Herrn Bürgermeister Other seine Jacke ist tief schwarz
Leserbrief. Ich möchte mich auf diesem Wege zu den Leserbriefen des Herrn Ehrhardt u. Schubarth in der Rundschau vom 23. Juni 2021 äußern. Vorausschicken will ich, dass ich weder mit Bürgermeister Other verwandt oder verschwägert bin und er nicht mein Bürgermeister ist, obschon ich ihn wählen würde. Meiner Meinung nach sind die Meinungen der o. g. Herren nicht angebracht, gehen an der Sache vorbei, sind durch nichts bewiesen, persönlich und gehen unter die Gürtellinie. Ich bin der Meinung, dass Herr Other sachlich, schnell und überlegt in der besagten Kreistagssitzung gehandelt hat.
Ich kenne die Geschäftsordnung des Kreistages, welche die Grundlage für einen Ausschluss von der Sitzung bildet, nicht. Ich weiß aber, dass es nicht so einfach ist, einem Kreisrat die Teilnahme an einer öffentlichen Sitzung zu verwehren. Es wäre vom Kreistagsvorsitzenden, Herrn Uwe Höhn, ein verzweifelter Hilferuf gewesen, wenn er die Polizei hätte anrücken lassen. Den Anruf hatte er wohl schon gestartet. Und die Polizei hätte Herrn Frenck sicher nicht hinausgetragen. Diese hätten an Ort und Stelle eine Anzeige aufgenommen und wären wieder gegangen. Unser Landkreis wäre wieder mit einer Negativschlagzeile in ganz Deutschland bekannter geworden. Im Nachgang hätte Herr Frenck die ohne ihn gefassten Beschlüsse beanstandet und diese auf Rechtmäßigkeit prüfen lassen können. Es wären viele Monate vergangen, bis sich letztlich ein Gericht damit beschäftigt hätte. Wie mir bekannt ist, standen aber zu dieser Sitzung wichtige Punkte auf der Tagesordnung, wie z. B. die Zukunft unseres Krankenhauses in Hildburghausen, Fragen des Schulmodernisierung und wichtige, infrastrukturelle Anliegen. Dabei waren also Beschlüsse, die alle Bürger unseres Landkreises betroffen hätten.
Herr Ehrhardt: Sie kenne ich nicht und kann somit ihren Geisteszustand nicht beurteilen. Auch ich musste lernen, mit andersdenkenden Menschen umzugehen. Und: Mein lieber Bruno! Wir kennen uns seit Jahrzehnten. Wie auch ich als SED-Mitglied warst du zu DDR-Zeiten als Liberaldemokrat (LDPD) Mitglied des Kreistages. Wie auch ich hast du immer die Hand gehoben, wenn etwas abgesegnet werden musste. Als Freiheitskämpfer habe ich Dich nie erlebt! Du greifst Herrn Bürgermeister Other regelmäßig persönlich an. Herrn Others Jackett ist jedoch tiefschwarz, es wird regelmäßig gewaschen und hat bestimmt keine braunen Flecken! Other war schon in Themar und hat sich den Treffen des Herrn Frenck entgegengestellt und das Gespräch gesucht. Warst Du schon mal dort vor Ort?
Other hat im Fall Hauptmann den Ermittlern des LKA die Tür seiner CDU-Kreisgeschäftsstelle geöffnet, damit diese ermitteln konnten. Other wollte und will nie das Lenin-Denkmal abreißen. Er hatte den Gedanken, das Relikt zugunsten eines Schiller-Denkmals zu versetzen, weil es ja nun einmal auf dem Schillerplatz steht. Herrn Other kenne ich seit seiner Kindheit. Bei seiner Mutter und seiner Oma Rosa (bekannt als „Torten-Rosa“) hat er seine Kindheit verbracht. Rosa wurde zum Ende des Zweiten Weltkrieges durch den Beschuss der Bimmelbahn in Hildburghausen schwer verletzt und verlor ein Bein. Auch das hat wohl sein Leben und seine Entwicklung geprägt. Vielleicht hat ihn das motiviert, in die Politik zu gehen, um Hass und Gewalt in den Köpfen der Menschen zu verdrängen.
Ich weiß auch, das Other nach Bamberg gefahren ist zum Studieren. Und zum Glück muss heute kein Bürgermeister bei einer Partei sein oder studiert haben. Es gibt in Deutschland nicht den Beruf des „Bürgermeisters“. Man kann auch ohne Beruf Bürgermeister werden. Dafür hat er seine Verwaltung und diese sollte Verwaltungsrecht gelernt bzw. studiert haben. Ein Bürgermeister sollte nach dem Grundgesetz und nach Bundes- und Landesgesetzen handeln. Bei der Vereidigung verpflichtet er sich, gegenüber jedermann gerecht zu sein. Im Gegensatz zu manch anderen Politiker handelt Other so, wie ich persönlich erfahren durfte.
Lieber Bruno, ich weiß auch, dass du zu DDR-Zeiten im Gemeinderat Gellershausen warst. Und nach der Wende wohl auch im Stadtrat Bad Colberg-Heldburgs. Als der damalige bürgermeister Friedel die Stadt Heldburg verlassen musste, hat er einen Schuldenberg hinterlassen. Welche Verantwortung du dabei hattest, weiß ich nicht. Wie ich sehe, hat Other in seiner kurzen Amtszeit im Heldburger Unterland viel bewegt. Ich weiß nicht, was du persönlich gegen ihn hast? Werde doch nicht immer persönlich und schieße bitte nicht mehr aus dem Hinterhalt!
Als Friedensrichter des Heldburger Unterlandes mache ich Dir und Herrn Other einen Vorschlag: Wir treffen uns an einem Ort Deiner Wahl und reden miteinander! Solange wir noch reden, wird nicht geschossen (verbal)! Und du warst ein guter Fotograf, weißt viel über unser Unterland. Other braucht solche Menschen wie Dich im Ehrenamt, um unsere Heimat attraktiv zu gestalten und zu entwickeln. Herr Other ist mit einem solchem Treffen einverstanden, der Ball liegt nun bei Dir. Und wo ich wohne, weißt du auch.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Klette
Bürgermeister i .R.
Schweickershausen
Foto: Jana Knorr on Unsplash
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