Kummer und Korschewsky: „Lasst die Profis ran!“
Hildburghausen. Wer ist schuld an diesem Desaster? Diese Frage wird sich bei REGIOMED wohl erst in ferner Zukunft vollständig und abschließend klären lassen. Dass die erschreckende schlechte wirtschaftliche Verfassung des Krankenhausverbundes auf das Versagen einer Einzelperson in der Geschäftsleitung zurückzuführen ist, ist höchst unwahrscheinlich. Denn auch die Aufsichtsräte, die in den letzten Jahren bei REGIOMED eine wichtige Kontrollfunktion inne hatten, sind ihren Pflichten offenbar nicht gründlich genug nachgekommen. Die Landtagsabgeordneten Tilo Kummer und Knut Korschewsky fordern Konsequenzen.
„Die Landkreise Sonneberg und Hildburghausen entsenden neben den Landräten je ein Aufsichtsratsmitglied aus Reihen des jeweiligen Kreistages. In den vergangenen Jahren pochten die CDU-Fraktionen als stärkste Fraktionen in den beiden Kreisen stets auf diese Posten. Sie stellten parteipolitische Interessen vor Sachlichkeit und Fachkenntnis. Die Quittung für diese Kurzsichtigkeit haben wir jetzt“, so Knut Korschewsky, Landtagskandidat im südlichen Landkreis Sonneberg (Wahlkreis 19).
Sein Kollege Tilo Kummer sieht das ähnlich. Er kandidiert im nördlichen Landkreis Sonneberg bzw. im östlichen Landkreis Hildburghausen (Wahlkreis 20) für den Thüringer Landtag und meint: „Aus meiner Tätigkeit im Aufsichtsrat des Thüringen Forst, der überwiegend nach dem Aspekt der fachlichen Qualifikation besetzt wird, weiß ich, wie wichtig Sachkunde in solchen Gremien ist. Dieses Prinzip wurde bei REGIOMED leider nicht verfolgt. Deshalb muss eine Änderung der Regeln zur Besetzung dieses Aufsichtsrates her. Momentan sind die Mitarbeitervertreter und Herr Gack aus Lichtenfels die einzigen, die im REGIOMED-Aufsichtsrat umfassende fachliche Kenntnisse mitbringen. Das müssen wir ändern – es müssen Profis ran.“
Auch die Kreistagsfraktion Links-Grün-Aktiv aus Hildburghausen und die linken Kreistagsmitglieder im Landkreis Sonneberg unterstützen diesen Vorschlag. Künftig sollten die verschiedenen Parteien in den Kreistagen besser zusammenarbeiten und auch Personen außerhalb des Kreistages in Betracht ziehen können, wenn es um die Besetzung des REGIOMED-Aufsichtsrates geht.
Für DIE LINKE. gilt: Fachkompetenz statt Parteipolitik.
Tilo Kummer MdL
Fraktion Die Linke.
Foto: Südthüringer Rundschau