Kleiner Schaden mit großer Auswirkung – Keine Hilfe von obriger Stelle
Leserbrief. Am Mittwoch, dem 3. April 2019, gegen 15.30 Uhr wurde in der Ortslage Schweickershausen die Oberleitung der Telekom durch einen Holztransporter beschädigt. Hierbei wurde diese zerrissen und am Straßenrand abgelegt. Polizeilich wurde der Schaden vor Ort aufgenommen und der Telekom zur Schadenbehebung sofort gemeldet. Den Bürgern vor Ort wurde hierbei mitgeteilt, dass die Behebung des Schadens am 4. April 2019 erfolgen soll.
Da am darauffolgenden Tag keinerlei Reaktion seitens der Telekom erfolgte, wendeten sich bereits ab Donnerstag gegen 10.30 Uhr mehrere Bürger an die Störhotline der Telekom. Nach langen Minuten des Wartens in der Warteschleife zeigte sich, dass mit keiner Hilfebereitschaft der Telekom zu rechnen ist. Die Mitarbeiter der Hotline zeigten sich sehr unfreundlich und legten sogar einfach auf.
Weiterhin wendeten sich die Betroffenen an den regionalen Telekomunikationsversorger SÜC-Dacor. Hierbei wurde auf die Telekom als Netzbetreiber verwiesen. Da am Freitag, dem 5. April 2019 ab Mittag immer noch keine Schadensregulierung in Sicht war, wurde wiederrum mehrfach die Telekom ohne Erfolg kontaktiert. Vom Schaden waren 15 Haushalte betroffen, darunter Ältere, Kranke, Mütter mit Kleinkindern, Schulkinder und Selbstständige.
Da in der betroffenen Ortslage keinerlei Handyempfang vorhanden ist, waren die benannten Haushalte komplett ohne jegliche Möglichkeit, Telefon und Internet zu nutzen. Bereits nach 2 Tagen war dies ein untragbarer Zustand, da im heutigen Zeitalter der Digitalisierung, ein Großteil des Tagesablaufs vieler Menschen auf die Nutzung von Telefon und Internet angewiesen ist.
Demzufolge wandten wir uns gegen Freitag Mittag an das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Gesellschaft sowie an die Bundesnetzagentur. Diese beiden Behörden teilten uns zwar auch mit, dass die Telekom alleinig für die Unterhaltung der Telefonleitung zuständig sei, nahmen aber unser Anliegen ernst und gaben an, den Schaden weiterzuleiten.
Jedoch blieben wir über das anstehende Wochenende wiederrum ohne Telefon und Internet. Jegliches Bemühen unserer Seite blieb ohne Erfolg. Einige der Bürger bekamen am Freitag und am Montag von der Telekom die Nachricht, dass die Störungsbearbeitung abgeschlossen ist. Zu diesem Zeitpunkt lag das zerrissene Telefonkabel immer noch am Straßenrand.
Wir wussten nun keinen anderen Rat mehr und wandten uns über Vertreter der Gemeinde an den Landrat des Landkreises Hildburghausen. Dieser lies uns lediglich ausrichten, dass dies nicht in seinem Zuständigkeitsbereich fällt. Er verwies uns an die Kommunalaufsicht im Landratsamt, welche uns die gleiche Antwort mitteilte. Dass das Landratsamt in unserem Fall nicht zuständig ist, wussten wir, aber wir erhofften uns von unseren gewählten Vertretern Hilfe bei unserem Anlegen. Diese blieb jedoch aus.
Mittlerweile dauerte dieser unakzeptable Zustand bereits 6 Tage an. Keiner fühlte sich zuständig. Wir fühlten uns einfach gesagt nur noch „verarscht“. Daher wanden wir uns nun an die Medien. Herr Emmert, von der Südthüringer Rundschau sagte uns sofort unbürokratische Hilfe zu. Auch die Nachrichtenagentur „News5“ erklärte sich bereit, uns zu helfen.
Letztendlich erschienen am Dienstagnachmittag um 16 Uhr Arbeiter eines Leipziger Unternehmen vor Ort, welche den Schaden dann endlich behoben. Man mag vermuten, dass man für den Weg von Leipzig nach Schweickershausen 6 Tage benötigt, aber die Arbeiter vor Ort teilten uns mit, dass diese den Reparaturauftrag erst am Dienstagmorgen erhielten.
Wir, die betroffenen Bürger von Schweickershausen, bedanken uns beim Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, bei der Bundesnetzagentur, SÜC-Dacor, News5, Herrn Emmert von der Südhüringer Rundschau und den kommunalen Gemeindevertretern für ihre angebotene oder geleistete Hilfe.
Ganz besonderen Dank gilt der Telekom und dem Landrat des Landkreises Hildburghausen für die nicht erbrachte Hilfe.
Andereas Koch
im Namen der betroffenen Bürger von Schweickershausen
Foto: Pixabay
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