von nachhaltiger Wirkung, wenn man es geschickt angeht. Das hat Schmalkalden 2014 bewiesen.“
Harzer: Hauptmann verachtet Hildburghausen
Gartenschau wäre Achtungssignal, schreibt MdB Mark Hauptmann (CDU) in seiner Pressemeldung zur Bewerbung des Städteverbundes um Suhl zur Landesgartenschau 2028. Recht hat er, wenn man kurz darüber hinwegliest und zur Tagesordnung übergeht. Aber warum nur für die kommunale Arbeitsgemeinschaft Entwicklung Oberzentrum Südthüringen?
Was Herr Hauptmann vergisst und geflissentlich übersieht ist, dass es auch Hildburghausen als Einzelbewerber in die zweite Runde zur Ausrichtung der Landesgartenschau 2028 geschafft hat.
Wenn er sich recht erinnere, stellt Harzer Fraktionschef der Linken im Stadtrat von Hildburghausen fest, liegt Hildburghausen auch im Wahlkreis von Mark Hauptmann (CDU). Das zeige, so Harzer, wieder einmal seine Arroganz, dass er als Suhler das Umland nicht wahrnimmt und ihm links und rechts seiner Heimatstadt nur die Termine als „Grüßonkel“ interessieren.
Vor allem deutlich wird das seit dem das Parteibuch des Hildburghäuser Bürgermeisters gewechselt hat. Anders könne er sich seine Abstinenz und das Übersehen der Region Hildburghausen nicht erklären. Diese unsere Region an der thüringisch-bayrischen Landesgrenze wurde nicht mal mit einem Nebensatz erwähnt. Gerade die Region, die in den letzten Monaten so unter der Corona Pandemie zu leiten hatte, so kalt links liegen zu lassen, zeige einen großen Teil Verachtung für den wohl von ihm als „Wurmfortsatz“ betrachteten Anhängsel an seinem Wahlkreis und die dort lebenden Menschen.
Eine Chance im Bewerbungsverfahren ist durch die Unterstützung der örtlichen Abgeordneten größer, ist Harzer überzeugt. Doch gerade Abgeordnete, die in ihrem Wahlkreis größere politische Gebietskörperschaften zu betreuen haben, sollten hier Objektivität an den Tag legen und die Bewerber gleichwertig unterstützen.
Aber auch so werde Hildburghausen eine starke Bewerbung abgeben. Hildburghausen, ist Harzer überzeugt, wird mit Unterstützung vom Stadtrat, den Mitarbeitern und Einwohner aus den Ortsteilen, der Stadt und der Gesamtregion, unter der Einbeziehung der Initiative Rodachtal und des Landkreises Hildburghausen, eine tolle Bewerbung abliefern und damit den Menschen eine Perspektive für die Zukunft in der Region bieten. „Gerade nach Corona brauchen wir Zukunft, brauchen wie Perspektive, brauchen wir Chancen,“ so Harzer.
„Wir haben die Ideen, an denen es dem Herrn Bundestagsabgeordneten wohl mangelt. Wir verstehen uns nicht als Konkurrenz zu den anderen Bewerbern, aber als gleichberechtigte Mitbewerber,“ wie Harzer abschließend feststellt.
Diese gleichberechtigte Behandlung wolle man beim Abgeordneten einfordern, werde aber vordringlich auf die Stärke der Region, der Menschen und Unternehmer hier vor Ort setzen und auch auf Ihre Solidarität.
Auf geht es, auf – die Zukunft beginnt jetzt!
Hauptmann zu Südthüringer Bewerbungen: Harzer im Kirchturmdenken verhaftet
Die kürzlich artikulierten Vorwürfe des linken Kommunalpolitikers Steffen Harzer zu seiner Fürsprache der gemeinschaftlichen Bewerbung der Kommunen Schleusingen, Suhl Oberhof und Zella-Mehlis will der Südthüringer Bundestagsabgeordneten Mark Hauptmann (CDU), nicht gelten lassen:
„Genosse Harzer schießt gewohnt scharf, spricht von Verachtung, Arroganz und Parteipolitik. Nichts davon ist wahr oder richtig. Im Gegenteil: Ich begrüße beide Bewerbungen aus Südthüringen ausdrücklich!“.
Hauptmann ist erfreut, dass sich zwei Südthüringer Bewerber um die Austragung der Landesgartenschau 2028 bemühen und würde sich mit beiden freuen, wenn sie den Zuschlag erhielten. „Aber schlussendlich kann es im Jahr 2028 nur einen Ausrichter geben und hier wäre es ein starkes Signal, wenn die gemeinsame Bewerbung der vier Südthüringer Städte den Zuschlag erhielte“, so Hauptmann, der überdies darauf verweist, dass bei der Bewerbung der KAG „Entwicklung Oberzentrum Südthüringen“ eben nicht nur Suhl, sondern mit Schleusingen, Oberhof und Zella-Mehlis auch Kommunen aus den Landkreisen Hildburghausen und Schmalkalden-Meiningen beteiligt sind und profitieren. Ein interkommunales Aufbruchssignal, das landesweit seinesgleichen sucht, findet Hauptmann.
Hauptmann kritisiert, dass Harzer den Blick über den Tellerrand hinaus vermissen lässt: „Das geplante Oberzentrum soll der ganzen Region, über die Mitgliedskommunen hinaus, positive Effekte bringen. Wer das noch nicht verstanden hat, dem bleibt nur das kommunale Klein-Klein und Kirchturmdenken, das uns schon die letzten Jahrzehnte keine neuen Impulse brachte!“, so Hauptmann in Richtung des Linkenpolitikers Harzer.
„Ich glaube, dass Südthüringen einen neuen Aufbruch braucht, um Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen, um eine höhere Bildungseinrichtung in die Region zu bringen und so Abiturienten, Azubis und Fachhochschülern eine Perspektive bei der Berufsausbildung zu geben und sie mit ihren Familien in der Region zu binden. Derzeit wandern noch zu viele vor allem junge Südthüringer in die benachbarten Oberzentren ab. Diesen Zustand sollten wir stoppen und unsere Heimat positiv und aktiv entwickeln, statt uns mit engstirniger Nörgelei im Schneckenhäuschen zu verkriechen“, so Hauptmann weiter.
Diese, in Südthüringen immer wieder zutage tretende Denke, nütze nur den Mitbewerbern im Wettbewerb der Regionen, ist der Unionspolitiker überzeugt. „Weder die Oberzentren an der A4 noch die in Coburg, Bayreuth oder Bamberg schlafen. Wenn wir weiter im Status quo verharren, laufen wir in Südthüringen Gefahr, den Anschluss zu verlieren“, mahnt Hauptmann. Die Etablierung eines Oberzentrums mit all seinen raumordnerischen Funktionen könne hier zum Wohle der gesamten Region südlich des Rennsteigs Abhilfe schaffen und eine Landesgartenschau mit ihren städteplanerischen Elementen, kann hierfür ein wichtiger Baustein sein.
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