Landrat Müller: Allgemeinverfügung wird zunächst bis zum 23. Dezember 2020 verlängert
Landkreis Hildburghausen. Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ich weiß, dass die Allermeisten von Ihnen die Entwicklung bundes-, landes- und kreisweit bezüglich der Coronainfektionen sehr genau verfolgen. Seit vielen Wochen begleiten uns die hohen Infektionszahlen täglich in unserem Alltag, im Landkreis teilweise sogar die höchsten im ganzen Bundesgebiet. Wichtig war es mir immer, die Gesundheit und die Sicherung der medizinischen Versorgung von Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, im Blick zu haben. Vor diesem Hintergrund sind wir gezwungen, Maßnahmen einzuleiten, die Kontaktminimierung zur Folge haben, die damit auch schmerzliche Eingriffe für uns alle in unsere Persönlichkeitsrechte und unseren Alltag mit sich bringen.
Im Landkreis Hildburghausen gilt diesbezüglich eine Allgemeinverfügung, die bis zum 13. Dezember 2020 Gültigkeit besitzt.
Die bisherigen Anstrengungen haben Wirkung gezeigt, aber reichen noch nicht aus, um die Infektionszahlen so zu senken, dass unser Gesundheitssystem in der Region nicht dauerhaft überlastet wird. Deshalb kommen wir nicht umhin, die Allgemeinverfügung zunächst bis zum 23. Dezember 2020 zu verlängern.
Auch der Freistaat Thüringen hat aufgrund der Situation nun angekündigt, seinerseits eine Rechtsverordnung ab 19. Dezember 2020 zu erlassen. Hier sollen Bestimmungen für die Weihnachtsfeiertage, den Jahreswechsel und darüber hinaus enthalten sein. Sobald uns die dortigen Regelungen bekannt sind, kann ich Ihnen einen weiteren Ausblick für die Zeit ab 20. Dezember 2020 geben.
Ich weiß, dass die getroffenen Maßnahmen sehr unterschiedlich diskutiert werden und oftmals nicht gerecht erscheinen. Ich habe hierfür Verständnis, auch weil ich weiß, dass nicht wenige Mitbürger Zukunftssorgen haben, bis hin zur reinen Existenzsangst.
Allerdings habe ich kein Verständnis für die Leugnung der Gefahr durch den Coronavirus. Besonders bin ich in Gedanken hier bei dem Pflegepersonal, welches für die tägliche Leistung nur Anerkennung und Wertschätzung verdient hat. Die Gefahr durch den Coronavirus zeigt sich mir täglich bei dem Blick in unsere Altenheime und Krankenhäuser. Die Situation dort spitzt sich dramatisch zu. Im Landkreis sind bisher 25 Todesfälle durch den Virus innerhalb von nur 4 Wochen zu beklagen. Diese Zahl spricht eine deutliche Sprache. Das Leid und die Trauer der Hinterbliebenen müssen uns eine Mahnung sein. Des Weiteren muss uns bewusst sein, dass viele Erkrankte unter starken Symptomen leiden. Die Gefahr von Langzeitschäden schließe ich hier mit ein.
Ich weiß, auch aus vielen Gesprächen mit Ihnen sowie Briefen und E-Mails, um Ihre Sorgen und Nöte, gerade vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Entbehrungen auf den Einzelnen oder die Familie.
Ich kann Sie nur bitten, aber das tue ich eindringlich, helfen Sie mit, durch besonnenes Handeln, durch Mitgefühl und Solidarität Anderen gegenüber, auch zum Eigenschutz diese schwierige Situation gemeinsam durchzustehen und im wertschätzenden Gespräch zu bleiben.
Vielen Dank für Ihr Verständnis und Ihre Unterstützung.
Ihr Landrat
Thomas Müller
Foto: Privat